AT-OeStA/HHStA Urkundenreihen Staatsverträge Abschriften Staatsverträge Abschriften, 1340 - 1859 (Serie)

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Ref. code:AT-OeStA/HHStA Urkundenreihen Staatsverträge Abschriften
Title:Staatsverträge Abschriften
Creation date(s):1340 - 1859
Level:Serie

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Administration history:1. Verwaltungszusammenhang und Überlieferung:
a) Urkundenreihen
Diese Bestandsgruppe umfasst den Großteil der im Haus-, Hof- und Staatsarchiv vorhandenen Originalurkunden, sowie eigene Serien von Urkundenabschriften und Dru-cken neuzeitlicher Staatsverträge. Von 1749 bis 1983 war das Haus-, Hof- und Staatsarchiv der offizielle Hinterlegungsort von Staatsurkunden. Nach der Gründung des Archivs der Republik 1983 hat diese Abteilung des Österreichischen Staatsarchivs diese Aufgabe übernommen; bei dieser Gelegenheit wurden auch die Urkunden aus der Zeit nach 1918 an diese Abteilung abgegeben.
Heute existieren folgende Serien von Originalurkunden:

Allgemeine Urkundenreihe 816-1918 ca. 60.000 Stück
Habsburgisch-Lothringische Familienurkunden 1239-1918 ca. 3.000 Stück
Niederländische Urkunden 1196-1792 ca. 600 Stück
Lothringische Urkunden 1170/1196-1753 ca. 600 Stück
Kloster-Urkunden Aggsbach 1384-1578 ca. 50 Stück
Kloster-Urkunden St. Michael an der Etsch 1145-1746 ca. 80 Stück
Urkunden aus dem Schloßarchiv Gschwendt 14. Jht. ca. 200 Stück
Urkunden des Bistums Chiemsee 1271-1697 ca. 70 Stück
Türkische Urkunden und Staatsschreiben 1527-1860 ca. 1500 Stück

Die Trennung von Urkunden und Akten ist nicht konsequent vollzogen worden; teilweise finden sich Originalurkunden auch in anderen Bestandsgruppen: Herrschafts- und Familienarchive (Auersperg, Csáky, Erdödy, Grafe-negg), Archiv des Ordens von Goldenen Vließ, Nachlässe, Obersthofmarschallamt und Prozeßakten des Reichs-hofrats.
Während der Großteil der Typar (Siegelstempel)- und Siegelabgußsammlungen durch Ankauf oder Schenkung an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv gekommen ist, rei-chen die Ursprünge der Urkundenreihen, vor allem der heutigen Allgemeinen Urkundenreihe, zurück auf die mittelalterlichen Archive der österreichischen Landes-fürsten bzw. auf die Archive jener adeligen Familien, deren Herrschafts- und Besitzrechte an die Habsburger gelangten (zB Grafen von Cilli, Grafen von Görz, Grafen von Ortenburg, Herren von Meissau, Pottendorf, Ebers-dorf, Eitzing, Walsee, Schaumberg). Die handgeschrie-benen Inventare von Wilhelm Putsch aus der Zeit von 1527-1547 (Archivbehelf [alt] 332-336) geben einen Einblick in die mittelalterlichen landesfürstlichen Urkun-denarchive ("Schatzgewölbearchive"). Infolge der Län-derteilung 1564 kam es zur Aufteilung der damals vor-handenen Urkunden auf die einzelnen Residenzen der habsburgischen Linien: ein Teil blieb in Wien, zahlreiche Urkunden wurden jedoch nach Innsbruck, Graz und Prag verlagert. An allen Residenzen kamen in der Folge Un-terlagen aus den jeweiligen Behördenregistraturen hinzu.
Nach der Gründung des Haus-, Hof- und Staatsarchivs 1749 lautete der Auftrag, 1. Hausurkunden, 2. Urkunden betreffend die Gesamtmonarchie, und 3. Urkunden betreffend die Rechte des Landesfürsten und die Verfas-sung der Länder zentral in Wien zu sammeln. Demgemäß wurden die alten Schatzgewölbearchive (Graz, Inns-bruck, Prag) etappenweise wieder nach Wien zurückge-führt und mit dem dortigen Urkundenbestand vereinigt, gleichzeitig wurden aus den Behördenarchiven die rele-vanten Staats- und Familienurkunden herausgezogen und mit den neuen "Urkundenabteilungen" in eine Reihe gebracht. Die von den ausstellenden Behörden (Reichs-kanzlei, Hofkanzlei, Hofkammer, Hofkriegsrat, Staats-kanzlei [Ministerium des Äußern], Hofkommission in Familienangelegenheiten, Oberstkämmereramt) neu hinzukommenden Urkunden (Staatsverträge, Testamente, usw.) wurden den bestehenden Urkundenabteilungen angefügt.
Die ab der Mitte des 18. Jhts. nach Wien gebrachten Urkunden
wurden im wesentlichen in 3 Betreffsgruppen geteilt: eine österreichische, böhmische und ungarische Abteilung. Dementsprechend wurden auch die Urkunden inventarisiert: Für jede Abteilung hat man eine eigenes Repertorium mit Numerierung nach römischen Ziffern angelegt (zB Repertorium I: österreichische Abteilung, Repertorium XII: böhmische Abteilung, Repertorium XVI: ungarische Abteilung). Bemerkenswert ist, daß in das Repertorium I nur die vom Landesfürsten ausgestell-ten oder von ihm empfangenen Urkunden eingetragen wurden, die übrigen Urkunden (Meissau, Pottendorf, Ebersdorf, Schaumberg) erst um 1830 gemeinsam mit einem Teil der Klosterurkunden in zwei getrennte "chronologische" Reihen aufgestellt und inventarisiert (Reper-torium II und III).
Die so entstandenen "Urkundenrepertorien" übernahmen sukzessive Originale aus den Behördenregistraturen. Zu Anfang des 19. Jhts. kamen noch Urkunden aus dem Erzbischöflichen Archiv Salzburg, weitere Urkunden aus Klosterarchiven, aus Brixen, Trient, Venedig, dem Reichsarchiv, dem Mainzer Erzkanzlerarchiv, aus Bel-gien (heute Niederländische Urkunden), Ragu-sa/Dubrovnik, Spalato/Split hinzu, die vorerst als eigene Serien aufgestellt und inventarisiert wurden. Die Lothringischen und Niederländischen Urkunden, die 1765 bzw. Ende des 18. Jhts. nach Wien kamen, bildeten im-mer eigene Reihen. 1858 wurden die "Habsburgisch-lothringischen Familienurkunden” durch Aussonderung aus den bestehenden Serien als eigene Reihe geschaffen, nachdem bereits in den 1840er Jahren begonnen worden war, eine separate Serie "Türkische Urkunden und Staatsschreiben" zu bilden. Diese Reihe, wie die meisten Urkundenreihen geschaffen als Betreffsgruppe, vereinigt jene Urkunden, die sich auf die Beziehungen mit dem Osmanischen Reich, den "Barbaresken-Staaten" und Persien beziehen: Schreiben der Sultane und Großwesire, der Paschas von Ofen, Bosnien, Belgrad, Tripolis oder des Sultans von Marokko an den Kaiser, Schreiben des Schahs von Persien an Kaiser, Reichsvizekanzler und Staatskanzler; Staatsverträge bzw. Handelsabkommen mit der Pforte. Die Mehrzahl der Urkunden ist in türki-scher Sprache geschrieben und stammt provenienzmäßig aus Gesandtschaftsarchiven, der Staatskanzlei, Registra-turen der türkischen Statthalterschaften (Fermane und Schreiben des Sultans an Begs und Begler-Begs, Richter und Beamte), der Reichshofkanzlei und dem Hofkriegsrat.
Um 1850 waren also die Urkunden in zahlreiche Serien aufgeteilt, die jeweils mit in römischen Ziffern bezeich-neten Repertorien erschlossen waren. In den folgenden Jahrzehnten wurden diese Prinzipien der Hinterlegung und Verzeichnung insofern verändert, als die bestehen-den Abteilungen sukzessive in eine einheitliche und chronologisch geordnete "Allgemeine Urkundenreihe" zusammengeführt wurden, während die Serie der "Türkischen Urkunden und Staatsschreiben" sowie der "Habs-burg-Lothringischen Familienurkunden" neu geschaffen wurden bzw. die Lothringischen und Niederländischen Urkunden als eigenständige Serien bestehen blieben.
Den kontinuierlichen Zuwächsen aus den Behördenre-gistraturen stehen auch empfindliche Verluste in Form von Zerstörung (anläßlich von Kriegsflüchtungen oder Beschlagnahmen) oder in Form von Abgaben von Urkunden aufgrund internationaler oder bilateraler Verein-barungen gegenüber. Nach den Verträgen von 1866 wurden 1868 die Venedig betreffenden Urkunden abge-geben, eine Vielzahl an Urkunden wurde durch die Nachkriegsverträge in den Jahren 1920-1930 an die Tschechoslowakei, Polen, Italien und noch in den 1980er Jahren an Jugoslawien, ausgefolgt.
b) Die Typar (Siegelstempel)- und Siegelabgußsammlungen enthalten ca. 25.000 Gipsabgüsse, Wachs- und Siegellackabdrücke und rund 1.600 Typare (Siegelstem-pel) einzelner regierender Erzherzoge, der römisch-deutschen, später österreichischen Kaiser sowie Siegel-stempel der Kanzleien von Zentralbehörden (Reichskanzlei, Staatskanzlei), Amtssiegelstempel

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Finding aids:Die Repertorien der Gruppe XIV

Information on related materials

Related material:Handschriftensammlung, Türkische Urkunden und Staatsschreiben, Herrschafts- und Familienarchive (Auersperg, Csáky, Erdödy, Grafe-negg), Archiv des Ordens von Goldenen Vließ, Nachlässe, Obersthofmarschallamt und Prozeßakten des Reichshofrats, Urkundensammlung des Hofkammerarchivs
Publications:Bittner, Ludwig: Chronologisches Verzeichnis der österreichischen Staatsverträge. 4 Bde. Wien 1903-1917 (Veröffentlichungen der Kommission für neuere Geschichte Österreichs 1, 8, 13 und 15); Kapitulationen und Handelsverträge mit der Türkei. Separatausgabe des Österreichischen Wirtschaftspolitischen Archivs. Wien 1909; Pribram, Alfred F.: Die politischen Geheimverträge Österreich-Ungarns 1879-1914. Cambridge 1921; Kletler, Pail, Die Urkundenabteilung, in: Luwig Bittner (Hg.), Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs Band 3 (Wien 1938), 3-134; Santifaller, Leo: Die älteste Originalurkunde des Österreichischen Staatsarchivs. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 4 (1951), S. 9-53; Thomas, Christiane: Cillier Urkunden. Archivbehelf zu den vom österreichisch-jugoslawischen Archivabkommen betroffenen Beständen der Allgemeinen Urkundenreihe. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 35 (1982), S. 348-364; 37 (1984), S. 362-375; 38 (1985), S. 356-369; 39 (1986), S. 290-305; Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet, hg. von Heinrich Koller und Paul-Joachim Heinig. Heft 12: Die Urkunden und Briefe des Österreichischen Staatsarchivs in Wien, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, Familienurkunden und Abschriften (1440-1446), bearbeitet von Thomas Willich (Wien u.a. 1999); Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet, hg. von Heinrich Koller und Paul-Joachim Heinig. Heft 12: Die Urkunden und Briefe des Österreichischen Staatsarchivs in Wien, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, Familienurkunden und Abschriften (1447-1457), bearbeitet von Paul Herold und Kornelia Holzner-Tobisch (Wien u.a. 2001)
 

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End of term of protection:12/31/1889
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Accessibility:Öffentlich
 

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