AT-OeStA/AVA Adel HAA Hofadelsakten, 1600-1918 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AVA Adel HAA
Titel:Hofadelsakten
Entstehungszeitraum:1600 - 1918
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:1400
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Vereinigte Hofkanzlei (-1848); k.k. Ministerium des Innern (1848-1918); Staatsamt für Inneres und Unterricht (1918-1920); Bundesministerium für Inneres und Unterricht (1920-1923); Bundeskanzleramt (1920-1938)
Verwaltungsgeschichte:Die Österreichische Hofkanzlei entstand 1620 durch Loslösung von der Reichskanzlei. Alle vor diesem Datum als „Hofadelsakten“ abgelegten Konvolute entstammen eigentlich der österreichischen Expedition bei der kaiserlichen Reichskanzlei. Eine Unterscheidung von kaiserlichem Reichsadel und erzherzoglichem, "erbländischen" Adel vor Schaffung der Hofkanzlei 1620 ist daher schwierig.
Das k.k. Adelsarchiv, das in gewandelter Form auch nach 1918 fortlebte, war ein reines Behördenarchiv, gekennzeichnet durch eine enge Verbindung mit der obersten Adelsbehörde im Innenministerium, der jeweils die Verleihung von Diplomen und Privilegien zustand. Erster Vorläufer der Adelsbehörde war die Einrichtung von Wappeninspektoren oder Wappenzensoren, die bereits im 17. Jahrhundert erfolgte. Während des 18. und frühen 19. Jahrhunderts gab es das Amt des Wappenzensors in der Reichs- und in der Hofkanzlei. Die Idee der Schaffung eines Heroldsamtes wurde nie verwirklicht. Die eigentliche Gründung des Adelsarchivs erfolgte erst am 4. September 1828, als aufgrund einer Neuordnung der Hofkanzlei, die bislang stark zersplitterten Adelsmaterialien zusammengefaßt wurden. Zu Beginn war das Adelsarchiv nur für die Akten der Vereinigten Hofkanzlei zuständig, erst im Mai 1841 wurden auch die Reichsadelsakten übernommen, allerdings mit der Bestimmung, dass sie weiterhin eine besondere Abteilung bildeten. Über die Geschichte des Adelsarchivs in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Es führte als Registratur der Adelsbehörde der Obersten Adelsbehörde, des k.k. Ministeriums des Inneren, ein der Außenwelt ziemlich verborgenes Dasein. Erst durch eine 1893 einsetztende Neuorganisation des österreichischen Archivwesens erhielt das Adelsarchiv mehr und erstmalig auch akademisches Personal. Nach 1918 wurde das Adelsarchiv in "Alte Gratialregistratur" umbenannt und blieb in enger Verklammerung mit den juridischen Abteilungen des Bundesministeriums für Inneres bzw. des Bundeskanzleramtes.
Aufgrund von Einsparungsmaßnahmen wurde die sogennante" Alte Gratialregistratur", das frühere Adelsarchiv, 1933 dem damaligen Staatsarchiv des Inneren und der Justiz eingegliedert. Die beiden dort noch tätigen Beamten Wolfgang Kotz und Rosa Schaufler wurden in den Personalstand des Archivs übernommen. Das Staatsarchiv des Inneren und der Justiz wurde 1940 dem "Reichsarchiv Wien" eingegliedert. Durch das Verwaltungsüberleitungsgesetz vom 28. Juli 1945 wurde das Reichsarchiv Wien aufgelöst und an seiner Stelle das Österreichische Staatsarchiv eingerichtet. Das Adelsarchiv war jetzt Teil des neubenannten "Allgemeinen Verwaltungsarchivs".

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:In der Hofkanzlei bzw. im k.k. Ministerium des Innern entstandene Konzepte zu den Diplomen der habsburgischen Herrscher als Landesfürsten bzw. nach 1804 als österreichische Kaiser, sowie separat abgelegte Reihen mit Unterlagen zu: Adelsentsetzungen, Aussterben adeliger Familien, Stammbäumen, adeligen Orden, adeligen Stiftungen und Damenstiften (v.a. Besetzungen von Stiftsplätzen), italienische Adelsbestätigungen und „Generalien“ in Adelsangelegenheiten. Neben den Akten zu den Standeserhöhungen sind auch Gesuche bzw. Anfragen (bis ca. 1950) zu den Verleihungen in der Reihe zusammengefasst.
Ordnung und Klassifikation:Die Akten sind durchwegs in alphabetischer Ordnung abgelegt. Eine Ausnahme bilden die Serien Italienischen Adelsbestätigungen (chronologisch) und Adelsgeneralien (nach Sachbetreffen und darin jeweils chronologisch). Unterschiedliche Schreibweisen werden in runder Klammer nachgestellt. Die Ordnung ist nicht immer streng alphabetisch, etwa im Fall von Umlauten oder Schreibvarianten (Schweitzer z.B. unter Schweizer usw.).

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. Die Bereitstellung erfolgt in Form von Einzelakten
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Karl Friedrich von FRANK, Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die österreichischen Erblande (5 Bände); Peter FRANK-DÖFERING, Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804-1918.

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Isabella Riedel, Die Erschließung der "Hofadelsakten" im Allgemeinen Verwaltungsarchiv. Projektbericht und Ausblick. Scrinium 75 (2021), S. 47-55.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1706
 

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