Angaben zur Identifikation |
| Signatur: | AT-OeStA/KA Pers |
| Titel: | Personalunterlagen (Pers) |
| Entstehungszeitraum: | 18. Jh. - ca. 1938 |
| Stufe: | Bestandsgruppe |
|
Angaben zum Kontext |
| Verwaltungsgeschichte: | Bei den jeweils zuständigen Militärbehörden - z.B. bei den Zentralstellen: Hofkriegsrat und seinen Rechtsnachfolgern (Kriegsministerium, Ministerium für Landesverteidigung usw.) oder bei den Territorialkommanden, z.B. Generalkommando Wien, Graz usw., sowie sonstigen zuständigen Behörden wurden Personalunterlagen zu Personalevidenzzwecken in unterschiedlichem Ausmaß gesammelt und verwahrt.
Informationen über die Entstehung und Geschichte der einzelnen (sehr unterschiedlichen) Personalevidenzen sind bei den jeweiligen Beschreibungen der Bestände zu finden. |
| Archivierungsgeschichte: | Die Bestände, die hier unter dem Überbegriff "Personalunterlagen" zusammengefasst wurden, wurden - in der Regel abhängig von den jeweiligen Entstehungszeiträumen - zu verschiedenen Zeitpunkten archivreif und an das Kriegsarchiv abgegeben. Informationen dazu sind den jeweiligen Beschreibungen der Bestände zu entnehmen. (- "Personalunterlagen" ist lediglich ein Sammelbegriff und ebenso untauglich als - verkürztes - Zitat, wie die verallgemeinernde und daher nicht nachvollziehbare Angabe eines - damals nicht existierenden - "Personalaktes" einer Militärperson! - für nachvollziehbare Zitate ist der konkret existierende Bestand anzugeben!). |
|
Angaben zu Inhalt und Struktur |
| Inhalt: | Die Bestandsgruppe umfasst Militärpersonalunterlagen, unterteilt in folgende Bestände - und zwar vorwiegend betreffend den Zeitraum von ca. 1740 bis 1918, somit Militärdienstzeiten, die während der Zeit der Monarchie absolviert wurden (das gilt auch für Bestände, für die ein späterer Entstehungszeitraum angegeben ist - insbesondere VWest - Erhebungen im 2. WK für Dienstzeitbestätigungen für den Ersten Weltkrieg und vor 1914): in MLST bis VWest sind Personen aller Ränge (einfache Soldaten, Unteroffiziere, (Ober)Offiziere) enthalten (siehe auch Hinweis unter "Bemerkung")
- (MLST) Musterlisten und Standestabellen der k. k. Armee (1740 - 31.10.1820)
- (GB) Militärische Grundbuchsevidenz (01.11.1820 - 1918; sowie Pensionisten bis Sterbedatum 1938)
- (StAP) Stellungslisten, Assentprotokolle, Präsentierungslisten, Landsturmrollen (1850 - 1918)
- Personalevidenzunterlagen, Karteien der Zentralstellen, diverser Truppenkörper und Anstalten (bis 1918)
- (VWest) Vereinigte Wehrevidenzstellen (1938 - 1945)
- (CL) Conduitelisten, Individualbeschreibungen (vorwiegend für Offiziere von 1823 - 1868, teilweise für Militärbeamte bis 1880er Jahre)
- (Quall) Qualifikationslisten (1869 - 1918) (für Offiziere und Militärbeamte)
- (RangProt) Rangprotokolle (ca. 1900 - 1918) (für Offiziere)
- (REL) Rang- und Einteilungslisten (1914 - 1918) (für Offiziere)
- Gedruckte Ranglisten der Regimenter (1834 - 1918) (für Offiziere)
(- bei den einzelnen Bestandsbeschreibungen - bzw. teilweise erst bei der Ebene der Serien - ist vermerkt, ob bereits online zugänglich! -)
Die Personalunterlagen enthalten sehr unterschiedliches genealogisches, (nur zum Teil) reichhaltiges Material. Die Grenzen der Daten liegen dort, wo das Interesse des Militärs endete. Insbesondere darf man sich speziell für die Zeit bis 1820 nicht erwarten, dass hier "Personalakten" zu finden sind, die einen kompletten Lebenslauf (militärisch wie auch privat) wiedergeben. Meistens müssen mehrere Bestände des Kriegsarchivs (und teilweise auch anderer Abteilungen des Österreichischen Staatsarchivs) beforscht werden, um an die Daten heranzukommen, die man gern bequem in einem Personalakt zusammengefasst hätte.
Da es kaum eine Familie in der Habsburgermonarchie gab (die wechselnde räumliche Ausdehnung ist hier besonders zu berücksichtigen), die nicht mit dem Militär in Verbindung kam, sind die Personalevidenzen vom Umfang her betrachtet, von unschätzbarem Wert für die genealogische und biographische Forschung - im Einzelfall jedoch gibt es keine Garantie zu einer Person bzw. zu einer Familie tatsächlich etwas in den militärischen Unterlagen zu finden, da viele Faktoren ausschlaggebend für die Fülle oder die Dürre an auffindbaren Daten sind.
Unzählige Miglieder von Familien aus dem gesamten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, aber auch aus Frankreich, Spanien, Italien, Schottland, Irland wie auch dem gesamten ost- und südosteuropäischen Raum dienten im habsburgischen Heer und sind daher hier in die Evidenzen aufgenommen worden.
Die meistbeforschten Bestände sind zweifellos die Militärische Grundbuchsevidenz, weiters die Qualifikationslisten sowie die Musterlisten und Standestabellen der k. k. Armee.
Welche der einzelnen Bestände dieser Bestandsgruppe für ins Detail gehende Forschungen ebenfalls in Frage kommen, lässt sich oft erst an Hand der ermittelten Erstinformationen ersehen.
Erschwerend für die Forschung in den Personalunterlagen wirkt sich das Fehlen eines Gesamtnamensverzeichnisses aus - angesichts der großen Datenmengen ein kaum realisierbares Projekt. Im Verhältnis zur Gesamtanzahl an Militärpersonen im Zeitraum 1740 bis 1918 ist nur ein sehr geringer Teil dieser Personen bisher im Archivinformationssystem erfasst. Daher bringt die Volltextsuche nach einem Namen oft nicht das gewünschte Ergebnis. |
| Ordnung und Klassifikation: | Die Ordnung ist insbesondere auf Grund der differierenden Entstehungsgeschichten der einzelnen Bestände entsprechend vielfältig, individuell und originell. Die Beschreibungen der einzelnen Bestände enthalten dazu nähere Informationen. |
|
Angaben zur Benutzung |
| Findhilfsmittel: | siehe die einzelnen Bestände;
Verzeichnisse der Generale (1470-1918): Lesesaalbehelfe Signaturen 1/1 bis 1/6; Verzeichnisse der Stabsoffiziere (1815-1918): Lesesaalbehelfe Signaturen 1/7 bis 1/18. |
|
Angaben zu verwandtem Material |
| Verwandtes Material: | Kriegsarchiv: Versorgungsunterlagen, Militärerziehungs- und Bildungsanstalten, Leibgarden;
Archiv der Republik: Personalakten im Bereich Erstes Bundesheer, Deutsche Wehrmacht. |
| Veröffentlichungen: | Inventar des Kriegsarchivs, Bd. I (1953), S. 74-96;
Rainer Egger: Das Kriegsarchiv und seine genealogischen Quellen, in: Scrinium, Bd. 5 (1971);
Renate Domnanich: Die Militärmatriken und andere Bestände des Kriegsarchivs als Quellen der genealogischen Forschung, in: MÖStA, Bd. 49 (2001), S. 97-107;
Christoph Tepperberg: Die Musterungs- und Standesakten der k. k. Armee am Beispiel der Ersten Triester Marine 1786-1797, in: Scrinium, Bd. 38 (1988);
Christoph Tepperberg: The Austrian War Archives in Vienna and its Records pertaining to Personnel, in: East European Genealogist, Winnipeg, Vol. 8 No 4, Summer 2000. |
|
Weitere Bemerkungen |
| Bemerkungen: | Chargen: siehe WREDE, Band 1 (ab S. 60 - Stabsoffiziere) https://library.hungaricana.hu/hu/view/MitKuKKriegsArch_1898_Supplement_01/?pg=81&layout=s
(ab S. 80 - Oberoffiziere, ab Hauptmann abwärts) https://library.hungaricana.hu/hu/view/MitKuKKriegsArch_1898_Supplement_01/?pg=101&layout=s
(ab S. 83 - Unteroffiziere) https://library.hungaricana.hu/hu/view/MitKuKKriegsArch_1898_Supplement_01/?pg=104&layout=s
(ab S. 85 - "Gemeine Kriegsleute") https://library.hungaricana.hu/hu/view/MitKuKKriegsArch_1898_Supplement_01/?pg=106&layout=s
(ab S. 89 - Cadetten-Systeme) https://library.hungaricana.hu/hu/view/MitKuKKriegsArch_1898_Supplement_01/?pg=110&layout=s
(ab S. 91 - Institution der Einjährig Freiwilligen) https://library.hungaricana.hu/hu/view/MitKuKKriegsArch_1898_Supplement_01/?pg=112&layout=s |
|
| |
Verwandte Verzeichnungseinheiten |
| Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
| |
Benutzung |
| Schutzfristende: | 31.12.1968 |
| Erforderliche Bewilligung: | Keine |
| Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
| Zugänglichkeit: | Öffentlich |
| |
URL für diese Verz.-Einheit |
| URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=6695 |
| |
Social Media |
| Weiterempfehlen | |
| |