AT-OeStA/KA FA NFA DK ID Infanteriedivisionen (ID), 1914-1918 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA FA NFA DK ID
Titel:Infanteriedivisionen (ID)
Entstehungszeitraum:1914 - 1918
Entstehungszeitraum, Anm.:1889 - 1919
Darin:Karten und Skizzen
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Bei Kriegsbeginn 1914 bestanden 32 Infanterietruppendivisionen des k. u. k. Heeres (Nr. 1 - 12, 14 - 19, 24, 25, 27 - 36, 47 - 48), 8 k. k. Landwehr-Infanterietruppendivisionen (Nr. 13, 21, 22, 26, 43 - 46) und 8 k. u. Landwehr-Infanterietruppendivisionen (Nr. 20, 23, 37 - 42). Durch Neuaufstellungen, Umbenennungen und Umwandlungen von Divisionsgruppen, kombinierten Verbänden und Abschnittskommandos in Divisionen wurden im Laufe des Krieges die Divisionen mit den Nr. 49 - 64, 70 - 74, 81, 90 - 95, 106 und 155 gebildet. Die 23. Division geriet 1915 in Przemysl in Gefangenschaft und wurde nicht mehr neu aufgestellt. Ab April 1917 wurden die k. u. k. Infanterietruppendivisionen in Infanteriedivisionen, die k. k. Landwehr-Infanterietruppendivisionen in Schützendivisionen und die k. u. Landwehr-Infanterietruppendivisionen in Honved-Infanteriedivisionen umbenannt. Bei Kriegsende waren von den neu formierten Divisionen die Nr. 51, 64, 70, 74 und 155 Honved-Infanteriedivisionen, die Nr. 54 und 56 Schützendivisionen, die Nr. 106 k. k. Landsturm-Infanteriedivision, alle anderen k. u. k. Heeresdivisionen. Dazu ist zu bemerken, dass die Divisionen Nr. 54, 56, 155 ursprünglich als k. u. k. Infanteriedivisionen formiert waren.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Das Aktenmaterial der Divisionen bietet dem Forscher all das, was er für die taktische Detailforschung und für die Beantwortung von Fragen personeller Natur, die mit den Kriegsereignissen in unmittelbaren Zusammenhang stehen, bedarf, so dass er auf Grund der Forschung in den Divisionsakten bei den Brigaden höchstens noch die Beantwortung von Einzelfragen zu suchen braucht.
Der Großteil des Aktenmaterials besteht aus operativen Akten, welche in der Regel tageweise in "Tagesbögen" geordnet sind, während sich bei Armeen und Korps die Operationsakten in solche allgemeinen Charkaters und solche, die auf den Monatstag Bezug haben, gliedern. Das für Forschungen notwendige operative, taktische und technische Kartenmaterial ist bei den Divisionen im Allgemeinen recht spärlich vertreten. Über Stände, Verluste und Ersatz sind bei vielen Divisionen wervolle Aufzeichnungen vorhanden, welche das bei Armeen und Korps vorhandene Material entweder zu ergänzen oder deren Lücken teilweise auszufüllen im Stande sind.
Für Forschungen auf sanitärem Gebiet bieten die Divisionen nur vereinzelt Grundlagen. Solche besitzt die 1., 7., 11., 34. Infanteriedivision und die 106. Landsturmdivision. Die Grundlagen bestehen aus den Tagebüchern und den Akten des Sanitätschefs, wobei zu bemerken ist, dass die 1. Infanteriedivision, welche im Sommer 1918 an der deutschen Westfront stand, dieses Tagebuch von 1914 bis 1918 geschlossen besitzt. Das Aktenmaterial über personelle Angelegenheiten ist bei den Divisionen sehr dürftig vertreten, da dieses wohl selten an das Kriegsarchiv zur Absendung gelangte. Auch in diesem Fall der Forschung werden die Akten der Korps bessere Auskünfte geben können, obwohl die Divisionen im Felde gewiss ein reichhaltigeres Personalaktenmaterial als die Korps besaßen.
Für viele Belange, welche den Erhaltungsapparat der Armee im Felde betraf, gibt das - allerdings nur in geringem Umfang vorhandene - Aktenmaterial der Intendanz wervolle Aufschlüsse.
Das grösste Interesse für den taktischen Detailforscher bietet im Feldaktenmaterial der Divisionen der operativen Einheit das Operationsaktenmaterial. Dieses ist mit Ausnhame der 8,. 18., 34., 49., 90. Infanteriedivision und der 26., 43. und 46. Schützendivision bis zum Februar-März 1918 geschlossen vorhanden. Eine wertvolle Ergänzung des operativen Materials bilden viele Gefechtsberichte, oft auch von Truppenkörpern, aus den Kriegsjahren 1914 und 1915, wo hingegen Berichte aus den Jahren 1917 bis 1918 nur mehr sporadisch zu finden sind.
Das Aktenmaterial der Divisionen ist von Haus aus weniger geordnet als jenes der Korps und Armeen und es mangelt demselben durchwegs an Indizes und Operationsaktenprotokollen.
Wenn auch im Allgemeinen über Mobilisierung, Quartierregulierung und Aufmarsch wenige Daten im Aktenmaterial enthalten sind, so bieten doch einige Divisionen wie die 49., 90., 93. und 94. Division vorzügliche, fast geschlossene Daten über die Vorkehrungen an der italienischen Grenze vor Kriegsbeginn, deren Sicherung und über den Aufmarsch und die Verteidigung der Südwestfront vor Beginn der größeren italienischen Operationen. Diese Akten, darunter besonders jene der 90. Infanteriedivision, geben Aufschluss über alpine Fragen, freiwillige Schützenformationen und Verteidigungsstellungen im Hochgebirge.
Die Akten der Kärntner freiwilligen Schützen wurden dem Bestand der 92. Infanteriedivision entnommen und im Jahre 1923 dem Landesarchiv in Kärnten übergeben. Hier wäre noch zu bemerken, dass in den Akten der 92. Division Wertvolles über die Verteidigung des Kriegslandes Kärnten, in jenen der 90. Infanteriedivision über Tirol und in jenen der 94. Infanteriedivision Daten über Organisation und Verwendung der Hochgebirgskompanien vorhanden sind.
An sonstigen vorhandenen Berichten können noch jene über die 10. Isonzoschlacht, die Piaveforcierung 1918, die Sanforcierung 1914, die 11. und 12. Isonzoschlacht, die Verteidigung der Hermada und des Küstenabschnittes, die Kämpfe bei Oslavija, die Sicherung Bosniens und der Herzegowina 1915 und über den Durchbruch bei Tolmein 1917 hervorgehoben werden.
Über Artillerieverwendung ist im Allgemeinen bei den Divisionen mit Ausnahme der 1. und 58. Infanteriedivision wenig zu finden. Der Forscher wird diesbezügliches Material entweder bei den Artilleriebrigaden oder beim Artilleriereferenten der Korps in erster Linie in Betracht ziehen müssen.
Die vorhandenen Lücken im Aktenmaterial, die bei den Infanteriedivisionen nicht allzu groß sind, entstanden meist durch die Verhältnisse bei der Demobilisierung an der Südwestfront und in der Ukraine.
Über die letzten Ereignisse des Jahres 1918 geben jedoch Berichte Aufschluss, welche seitens des Kriegsarchivs eingeholt wurden und unter welchen besonders jene der ehemaligen 35. Infanterie- und der 106. Landsturmdivision hervorzuheben wären, welche an der deutschen Westfront gestanden hatten. Von der 81. Infanteriedivision in Albanien und der 91. Infanteriedivision in Tirol sind überhaupt keine Akten vorhanden, doch kann der Forscher über diese genannten Heereskörper, wie auch in anderen Belangen, im Aktenmaterial der Gruppen die notwendigen Daten finden.
Bewertung und Kassation:Das vorhandene Material umfasst Akten der Divisionskommandos. Lediglich im Bestand der 13. Schützendivision, der 14., 15., 25., 27., 28. und 33. Infanteriedivision sind für das Jahr 1914 auch Akten der unterstellten Infanterie- und Feldartilleriebrigade vorhanden. Mit Ausnahme der 8., 18., 34., 49. und 90. Infanteriedivision sowie der 26., 43. und 46. Schützendivision sind diese Bestände bis Februar-März 1918 ziemlich geschlossen. Für die letzten Kriegsmonate nehmen dann die Lücken sehr zu. Überhaupt nicht vorhanden sind die Akten der 81. und 91. Infanteriedivision sowie die Originalakten sämtlicher Honved-Infanteriedivisionen, die an das ungarische Kriegsarchiv übergeben wurden. Allerdings sind, zumindest teilweise, Abschriften der Akten der 20., 37., 38., 39., 41., 42., 51. und 70. Honved-Infanteriedivision vorhanden, doch fehlen hiezu sämtliche Karten und Skizzen. Für die bei Kriegsende an der deutschen Westfront eingesetzten österreichisch-ungarischen Divisionen (1., 35. Infanteriedivision, 106. Landsturm-Infanteriedivision und 37. Honved-Infanteriedivision) siehe auch Bestand Armeeoberkommando, Operationsabteilung. Das Material über personelle Angelegenheiten ist dürftig. Belohnungsakten wurden vielfach in die Konzeptakten der Auszeichnungsakten des Weltkrieges eingereiht. Aufzeichnungen über Kriegerfriedhöfe und Gräber wurden bereits in den ersten Jahren nach dem Krieg an das Militärmatrikenamt abgegeben.
Maßgebend für die Gliederung des Bestandes war die Erhaltung der Zusammenhänge der Feldkanzleien. Es wurden daher die Akten der Divisionsgruppen, der kombinierten Verbände und der Abschnittskommandos, aus denen sich später Divisionen entwickelten, jeweils dem Bestand derjenigen Division zugelegt, mit der sie ein kanzleimäßiges Ganzes bilden. Selbständig verblieb nur die später in die 81. Infanteriedivision umgewandelte Gruppe I/XIX. In Fällen, in denen Umbenennungen vorgenommen wurden und dadurch zwei Kanzleien verschiedener Provenienz unter der gleichen Bezeichnung aufscheinen, wurden diese Bestände getrennt geführt.
Durch die in den Jahren 1916 bis 1918 zuerst geplante Erhöhung und später wieder vorgenommene Verringerung der Divisionszahl, wurden viele Divisionen während des Krieges umbenannt (siehe "Verwaltungsgeschichte"). Die genauen Daten hierüber kann der Forscher den im Kriegsarchiv erliegenden Verzeichnissen entnehmen. Zwei Beispiele hierfür: Der ursprünglich "Hauptrayon Kärnten" genannte Abschnitt erhielt später die Bezeichnung "Infanterietruppendivision Villach", dann "92. Infanteriedivision" und wurde im Jahre 1918 zum "16. Generalkommando". Die "Infanterietruppendivision Görz", später "93. Infanteriedivision" genannt, wurde im Jahre 1915 aufgelöst, im Jahre 1916 aber wieder aufgestellt und erhielt dann die Bezeichnung "55. Infanteriedivision".

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3997
 

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