AT-OeStA/KA FA NFA KK Korpskommandos (KK), 1914-1918 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA FA NFA KK
Titel:Korpskommandos (KK)
Entstehungszeitraum:1914 - 1918
Darin:Karten, Skizzen, Pläne, Fliegeraufnahmen
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:3879
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Im Frieden bestanden die Korps I bis XVI. Während des Krieges wurden die Korpsstäbe XVII bis XXVI neu gebildet. In den meisten Fällen gingen sie aus provisorischen Gruppenkommandos hervor.

Kavalleriekorps waren in der ursprünglichen Kriegsgliederung der österreichisch-ungarischen Armee nicht vorgesehen. Erst der Verlauf der ersten beiden Kriegsjahre zwang aus operativen Gründen zur Bildung solcher Verbände. Mit ihrer Führung war meist ein Kavalleriedivisionsstab betraut, da die Zusammenfassung mehrerer Kavallerieverbände zu einem Korps nur kurzfristig war.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Vorwiegend operative Akten und Tagebücher, aber auch Mobilisierungs- und Aufmarschelaborate.
Ordnung und Klassifikation:Das Aktenmaterial umfasst 26 Korps, 7 Korpsgruppen und 4 Korps mit Namen. Die Stärke des Aktenmaterials pro Korps schwankt, ungefähr die Hälfte des Materials ist operativen Inhalts.

Das operative Material ist bis Ende 1917 bei vielen Korps größtenteils geschlossen, monatelange Lücken in dieser Zeit sind nur beim 3. Korps (insbesondere beim XIX. Korps) vorhanden. Hier geben oft Tagebücher, wenngleich sie nicht immer eine absolut sichere Quelle für den Forscher geben, teilweisen Ersatz.

Mobilisierungs-, Alarmweisungen und Aufmarschelaborate sind beim II., III., VII., IX bis XV., XVII. und XVIII. Korps vorhanden.
Aktenverluste und Lücken resultieren zumeist aus den Umsturztagen 1918, so bei den Korps III., IV., V., VII., XIII., XVII., XX., XXII., XXIII. und XXV.

Vom neuen IV. Korps, aufgestellt im August 1917, sind keine Operationsakten vorhanden. Diese Aktenverluste greifen bei den Korps bis Anfang 1918, teilweise noch weiter zurück, da insbesondere die Korps in Dauerstellung relativ viel Aktenmaterial bei sich hatten. Aktenverluste sind auch bedingt durch die von den Korps verlangten Rücksendungen aus dem Kriegsarchiv zur Armee im Felde, wo sie zur Einsicht benötigt wurden, und durch die Verluste der Schlachtfeldführergruppe entstanden.
Ersatz für fehlendes Material von 1918 bilden oft wertvolle "Berichte". Diese - zumeist aus den Umsturztagen - weiters private Nachlässe und Schenkungen, wie Tagebücher von Militärpersonen, werden vom Kriegsarchiv seit Dezember 1918 gesammelt. Sie sind oft von Augenzeugen verfasst worden und dienen zur Lückenschließung des Aktenmaterials.
Vorzugsweise Bedeutung haben die Tagebücher. Diese sind bei den Korps wie z. B. beim I. Korps bis zum Ende des Krieges sehr sorgfältig und genau geführt worden. Lückenlose Tagebücher (August 1914 bis Oktober 1918) beim II. und XII. Korps, beim XIX. Korps mit einer Unterbrechung 1916. Vom XVII. Korps sind nur vom 8.8.1914 bis 5.9.1914 Tagebuchaufzeichnungen vorhanden, alle anderen fehlen. Kleinere Lücken in den Tagebüchern kommen bei zirka zehn Korps vor.
Es sei noch erwähnt, dass einige Korps mehrfach aufgelöst, neu aufgestellt und umbenannt wurden. Die vielfachen Zusammenhänge einzelner Korps mit Gruppen (z. B. VIII. Korps mit Gruppe Benigni, IX. Korps (alt) mit Gruppe Liposczak) können durch die kurz und übersichtlich zusammengestellten "Korpsgeschichten" ersehen werden. Diese sind bei jedem Korps in Tabellenform, oft mit erläuternden, beigeschlossenen Texten vorhanden. Hier wäre besonders das Ineinandergreifen der Korps XIV., XX., Korps Roth und Edelweißkorps hervorzuheben.
Zahlreiches Karten- und Skizzenmaterial mit eingezeichneten Stellungen und Operationen beim V. bis X., XIII., XVIII., XX., XXI., XXIV., XXV. und XXVI. Korps.
Des Weiteren sei auf Studien, Berichte und wichtige Daten über Einzeloperationen und größere Gefechtsphasen hingewiesen, die sich bei vielen Korps finden so z. B. beim II. Korps die Kämpfe bei Sokal, beim XI. Korps die Neujahrsschlacht bei Toporoutz-Barancze von 1914/15, beim XIV. Korps die Schlacht von Limanowa-Lapanow und beim XXIII. Korps die Piaveforcierung vom 15. Juni bis 5. Juli 1918. Beim XXIV. Korps erscheint die 10., 11. und 12. Isonzoschlacht mit Skizzen dargestellt.
Die vorhandenen operativen Tagesakten des XXIV. Korps bis inklusive 1916 sind Abschriften, die dem Kriegsarchiv im August 1922 (ausgenommen Karten) übergeben wurden.
Im ungarischen Kriegsarchiv in Budapest befinden sich von der Gruppe Szurmay bzw. dem XXIV. Korps die Originaloperationsakten der ersten Dezemberhälfte 1914, ebenso Akten und Tagebücher vom Jänner 1915 bis August 1916 und die Originaloperationsakten von Ende August bis Ende Dezember 1916.

Ein besonderes Augenmerk verdienen die militärischen Verwaltungs- und technischen Akten des XIX. Korps. Diesem Aktenmaterial sind wichtige statistische Daten zu entnehmen.Auf sanitärem Gebiet sei auf die Tagebücher des Sanitätschefs des II. und IV. Korps verwiesen, die von 1914 bis 1917 geschlossen vorhanden sind, während vom XIX. Korps aus der Zeit in Albanien leider keine sanitären Aufzeichnungen vorliegen.
Die Akten des technischen Referenten des XIX. Korps werfen charakteristische Streiflichter auf die Arbeiten in Albanien, das Material des technischen Referenten des III. Korps auf solche im Karstgebiet und in Südtirol, die des technischen Referenten des V. Korps auf solche des russischen Kriegsschauplatzes.

Von den Kavalleriekorps sind nur in zwei Fällen, in denen der Korpsverband durch längere Zeit aufrecht erhalten wurde, auch selbständige Akten vorhanden, nämlich beim Kavalleriekorps Berndt (Herberstein, Lehmann) und beim Kavalleriekorps Hauer. Das Kavalleriekorps General der Kavallerie Hauer ist reichlich mit Aktenmaterial versehen, bedeutend weniger Material besitzt das Kavalleriekorps Generalmajor Berndt. Die Akten der übrigen Kavalleriekorps sind im Aktenmaterial der verschiedenen Kavalleriedivisionen, mit denen sie identisch sind, ausgewiesen. Das Aktenmaterial des Kavalleriekorps Hauer ist im allgemeinen vollzählig vorhanden und besteht zum größten Teil aus Operationsakten.

Den Aktenbeständen der einzelnen Korps sind die Registraturen gerjenigen Gruppenkommandos angegliedert, aus denen sie hervorgegangen sind, ebenso die Akten aus Perioden, in denen einzelne Korpsstäbe als Führungsorgane verstärkter Gruppen (Armeegruppen) verwendet wurden wie z. B. Korps I. (Gruppe Alfred Krauss).

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3952
 

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