AT-OeStA/AdR UWK BMU 2Rep Bundesministerium für Unterricht 2. Republik, 1940-2005 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR UWK BMU 2Rep
Titel:Bundesministerium für Unterricht 2. Republik
Entstehungszeitraum:1940 - 2005
Stufe:Bestand
Frühere Signaturen:Siehe Beschreibungen der Teilbestände.

Angaben zum Umfang

Anzahl:15806
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Reichsstatthalter in Wien/Generalreferat Z-GK 1940-1945; Staatsamt für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten 1945-1945; Bundesministerium für Unterricht 1945-1970; Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung 1970-1974; Bundesministerium für Unterricht und Kunst 1970-1984; Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport 1985-1991; Bundesministerium für Unterricht und Kunst 1991-1994; Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten 1994-2000; Bundeskanzleramt/Sektion II - Kunstangelegenheiten 2000-2005
Verwaltungsgeschichte:Noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden am 27. April 1945 der Anschluss 1938 für null und nichtig erklärt, die demokratische Republik Österreichs wiederhergestellt (s. StGBl. Nr. 1/1945), die provisorische Staatsregierung eingesetzt und die Organe der obersten Staatsverwaltung neu eingerichtet, darunter das Staatsamt für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten.

Parallel zur Liquidierung der Einrichtungen des Deutschen Reiches in Österreich wurde am 20. Juli 1945 die Überleitung der Geschäfte von den deutschen Reichsbehörden an die neuen österreichischen Behörden gesetzlich festgelegt (s. Behörden-Überleitungsgesetz, StGBl. Nr. 94/1945: Abschnitt II, Abs. A, § 3). Nach den Nationalratswahlen vom 25.11.1945 wurden die Regierungsbefugnisse der neu zu bestellenden Bundesregierung übertragen (StGBl. Nr. 232/1945, Art. IV, Abs. 2), die am 20. Dezember 1945 ihre Tätigkeit aufnahm. Die damit vollgezogene Ablöse der Staatsämter durch Bundesministerien wurde erst im Juli 1946 im Bundesgesetz über die Besorgung der Geschäfte der obersten Bundesverwaltung (s. BGBl. Nr. 120/1946) festgehalten.

Laut Geschäftseinteilung vom 3. Juli 1945 gliederte sich das Staatsamt für Unterricht in fünf Sektionen (Volksaufklärung, Kunstsektion, Hochschulen, Unterricht und Kultus). Die gleiche Struktur wies später auch das Bundesministerium für Unterricht (BMU) auf.

Die Kompetenzen des Unterrichtsressorts wurden 1945 deutlich erweitert (s. Behörden-Überleitungsgesetz vom 20. Juli 1945, StGBl. Nr. 94/1945): Aus dem Geschäftsbereich des ehemaligen Bundeskanzleramtes übernahm das Ressort zusätzlich Propaganda-Agenden, die inhaltliche Beratung der Presse, die inhaltliche Aufsicht über Filmproduktionen, die Überwachung und Lenkung der Jugendbewegung und des Sportwesens, die künstlerischen Angelegenheiten der Theater sowie die Aufsicht über die Programmgestaltung des Rundfunks und der Lichtspieltheater. Aus dem Geschäftsbereich des früheren Bundesministeriums für Handel und Verkehr kamen ferner die Hochschule für Welthandel hinzu, die technisch-gewerbliche Schulen, das Museum für Kunst und Industrie und die Hochschule für angewandte Kunst. Auch die bis 1938 vom Unterrichtsministerium wahrgenommene Zuständigkeit für Hochschulen, Landes-, Bezirks- und Ortsschulräte sowie für Denkmalschutz wurde 1945 wieder in Kraft gesetzt (StGBl. Nr. 94/1945, Abschnitt II/C, §§ 21-24). Daneben standen ebenso Aufgaben an wie Novellierungen und Entnazifizierungsfragen.
1963 gingen Angelegenheiten des Rundfunks in den gemeinsamen Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Unterricht und des Bundesministeriums für Verkehr und Elektrizitätswirtschaft über (s. Bundesgesetz über die Neuordnung des Wirkungsbereiches einiger Bundesministerien vom 16. April 1963, BGBl. Nr. 76/1963, Abschnitt III).

Am 9. Juli 1970 leitete das Bundesgesetz über die Errichtung eines Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung und über die Neuordnung des Wirkungsbereiches einiger Bundesministerien (BGBl. Nr. 205/1970, Abschnitte I, II und V) eine grundlegende Reform des Bildungsressorts ein. Folgende Agenden wurden bei diesem Anlass aus dem bisherigen Wirkungsbereich des Unterrichtsministeriums herausgelöst und dem Wissenschaftsministerium (BMWF) übertragen: Hochschulen (künftig: BMWF/Sektion I), wissenschaftliche Forschung (künftig: BMWF/Sektion II) sowie wissenschaftliche Bibliotheken, Museen und Denkmalschutz (künftig: BMWF/Sektion III). Gleichzeitig wurde das Unterrichtsministerium in Bundesministerium für Unterricht und Kunst umbenannt (BGBl. Nr. 205/1970, Abschnitt I, § 1, Abs. 1) und erhielt eine neue Struktur: Die Sektion I war seitdem zuständig für allgemeine pädagogische Angelegenheiten und allgemeinbildende Schulen, die Sektion II für berufsbildende Schulen, die Sektion III für Lehrerbildung und Schulplanung, die Sektion IV für Kunstangelegenheiten und die Sektion V für Sport, außerschulische Jugenderziehung und Erwachsenenbildung. 1976 nahm das Ministerium eine weitere Änderung vor, indem die Sektion III mit Rechtsangelegenheiten betraut wurde.

Von den späteren Kompetenz-Änderungen bleibt im Hinblick auf das im Staatsarchiv vorhandene Schriftgut nur noch eine zu nennen: Von 1997 bis 2007 wurden sämtliche Kunstagenden von der Sektion II im Bundeskanzleramt wahrgenommen (BGBl. Nr. 21/1997). An der Hinterlegung des entsprechenden Aktenmaterials in der Registratur des Unterrichtsministeriums änderte jedoch diese Maßnahme so gut wie nichts (siehe Teilbestand Kunstsektion).

Dem Unterrichtsministerium unmittelbar unterstellt waren zwischen 1945 und 1970 der Akademischer Rat, Beirat für Bibliothekswesen, Bundesanstalt für Leibeserziehung, Bundesdenkmalamt, Bundesmuseen, Bundessportverwaltung, Geologische Bundesanstalt, Hochschulen, Höhere staatliche Lehranstalten für Frauenberufe, Jugendkommission der Filmbegutachtungsstelle, Hofmusikkapelle, Kommission für neuere Geschichte Österreichs, Kultusamt, Kunsthochschulen, Österreichische Bundestheaterverwaltung und die Bundestheater, Österreichische Akademie der Wissenschaften und ihre Institute, Österreichische Jugendschriftenkommission, Österreichische Kulturinstitute im Ausland, Österreichische Nationalbibliothek, Österreichische UNESCO-Kommission, Österreichischer Bundesverlag, Rektorenkonferenz, staatliche Kunstsammlungen, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalten, Staatliche Sportverwaltung, Staatsgewerbeschulen, Studienbibliotheken, Universitäten, Verwaltung der staatlichen Bundesspielplätze, Verwaltung der staatlichen Skikurse und Schullandheime, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik sowie Zentraler Hochschulsport-Ausschuss.

Ab 1971 zählten zu den nachgeordneten Dienststellen des Unterrichtsressorts Bundesheime und Sporteinrichtungen, Bundesstaatliche Hauptstelle für Lichtbild und Jugendfilm, Hofmusikkapelle, Österreichische Bundestheaterverwaltung und die Bundestheater, Österreichische Jugendschriftenkommission, Österreichische UNESCO-Kommission sowie Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst.
Archivierungsgeschichte:Die ersten Akten dieser Bestandsgruppe wurden 1984 dem Archiv der Republik direkt vom Ressort übergeben, weitere Abgaben werden bis heute sukzessiv fortgesetzt.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Allgemeinbildende Schulen; berufsbildende Schulen; Bundestheater; Ehrenzeichen; Forschung; Gesetze; Hochschulen; Jugend; kulturelle Auslandsangelegenheiten; Kongresse; kulturelle Vereinigungen; Kulturinstitute im Ausland; Kunst und Kultur; Kunsthochschulen; Landesschulbehörden; Lehrbücher; Lehrerbildungsanstalten; Personalverwaltung; Sport; Stiftungen; Studienbibliotheken; Studien-Neuordnung; Subventionen; Titel; Universitäten; Universitätskliniken; Unterricht; Verordnungen; Volksbildung; Wissenschaften.

Nicht vorhanden: Akten des Kultusamtes
Bewertung und Kassation:Siehe Beschreibungen der Teilbestände.
Neuzugänge:Siehe Beschreibungen der Teilbestände.
Ordnung und Klassifikation:Alle Bestände befinden sich in dem bei der Übergabe vorhandenen Ordnungszustand:

Bei den „Ministerratsmaterialien“ handelt es sich um eine Sammlung hektographierter Unterlagen des Ministerratsbüros (Tagesordnung, Sitzungsprotokolle, Beschlussprotokolle). Handschriftliche Notizen oder Konzepte sind nicht enthalten.

„Präsidialakten“ des Unterrichtsministeriums sind in Form eines separaten Bestands 1945-1963 und 1975-1984 überliefert; 1970-1974 erfolgte die Ablage im Bestand „BMU/Hauptreihe“.

In der „Kunstsektion“ kommen Akten über Geschäftsfälle vor, die 1940-1945 vom Generalkulturreferat Z-GK des Reichsstatthalters in Wien bearbeitet wurden. Nach Kriegsende wurde dieses Material von der Kunstsektion zur Erledigung vergleichbarer Vorgänge herangezogen.

Bei sämtlichen Beständen bis 1976 (Hauptreihe, Kunstsektion, Personalakten) ist mit thematischen Überschneidungen zu rechnen. Bei detaillierten Recherchen sind Kanzleibücher den Aufstellungsverzeichnissen vorzuziehen.

Nicht enthalten sind Akten des Kultusamtes.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) und der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Reproduktionsbestimmungen:Siehe Beschreibungen der Teilbestände.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Geschäftsbücher, Karteien, Aufstellungsverzeichnisse, Dateien

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (ab 1970)
Veröffentlichungen:Fink, Manfred (Hg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände, Teil 1: Das Archivgut der 1. Republik und der Zeit von 1938 bis 1945 (Erschienen in der Reihe Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs, Band 4/1, Wien 1993)

Andrea Hackel, Skartierungsprobleme im Bestandsbereich Unterricht. In: Fink, Manfred (Hg.): Archiv 2000. Herausforderungen, Leistungen und neue Wege im Archiv der Republik. Wien 1992, S. 31f.

Loebenstein, Egon (Hg.): 100 Jahre Unterrichtsministerium 1848-1948. Festschrift des Bundesministeriums für Unterricht in Wien (Österr. Bundesverlag, Wien 1948)

Guglia, Otto (Hg.): Ausstellung „200 Jahre österreichische Bildung und Erziehung: Bücher, Bilder, Dokumente aus der Entwicklung des österreichischen Unterrichtswesens“ (Österr. Bundesverlag, Wien 1960)

Olechowski, Richard: Schul- und Bildungspolitik während der Ersten und der Zweiten Republik. In: Zöllner, Erich: Österreichs Erste und Zweite Republik. Kontinuität und Wandel ihrer Strukturen und Probleme (Wien 1985), S. 113f.

Waitzbauer, Harald: Das Haus am Minoritenplatz (Wien 1999)

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Zitat: Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik (= ÖStA/AdR), Bundesministerium für Unterricht 2. Republik (= BMU 2Rep), Teilbestand, Signatur, Zahl/Jahr
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2035
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5352
 

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