AT-OeStA/KA Marine NMA Pers VerEv Marineheiratskautionen Marineheiratskautionen, 1882-1922 (Unterserie)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA Marine NMA Pers VerEv Marineheiratskautionen
Titel:Marineheiratskautionen
Entstehungszeitraum:1882 - 1922
Darin:Schuldscheinen, Pfandbriefen, Staatsanleihen, Empfangsbestätigungen, Ansuchen, Aufstelllungen zu Aktien und entsprechenden Wertpapieranlagen, Genehmigungen, Auszahlungsscheine, etc.
Stufe:Unterserie

Angaben zum Umfang

Anzahl:757
Archivalienart:Akten

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Bankinstitute, betreffende Marineangehörige der Offizierschargen bzw. deren Ehegattinen, andere Marine- bzw. Militärbehörden und diverse Geschäftsstellen.
Verwaltungsgeschichte:Heiratskautionen waren seit dem 18. Jahrhundert von Offizieren und Beamten für die Erteilung einer Heiratslizenz erforderlich. Die Heiratswilligen mussten dem Hofkriegsrat bzw. später seiner Nachfolgeorganisation – dem Kriegsministerium – eine entsprechende Summe an Kapital stellen, um noch vor dem Eingehen der Ehe die standesgemäße Versorgung von Ehefrau und Familie im Falle seines Todes sicherzustellen. Das Geld wurde als Kautionskapital in Form von Schuldscheinen, Pfandbriefen, Staatsanleihen und dergleichen, von Hofkriegsrat bzw. dem Kriegsministerium angelegt bzw. verwaltet. Die Zinsen wurden jährlich an den Offizier ausbezahlt. Ohne Kautionserlag war in der Regel keine Eheschließung möglich, es sei denn, die zukünftige Braut unterschrieb einen Pensionsverzichtsrevers und der Kaiser stimmte der Eheschließung zu. Eine Rückzahlung des Kapitals erfolgte aufgrund bestimmter Normen, z. B. infolge des Todes oder des Austritts aus dem Militärdienst des betreffenden Offiziers, dem vorzeitigen Ableben seiner Ehegattin bei gleichzeitiger Kinderlosigkeit bzw. im Zuge des Zusammenbruchs der Habsburgermonarchie nach 1918 zur Gänze. Über die Ehebewilligung – respektive das erlegte Heiratskautionskapital – wurden von Seiten der militärischen Verwaltungsbehörden umfangreiche Evidenzen in Form von Namensverzeichnisse unter Angabe der Kautionshöhe unter dem Namen des entsprechenden Offiziers geführt.
Die Marineheiratskautionen wurden bis zum 31. Dezember 1906 vom Reichskriegsministerium (Oberster Gerichtshof bzw. Abteilung 4/HK) bearbeitet und dann der VII. Abteilung der Marinesektion / II. Geschäftsgruppe zur Verwahrung anvertraut. Erst ab dem 1. Jänner 1907 hatte die Abteilung VII selbst diese Arbeiten zu übernehmen (siehe Erlass Nr. 3222ad vom 14. Dezember 1906 MS/PK).
Archivierungsgeschichte:Die Marineheiratskautionen der Jahre 1864-1881 liegen in der II. Geschäftsgruppe der Marinesektion ein. Erst die Marineheiratskautionen der Jahre 1882-1922 wurden aus ihren ursprünglichen Ablagen herausgezogen, um sie in eigenen Heiratskautionsfaszikeln nach Vergabe gesonderter Registernummern abzulegen. Diese Registernummern spiegeln sich in der aktuellen Ablage wieder, wobei nicht bestimmt werden kann, wann die Entwendung aus der eigentlichen Ablage erfolgte. Eine Übergabe an das Marinearchiv erfolgte zeitgleich mit dem Schriftgut der Marinesektion in den 1920er- und 1930er- Jahren.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Bei dem vorliegenden Archivgut der Marineheiratskautionen handelt es sich fast ausschließlich um die Bearbeitung des Kautionskapitals bzw. um die Erteilung der Heiratsbewilligungen. Die Akten sind durchgehend finanzwirtschaftlichen Charakters und entbehren weitgehend personenbezogener Daten bis auf die Namen selbst!
Bewertung und Kassation:Die Marineheiratskautionen sind bis auf wenige Abtretungen an die Nachfolgestaaten (fehlende Registernummern) vollständig erhalten geblieben.
Neuzugänge:Neuzugänge sind nicht zu erwarten.
Ordnung und Klassifikation:Die Unterserie wurde in ihrer vorgefundenen Form belassen, wobei die Registernummern als Ordnungsnummern dienten. Die ursprüngliche Vergabe der Registernummern erfolgte nicht alphabetisch, sondern wohl nach der zeitlichen Entwendung aus der ursprünglichen Aktenablage. Eine Rückreihung in diese unterblieb einerseits aus Praktikabilitätsgründen bei Personensuchen, nachdem sämtliche Marineheiratskautionen elektronisch erfasst wurden. Andererseits hätte eine Rückreihung zu einem erheblichen zeitlichen Aufwand geführt, nachdem die Rubrikenzahlen der Ablage erst über die Indices hätten ermittelt werden müssen und auch eine komplette Umkartonierung des Schriftguts der II. Geschäftsgruppe nach sich zöge.

Angaben zur Benutzung

Reproduktionsbestimmungen:Keine Kopien von Materialien älter als 100 Jahre.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Ursprünglich wurde für die Marineheiratskautionen der Jahre 1882-1922 ein separater Namensindex mit alphabetischer Gliederung und einem Annex der nach Nummern aufsteigenden Registerzahlen geführt (Archivbehelf 528 – 3/M – 28). Dieser enthält nur die Namen und Registerzahlen selbst und ist wegen der Erfassung in elektronischer Form ergänzt um weitere Personendaten nicht mehr erforderlich.

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Innerhalb der Bestandsgruppe Kriegsmarine finden sich in der II. Geschäftsgruppe der Marinesektion in den Jahren 1864-1881 ebenfalls Marineheiratskautionen, deren Ablage aber erst über die entsprechenden Indices zu ermitteln ist. Ebenso sind unter der ursprünglichen Sonderreihe des Hofkriegsrats der Militärheiratskautionen, die unter ihrer späteren Zuordnung unter die Versorgungsunterlagen zu suchen sind, Heiratskautionen des Landesheeres auffindbar. Darunter befindet sich immer noch Material der dort vormals verwalteten Heiratskautionen der Marineangehörigen.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1952
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=6367409
 

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