AT-OeStA/AdR HBbBuT BMfHuW AllgReihe Allgemeine Reihe, 1945-2000 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR HBbBuT BMfHuW AllgReihe
Titel:Allgemeine Reihe
Entstehungszeitraum:1945 - 2000
Stufe:Teilbestand
Frühere Signaturen:05R101/2

Angaben zum Umfang

Anzahl:15420
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Staatsamt für Industrie, Gewerbe, Handel und Verkehr 1945-1945; Staatsamt für öffentliche Bauten, Übergangswirtschaft und Wiederaufbau 1945-1945; Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau 1946-1966; Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie 1966-1987; Bundesministerium für Bauten und Technik 1966-1987; Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten 1987-1991
Verwaltungsgeschichte:Nach der Wiedererrichtung der Republik Österreich und der Proklamation über die Selbständigkeit Österreichs vom 27. April 1945 wurden mit Beschluss einer provisorischen Staatsregierung auch ein Staatsamt für Industrie, Gewerbe, Handel und Verkehr und ein Staatsamt für öffentliche Bauten, Übergangswirtschaft und Wiederaufbau gegründet (StGBl. Nr. 1 und 2/1945).

Mit dem Gesetz vom 20. Juli 1945 betreffend die Überleitung der Verwaltungs- und Justizeinrichtungen des Deutschen Reiches in die Rechtsordnung der Republik Österreich (Behörden-Überleitungsgesetz) wurden dann die Geschäftsbereiche der neuen Staatsämter genau definiert (StGBl. Nr. 94/1945, § 3). So übernahm das Staatsamt für Industrie, Gewerbe, Handel und Verkehr jene Geschäftsbereiche, welche am 13. März 1938 das Bundesministerium für Handel und Verkehr inne hatte, mit Ausnahme jener, welche für das neu errichtete Staatsamt für öffentliche Bauten, Übergangswirtschaft und Wiederaufbau abgegrenzt wurden. Es waren dies aus dem Geschäftsbereich des ehemaligen Bundesministeriums für Handel und Verkehr unter anderem die Angelegenheiten des Hochbaues, des Straßenwesens einschließlich der Brücken sowie des Maschinenwesens, die Organisation des Staatsbaudienstes, die Verwaltung der Staatsstraßen und der Staatsgebäude, das Bauwesen, der Städtebau sowie das Eich- und Vermessungs-, das Patent- und das Bergwesen, aus dem Geschäftsbereich des ehemaligen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft die wasserbautechnischen Angelegenheiten der schiffbaren Flüsse, ferner die Angelegenheiten der geregelten Überleitung der Kriegs- in die Friedenswirtschaft auf dem Gebiet des Bauwesens, und des Wiederaufbaues der durch die Kriegsereignisse zerstörten Bauten jeder Art, die Auflösung und Verwertung von Arbeitslagern und die Erdölbewirtschaftung.

Zu Beginn des Jahres 1946 wurden die Geschäfte dieser beiden Staatsämter dann im Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau vereinigt. Eine Ausnahme bildeten lediglich die Angelegenheiten des Verkehrs, welche in ein eigenes Ministerium, das Bundesministerium für Verkehr, übergingen. Gesetzlich fundamentiert wurden diese Vorgänge erst im nachhinein mit dem Bundesgesetz vom 25. Juli 1946 über die Besorgung der Geschäfte der obersten Bundesverwaltung (BGBl. Nr. 120/1946).
Das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau bestand zunächst aus einem Präsidium und 6 Sektionen, die sich wie folgt zusammensetzten:

Sektion I: Bauten
Sektion II: Technik
Sektion III: Übergangswirtschaft, Wiederaufbau
Sektion IV: Rechtsangelegenheiten
Sektion V: Handels- und Industriepolitik
Sektion VI: Gewerbe

Als mit 16. Dezember 1949 (BGBl. Nr.24/1950) das Bundesministerium für Energiewirtschaft und Elektrifizierung aufgelöst wurde und dessen Agenden auf das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau und das neugegründete Bundesministerium für Verkehr und verstaatlichte Betriebe aufgeteilt wurden, kam es zu ersten größeren Umgestaltungen innerhalb des Ministeriums. Die Sektionsanzahl wurde auf 5 verringert und es ergab sich dann folgendes Bild:

Sektion I: Bauten
Sektion II: Energiewirtschaft, Wasserkraft, Wohn- und Siedlungswesen
Sektion III: Gewerbe
Sektion IV: Handelspolitik
Sektion V: Industriepolitik

In den 1950er und frühen 1960er Jahren ereigneten sich im Bereich des Ministeriums keine größeren Umgruppierungen. Es bestand zum Teil aus fünf bzw. sechs Sektionen.

Das Jahr 1966 ergab dann einschneidende Änderungen, da mit Bundesgesetz vom 25. Mai 1966 (BGBl. Nr. 70/1966) ein Bundesministerium für Bauten und Technik errichtet wurde, welches den Großteil seiner Aufgabenbereiche aus dem Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau erhielt, das seinerseits in Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie umbenannt wurde.

So fielen nun in den Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Bauten und Technik das Bauwesen, die Verwaltung bundeseigener Liegenschaften (einschließlich der Bundesgebäude), die Bundesmobilienverwaltung, das Siedlungswesen sowie bautechnische Angelegenheiten der Raum- und Landesplanung, Angelegenheiten der Bundesstraßen, das Ingenieur- und Ziviltechnikerwesen, das Maschinen- und das Technische Versuchswesen, das Normen sowie Maß-, Gewichts-, Eich- und Vermessungswesen, die Angelegenheiten von Prüf- und Sicherheitszeichen, die wasserbautechnischen Angelegenheiten, die Vermarkung der Bundesgrenzen, die Angelegenheiten des Technischen Museums sowie die bautechnischen Angelegenheiten des Zivilschutzes. Ferner kamen zum Aufgabenbereich des neugegründeten Ministeriums das Wohn- und Siedlungswesen einschließlich der Wohnbauförderung und der Angelegenheiten des Bundes-, Wohn- und Siedlungsfonds sowie das Volkswohnungswesen in dem Umfang, in dem sie bis dahin vom Bundesministerium für soziale Verwaltung zu besorgen waren.

Das Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie erhielt die verbleibenden Agenden des ehemaligen Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau und die Oberste Bergbehörde, die bisher außerhalb des Sektionsverbandes verwaltet wurde, als eigene Sektion.

1986 wurden die beiden Ministerien wieder zu einem Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten vereinigt.
Archivierungsgeschichte:Die Jahrgänge 1945 bis 1958 wurden dem Allgemeinen Verwaltungsarchiv in vier Teilen übergeben. So wurden die Jahrgänge 1945 bis 1947 im Jahr 1958 geliefert, 1948 bis 1951 im Jahr 1961, 1952 bis 1955 im Jahr 1964, und 1967 schließlich die Jahrgänge 1956 bis 1958.

Seit dem Jahr 1969 wurde in regelmäßigen Abständen jeweils ein Jahrgang abgegeben.

Nachdem der gesamte Bestand 1987 vom Allgemeinen Verwaltungsarchiv an das Archiv der Republik abgetreten wurde, übernimmt nun das Archiv der Republik pro Jahr einen Jahrgang.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Außenhandel; Bauangelegenheiten; Brennstoffwirtschaft; Brückenbau; Bundesgebäudeverwaltung; Ein-, Aus- und Durchfuhr; Elektrizitätswesen; Energiewirtschaft; Filmwesen; Fremdenverkehr; Gewerbeangelegenheiten; Gewerbeförderung; Gewerbliche Betriebsanlagen; Handelspolitik; Handelsstatistik; Handelsverträge; Hochbau; Industriepolitik; Industriestatistik; Maß-, Gewichts- und Eichwesen; Maschinenwesen; Preispolitik; Prüf- und Sicherheitszeichenwesen; Straßenangelegenheiten; Technik; Wasserbau; Wohn- und Siedlungsangelegenheiten; Zollangelegenheiten; Zolltarif
Ordnung und Klassifikation:Der Bestand ist zum Großteil jahrgangsweise nach Sektionen und Signaturen hinterlegt und mit Indizes und Protokollen benützbar. Nur in den ersten Jahren der 2. Republik wurden die Akten in einigen Sektionen zum Teil nur nach Zahlen, nach Abteilungen und teilweise in sogenannten Sammelakten hinterlegt. Für diese Jahre wurde ein eigenes Signaturen- und Abteilungsverzeichnis angefertigt, um die oft verwirrende Art der Hinterlegung, die ihren Grund auch in der oftmaligen internen Umgestaltung des Ministeriums hatte, etwas übersichtlicher darzustellen.

Ab Mitte der 1950er Jahre stabilisierte sich mit der Struktur des Ministeriums auch die Hinterlegungsart und alle Sektionen legten die Akten nun nach Signaturen, die sich in den folgenden Jahren nur geringfügig verändern sollten, ab.

Erst mit der Aufspaltung in ein Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie und ein Bundesministerium für Bauten und Technik im Jahr 1967 ergaben sich wieder Veränderungen, doch hielten sich diese in Grenzen, da es für die beiden neuen Ministerien nur ein gemeinsames Präsidium gab und somit auch die Registratur in einer einheitlichen Form verblieb. Die Akten des Bundesministeriums für Bauten und Technik erhielten einen eigenen Zahlenstock (von Zl. 500.000 aufwärts) und die Signaturen wurden, sofern die Aufgabenbereiche vorher im Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau vorhanden waren, aus der Zeit vor 1967 übernommen.

Ein großes Problem besteht in der zum Teil sehr großen Unvollständigkeit der Unterlagen, die dadurch verursacht wurde, dass zeitweise vom Ministerium willkürlich und ohne Bedachtnahme auf die geschichtliche Bedeutung der Unterlagen skartiert wurde. Zum Beispiel fehlen aus den 1960er Jahren ganze Jahrgänge der handelspolitischen Sektion (Sektion V), die so wichtige Themen wie die europäische wirtschaftliche Integration und andere Angelegenheiten von großer politischer Bedeutung zu bearbeiten hatte.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Indizes, Protokolle, Aufstellungsverzeichnis
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2030
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5688
 

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