AT-OeStA/AdR AuS BMfsV BWSA Bundes-Wohn- und Siedlungsamt, 1918 - 1944 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR AuS BMfsV BWSA
Titel:Bundes-Wohn- und Siedlungsamt
Entstehungszeitraum:1918 - 1944
Stufe:Teilbestand
Frühere Signaturen:03R108/1

Angaben zum Umfang

Anzahl:1407
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:k.k. Ministerium für soziale Fürsorge 1918; Staatsamt für soziale Fürsorge 1918-1919; Staatsamt für soziale Verwaltung 1919-1920; Bundesministerium für soziale Verwaltung 1920-1938; Ministerium für Wirtschaft und Arbeit 1938-1944
Verwaltungsgeschichte:Die Idee zur Errichtung eines Ministeriums für soziale Verwaltung geht auf eine Initiative des k.k. Ministerpräsidenten Graf Clam-Martinic im Frühjahr 1917 zurück. Am 1. Juni 1917 wurde Graf Clam-Martinic von Kaiser Karl I. beauftragt, die Vorarbeiten für einen Gesetzesentwurf zur Errichtung eines Ministeriums für soziale Fürsorge und eines Ministeriums für Volksgesundheit zu leiten (AdR, BMfsV/Präs, Zl. 62/1917). Am 7. Oktober 1917 wurde durch zwei Allerhöchste Handschreiben die Errichtung der beiden Ministerien genehmigt (AdR, BMfsV/Volksgesundheit, Präs, Zl. 60/1917; BMfsV/Präs, Zl. 387/1917).

Mit dem Zerfall der österreich-ungarischen Monarchie war zwangsläufig auch eine Änderung bei den obersten staatlichen Behörden verbunden. Im § 13 des Beschlusses der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich vom 30. Oktober 1918 über die grundlegenden Einrichtungen der Staatsgewalt (StGBl. Nr. 1/1918) wurde die Errichtung eines Staatsamtes für Volksgesundheit angeordnet, der Wirkungsbereich dieser Behörde entsprach der Vorgängerinstitution. Art. 9, 6 des Gesetzes vom 14. März 1919 über die Staatsregierung (StGBl. Nr. 180/1919) normierte die Gründung des Staatsamtes für soziale Verwaltung. Die Agenden der neu geschaffenen Behörde summierten sich aus den bisherigen Zuständigkeiten der Staatsämter für soziale Fürsorge, Volksernährung und Volksgesundheit.

Die Agenden des Wohnungswesens nahmen vom 1. Jänner 1918 bis zum 17. Juli 1925 die Sektion I, Abteilungen 4 und 5 wahr. Von 1925 bis 1936 war das Bundes-Wohn- und Siedlungsamt direkt dem Bundesminister für soziale Verwaltung unterstellt, von 1936 bis 1938 war das Bundes-Wohn- und Siedlungsamt wiederum in die Sektion I eingegliedert (AdR, BMfsV, Präsidium, Geschäfts- und Personaleinteilung Zl. 661/1936). Die Agenden des Wohnungswesens wurden im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit vom Aufgabenkreis „Arbeit“ in der Abteilung V „Siedlungs-, Wohnungswesen und Städtebau“ übernommen (GBl. für Österreich Nr. 340/1938).
Archivierungsgeschichte:Mittels sechster Verordnung über die Übertragung von Aufgaben und Befugnissen des Reichsstatthalters in Österreich (RGBl. I, S. 52ff./1940) kam es zur Errichtung eines Wiener Reichsarchivs, welches dem Reichsministerium des Innern unmittelbar unterstellt war. Hier wurden die in Wien befindlichen zentralen Archive des Landes Österreich - also auch die Registraturen des ehemaligen Sozialministeriums - zusammengefasst. 1942 bis 1944 kam es zu kriegsbedingten Auslagerungen der Archivalien aus dem Archivgebäude in Wien I, Wallnerstraße 6a, nach Niederösterreich aber auch in Wiener Keller. 1945 erfolgte aufgrund des § 10 des Behörden-Überleitungsgesetzes vom 28. Juli 1945 (StGBl. Nr. 94/1945) die Errichtung des Österreichischen Staatsarchivs mit seinen historisch gewachsenen Abteilungen.

Die Archivalien des Bundes-Wohn- und Siedlungsamts gelangten nach der Rückführung aus den Verlagerungsorten in das Allgemeine Verwaltungsarchiv, welches aus dem ehemaligen Staatsarchiv des Innern und der Justiz, einer Abteilung des Reichsarchivs Wien, entstand. 1987/88 erfolgte anlässlich der Übersiedlung der Akten des Sozialministeriums in das neu errichtete Archivgebäude des Österreichischen Staatsarchivs in Wien 3, Nottendorfer Gasse 2, die Übergabe dieses Bestandes an das 1983 gegründete Archiv der Republik.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Alpenländische Baugenossenschaft der Eisenbahner in Innsbruck; Bauakten; Beseitigung von Elendswohnungen; Bundeswohnungssiedlungsfonds; Gesetz über die Anforderung von Wohnungen und Geschäftsräumen 1939; Gesetzesentwurf betreffend die Förderung der Errichtung von Kleinwohnhäusern; Instandsetzungsarbeiten; Notwohnungen; Schutzkorps; Siedlungen; Stadtrandsiedlungen; Gesiba; Wohnbauförderung; Wohnungsfürsorge
Ordnung und Klassifikation:Der Archivbestand „Bundes-Wohn- und Siedlungsamt“ umfasst 1.407 Kartons und gliedert sich in drei Abschnitte:

- Wohnungsfürsorge-Sektion, allgemeine Reihe (741 Kartons)
- Bundes-Wohn- und Siedlungsfonds (198 Kartons)
- Bauakten (468 Kartons)

Der Zugang erfolgt über Nachschlage- und Protokollbücher, für die Sonderlegungen im Bereich des Bundes-Wohn- und Siedlungsamtes (Bundeszuschüsse für Instandsetzungsarbeiten an privatem Altbaubesitz und Teilung von Wohnungen, Umwandlung von Geschäftslokalen in Wohnungen) über eine Kartei. Die Geschäftsbücher, mit welchen man Zugang zu den Bauakten erhält, liegen noch im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

Die Hinterlegung der Akten erfolgt bei Geschäftsfällen, welche sich über mehrere Jahre erstrecken, jeweils bei der letzten Zahl. Da dies jedoch nicht in den Protokollbüchern ersichtlich gemacht wurde, sondern mit eingelegten Aushebezetteln direkt am Hinterlegungsort vermerkt wurde, kann sich der Aushebevorgang oftmals erschweren. Skartierungen erfolgten nur in sehr geringem Ausmaß.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Aufstellungsverzeichnis, Geschäftsbücher, Karteien

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1: Das Archivgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945. Hrsg. Manfred Fink. In der Reihe: Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs, Band 4/1. Wien 1993.

50 Jahre Ministerium für soziale Verwaltung 1918-1968. Festschrift (illustr.), Wien 1968.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1974
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5403
 

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