AT-OeStA/KA FA NFA Neue Feldakten (NFA), 1914-1918 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA FA NFA
Titel:Neue Feldakten (NFA)
Entstehungszeitraum:1914 - 1918
Entstehungszeitraum, Anm.:1889-1918
Darin:Den Akten sind sehr oft Lagekarten und/oder Gefechtsskizzen beigefügt, vor allem auch im Sonderbestand Gefechtsberichte.
Stufe:Bestand

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Die Feldakten des Weltkrieges beginnen mit der Mobilisierung 1914 und reichen bis zur Auflösung des österreichisch-ungarischen Heeres im November 1918.
Als die österreichisch-ungarische Armee 1914 ins Feld rückte, blieben die Registraturen in den Garnisonen und die neu entstandenen Feldkanzleien nahmen ihre Tätigkeit auf.
Die Neuen Feldakten umfassen die Akten des Armeeoberkommandos (siehe eigene Bestandsbeschreibung Armeeoberkommando), der Heeresgruppenkommandos und Armeen, der Korps und der kleineren Armeekörper, der Grenzverteidigung, Akten der Verwaltung okkupierter Provinzen sowie Bruchteile solcher von verschiedenen Gruppen, Formationen und Anstalten des österreichisch-ungarischen Feldheeres. Die Beschreibung zur Verwaltungsgeschichte dieser Kommandos, Truppenkörper und Formationen ist bei den einzelnen Teilbeständen durchgeführt.
Archivierungsgeschichte:Eine allgemeine Erfassung dieser Feldakten war durch das Kriegsarchiv zunächst nicht vorgesehen. Die "Vorschrift für die höheren Kommandos der Armee im Felde" bestimmte nur, dass minder wichtige Akten, wenn nicht mehr benötigt, ins Hinterland an jene Dienststellen abzuschieben seien, aus denen die betreffenden Kommandos hervorgegangen waren; die operativen Akten und Tagebücher seien nach der Demobilisierung dem Ministerium vorzulegen. Gleichwohl schickte aber schon im September 1914 das Armeeoberkommando kleinere Aktenpartien an das Kriegsarchiv. Einzelne Kommandos folgten nach.
Die Feldakten sollten über Weisung des Armeeoberkommandos während des Krieges sukzessive an das Kriegsarchiv in Wien eingesendet werden. Diese Einsendung erfolgte jedoch langsam, so dass bei Kriegsende noch ca. ein Viertel des jetzigen Bestandes ausständig war, von dem nur ein Teil im Kriegsarchiv einlangte. Dieser späte Akteneinlauf ist dadurch zu erklären, dass ein großer Teil der Akten bei den Feldarmeen gebraucht wurde, was aber den nicht mehr gut zu machenden Nachteil mit sich brachte, dass hierdurch bedeutende Aktenbestände verloren gingen, stand doch das österreichisch-ungarische Feldheer bei Kriegsende durchaus in Feindesland. Die dadurch entstandenen Lücken im Aktenmaterial sind in den folgenden einzelnen Beschreibungen der Teilbestände angeführt. Andere Umstände bewirkten, dass ein Teil des Aktenmaterials in andere Archive bzw. in andere Länder abgeleitet wurde, so gelangten noch während des Krieges die Akten der königlich ungarischen Honved nach Budapest, die Akten der Polnischen Legion, welche in Krakau gesammelt wurden, verblieben dort.
Im Kriegsarchiv wurden die Akten des Weltkrieges nach dem Grundsatz, die Feldkanzleien wiederherzustellen, eingeordnet und dementsprechend wurde das gesamte Aktenmaterial gegliedert.
Die Feldakten waren so wie die des Armeeoberkommandos während des Zweiten Weltkrieges bombensicher nach Znaim, Eisgrub und andere Orte verlagert und kamen zwischen 1945 und 1948 in das Kriegsarchiv in der Stiftskaserne zurück.
Die in Faszikeln gelagerten Akten wurden während der Jahre 1986 bis 1992 eingeschachtelt. Im Zuge der Einschachtelungen wurden vom Bediensteten des Kriegsarchivs Fachoberinspektor Wallner die dazugehörigen Behelfe angelegt.
1992 erfolgte die Übersiedlung in das neu errichtete Österreichische Staatsarchiv in der Nottendorfer Gasse im 3. Bezirk.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Bestand Neue Feldakten umfasst jene operativen Akten des Weltkrieges 1914-1918, aber auch Akten über die Versorgung der Truppe, die bei den k. u. k. Kommanden im Feld entstanden sind, und zwar Unterlagen über Kampfhandlungen, Truppenverschiebungen, Ergänzungen, Stärke der einzelnen Verbände, Tagebücher, Berichte unterstelter Einheiten, denen teilweise auch Gefechtsskizzen beigefügt sind.
Den Neuen Feldakten angeschlossen sind kleinere Sammlungen wie die Gefechts- und Umsturzberichte, die Sammlung Balaban und Material zu Deutschen Formationen des 1. Weltkrieges.
Bewertung und Kassation:Der überwiegende Teil des vorhandenen Schriftgutes ist operativen Inhaltes. Seine Geschlossenheit ist allerdings sehr verschieden. Dem Charakter des Bewegungskrieges und der zunächst noch einfachen Befehlsgebung gemäß ist das Feldaktenmaterial des Jahres 1914, vor allem der niederen Heereskörper, eher dürftig. Erst allmählich werden die Bestände dichter, um dann im letzten Kriegsjahr, infolge von Verlusten beim Zusammenbruch, wieder größere Lücken aufzuweisen.
Bei der Aufstellung des Bestandes war das Bestreben vorherrschend, die alten Feldkanzleien in ihrem ursprünglichen Umfang zu rekonstruieren. Nur in einzelnen Fällen (Kriegsgliederungen, Gefechtsberichte, Deutsche Formationen) wurden Selektsammlungen angelegt.
Ordnung und Klassifikation:Die Anordnung des Bestandes folgt der hierarchischen Gliederung der Kommanden:
1. Höhere Kommanden (Heeresfront- und Heeresgruppenkommandos, Armee- und Armeegruppenkommandos, Etappengruppenkommandos und selbständige Quartiermeisterabteilung, Militärverwaltungen)
2. Korpskommandos
3. Divisionskommandos
4. Brigadekommandos
5. Abschnittkommandos und Festungen (Feste Plätze)

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Findhilfsmittel:Der Bestand wird durch detaillierte Kartonverzeichnisse (21 Bände) erschlossen (Lesesaalsignatur 6).

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Armeeoberkommando, Manuskriptsammlung, Archive der Truppenkörper
Veröffentlichungen:Inventar des Kriegsarchivs. Bd. 2 (1953), S. 4 und S. 19-34.
Nicht zuletzt auf Grundlage der Neuen Feldakten erarbeitete das Kriegsarchiv sein letztes "Generalstabswerk": Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914-1918. 14 Bde. und 1 Registerband (1931-1938).

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Da der Bestand der Neuen Feldakten äußerst umfangreich ist, wird die Darstellung im Archivinformationssystem noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3832
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en fr it nl