AT-OeStA/AdR AuS BMfVE Volksernährungsamt, 1916-1927 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR AuS BMfVE
Titel:Volksernährungsamt
Entstehungszeitraum:1916 - 1927
Stufe:Bestand
Frühere Signaturen:03R200/1

Angaben zum Umfang

Anzahl:525
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:k.k. Amt für Volksernährung 1916-1918; Staatsamt für Volksernährung 1918-1920; Bundesministerium für Volksernährung 1921-1922; Bundeskanzleramt 1924-1927
Verwaltungsgeschichte:Am 1. Dezember 1916 begann durch Zusammenlegung der mit der Bewirtschaftung von Nahrungsmitteln im Ministerium des Innern, Handelsministerium und Ackerbauministerium befassten Geschäftsgruppen gebildete k.k. Amt für Volksernährung seine selbstständige Tätigkeit. Das Amt wurde als Zentralbehörde mit dem Sitz in Wien errichtet und dem k.k. Ministerpräsidenten unterstellt (Verordnung des Gesamtministeriums vom 13. November 1916 betreffend die Errichtung eines Amtes für Volksernährung, RGBl. Nr. 383/1916; Kundmachung vom 30. November 1916 betreffend den Beginn der Wirksamkeit des Amtes für Volksernährung, RGBl. Nr. 401/1916). Das neu errichtete Amt übernahm den bisherigen Wirkungskreis der drei genannten Ministerien hinsichtlich der Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln (Statut des Amtes für Volksernährung, RGBl. Nr. 42/1916).

Mit dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie war zwangsläufig auch eine Änderung bei den obersten staatlichen Behörden verbunden. Im § 13 des Beschlusses der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich vom 30. Oktober 1918 über die grundlegenden Einrichtungen der Staatsgewalt (StGBl. Nr. 1/1918) wurde die Errichtung eines Staatsamtes für Volksernährung angeordnet, der Wirkungsbereich dieser Behörde entsprach der Vorgängerinstitution. Am 1. Oktober 1920 erfolgte schließlich im Rahmen des Übergangsgesetzes zur bundesstaatlichen Verfassung (BGBl. Nr. 2/1920) die definitive Namensgebung als Bundesministerium für Volksernährung. Die Auflösung des Bundesministeriums für Volksernährung erfolgte durch das Bundesgesetz vom 20. Juli 1922 (BGBl. Nr. 527/1922). Die Agenden des Bundesministeriums für Volksernährung wurden dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Erzeugnisse der Landwirtschaft, Tierhaltung, Futtermittel), dem Bundesministerium für Handel, Gewerbe, Industrie und Bauten (Lebensmittelindustrie), dem Bundesministerium für soziale Verwaltung (Fürsorge für gemeinnützige Einrichtungen) und dem Bundesministerium für Inneres und Unterricht (Wirtschaftspolizei, Preisprüfung) übertragen.
Archivierungsgeschichte:Mittels sechster Verordnung über die Übertragung von Aufgaben und Befugnissen des Reichsstatthalters in Österreich (RGBl. I, S. 52ff./1940) kam es zur Errichtung eines Wiener Reichsarchivs, welches dem Reichsministerium des Innern unmittelbar unterstellt war. Hier wurden die in Wien befindlichen zentralen Archive des Landes Österreich - also auch die Registraturen des ehemaligen Volksernährungsministeriums - zusammengefasst. 1942 bis 1944 kam es zu kriegsbedingten Auslagerungen der Archivalien aus dem Archivgebäude in Wien I, Wallnerstraße 6a, nach Niederösterreich aber auch in Wiener Keller. 1945 erfolgte aufgrund des § 10 des Behörden-Überleitungsgesetzes vom 28. Juli 1945 (StGBl. Nr. 94/1945) die Errichtung des Österreichischen Staatsarchivs mit seinen historisch gewachsenen Abteilungen.

Die Archivalien des Bundesministeriums für Volksernährung gelangten nach der Rückführung aus den Verlagerungsorten in das Allgemeine Verwaltungsarchiv, welches aus dem ehemaligen Staatsarchiv des Innern und der Justiz, einer Abteilung des Reichsarchivs Wien, entstand. 1987/88 erfolgte anlässlich der Übersiedlung der Akten in das neu errichtete Archivgebäude des Österreichischen Staatsarchivs in Wien 3, Nottendorfer Gasse 2, die Übergabe dieses Bestandes an das 1983 gegründete Archiv der Republik.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Ernährung; Ernährungsrat; Ernährungslage; Ernährungsaufsichtsorgane; Lebensmittel-Codex; Hilfsaktionen; Lebensmittel; Lebensmittelpreise; Verpflegungslage; Lebenshaltungskosten
Ordnung und Klassifikation:Die Grundordnung des Bestandes richtet sich nach dem „Provenienzprinzip“ (Herkunftsprinzip), welches das zu übernehmende Schriftgut möglichst in seinem Entstehungszusammenhang und im ursprünglichen Ordnungszustand belässt (Registraturprinzip).

Der Bestand "Volksernährung" umfasst insgesamt 542 Archivkartons und 10 Laufmeter Geschäftsbücher. Der Zugang zum Archivbestand kann über die Geschäftsbücher, als auch über das Aufstellungsverzeichnis erfolgen. Im Verzeichnis ist daher eine Übersicht über die Agenden/Aufgaben der Sektionen und ihrer Abteilungen angeführt, sowie eine inhaltliche Auflistung der Sammelakten. Die Hinterlegung der allgemeinen Reihe erfolgt nach einer Zahlenregistratur; das Aktenschriftgut wurde jedoch thematisch in Sektionen und Abteilungen unterteilt, um so einen besseren Zugang zum Bestand zu erhalten. Die Ordnung der Schlagwortreihe erfolgte nach einem alphabetischen Schlagwortprinzip. Innerhalb dieser Reihe befinden sich ebenfalls mehrere Archivkartons mit Ministerkorrespondenzen. In den 1990er Jahren wurden die bis dahin in Faszikel und Ringordnern gelagerten Akten in Archivkartons umgelegt; im Zuge dieser Ordnungsarbeiten wurde ein Aufstellungsverzeichnis mit einem Vorwort angefertigt. Skartierungen im Archivbestand erfolgten nur im geringen Umfang.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Materien- und Namensindizes, Protokollbücher, Karteien, Aktenpläne und Aufstellungsverzeichnisse

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Sowidok. (sozialwissenschaftliche Dokumentation der Arbeitkammer Wien)
Veröffentlichungen:Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1: Das Archivgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945. Hrsg. Manfred Fink. In der Reihe: Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs, Band 4/1. Wien 1993.

50 Jahre Ministerium für soziale Verwaltung 1918-1968. Festschrift (illustr.), Wien 1968.

Hans Löwenfels-Russ, Im Kampf gegen den Hunger. Aus den Erinnerungen des Staatssekretärs für Volksernährung 1918-1920. Wien 1986.

Hans Löwenfels-Russ, Die Regelung der Volksernährung im Kriege. Wien 1926.

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Zitat: Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik (=ÖStA/AdR), Bundesministerium für Volksernährung (=BMfVE), Karton, Zahl/Jahr
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1957
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5407
 

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