AT-OeStA/HHStA SB Nl Vesque von Püttlingen Vesque von Püttlingen, Johann: Nachlass, 19. Jh. (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA SB Nl Vesque von Püttlingen
Titel:Vesque von Püttlingen, Johann: Nachlass
Entstehungszeitraum:19. Jh.
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:1
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Johann Vesque von Püttlingen wurde auf dem Schloss des Grafen Alexander Lubomirski in Opole bei Lublin geboren. Sein aus französisch-niederländischem Adel stammender Vater - als k.u.k. Beamter von Napoleon aus den habsburgischen Niederlanden vertrieben - war dort als Bibliothekar und Hauslehrer tätig. 1804 übersiedelte die Familie in den damaligen politischen Wirren nach Wien und diese Stadt stellte fortan bis zu seinem Tod den Mittelpunkt im Leben von Püttlingens dar.

Nach Abschluss seiner schulischen Ausbildung studierte Vesque ab 1822 Jura und promovierte 1827 zum Dr. jur. Anschließend wurde er in den Staatsdienst aufgenommen, wo er von 1827 bis 1872 – zuletzt als Sektionschef im Auswärtigen Amt – tätig war und es über die Position eines Landrats von Salzburg, Staatskanzleirats und Hofrats schließlich in den Rang eines Geheimen Rats brachte. 1866 wurde er in den Freiherrenstand erhoben; 1876 avancierte er zum Mitglied des Herrenhauses. Er war einer der führenden österreichischen Juristen, der sich auf diesem Gebiet auch schriftstellerisch betätigte, so u. a. mit einem 1864 erschienenen bahnbrechenden Werk über „Das musikalische Autorrecht", das als Beginn des musikalischen Urheberrechtsschutzes in Österreich gilt.

Vesque war verheiratet mit Anna Maria Márkus zu Eör (1814–1893). Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor. Durch die Heirat wurde von Püttlingen vermögend. In seinem Haus in Wien veranstaltete er Hauskonzerte, die seinen Salon zu einem der kulturellen Mittelpunkte Wiens machten. Seine durch umfangreich erhaltene Korrespondenz belegten Kontakte zu Robert und Clara Schumann, Hector Berlioz, Franz Liszt, Carl Loewe, Giacomo Meyerbeer, Felix Mendelssohn Bartholdy, Otto Nicolai und andere mehr zeugen von seiner künstlerischen Bedeutung und allseitigen Wertschätzung.
Die Grundlage hierfür bildete – nachdem der Schüler Vesque sich neben der Musik durchaus auch für Literatur und Naturwissenschaften interessiert und sich auch hiermit intensiv beschäftigt hatte – eine fundierte musikalische Ausbildung. Vesque erhielt mit 13 Jahren ersten Klavierunterricht bei dem mit Franz Schubert und Ludwig van Beethoven befreundeten Maximilian Joseph Leidesdorf, dann ab 1816 bei Ignaz Moscheles und schließlich bei Jan Hugo Worzischek. 1821 wurde er Schüler des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mit den Fächern Klavier und Chorgesang. Ab 1828 studierte er Komposition bei Eduard von Lannoy und 1833 ließ er sich von Simon Sechter im strengen Satz unterweisen. 1827/28 hatte Vesque Kontakt zu Franz Schubert und lernte über ihn den berühmten Sänger J. M. Vogl kennen.
Man darf davon ausgehen, dass die hierbei gewonnenen musikalischen Eindrücke von prägender Wirkung waren und die Grundlage bildeten für die lebenslange besondere Vorliebe Vesques für die Gattung Lied.
Archivierungsgeschichte:Der (Teil)Nachlass wurde 1950 vom Archiv angekauft. Das Stückverzeichnis wurde 2010 überprüft, überarbeitet und in die Archivdatenbank importiert. Dabei wurden die Unterlagen des niederösterreichischen Landmarschalls Franz Joseph Graf von Beroldingen ausgeschieden und als eigener Nachlass Beroldingen erschlossen.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Briefwechsel Vesque von Püttlingen, ein Tagebuch aus den 1820er Jahren, Unterlagen zur Heraldik und Genealogie. Zur musikalischen Karriere Vesques enthält der Nachlass nur ganz wenige Stücke, es gibt einige Briefe, die sich mit musikalischen Themen beschäftigen, das Tagebuch enthält Notenaufzeichnungen und Berichte über Theater- und Opernbesuche, Hausmusik und Konzerte.
Bewertung und Kassation:Dauerhaft aufzubewahren

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Der Hauptnachlass Johann Vesque von Püttlingen wird in der Wiener Stadtbibliothek verwahrt.
 

Deskriptoren

Einträge: Meyerbeer, Giacomo (1791-1864), Deutschland, Komponist (Person\Künstler)
 Püttlingen, Johann Vesque von (1803-1883), Österreich, Jurist und Komponist (Person\Künstler)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-OeStA/HHStA MdÄ AR F4-364-8 Vesque von Püttlingen, Johann, 1838-1891 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

siehe auch:
AT-OeStA/HHStA SB Familienarchiv Hasslinger Hasslinger von Hassingen: Familienarchiv, 1779-1898 (Bestand)

siehe auch:
AT-OeStA/HHStA SB Nl Beroldingen Beroldingen, Franz Joseph Graf von: Nachlass, 1848-1858 (Bestand)
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1930
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1448
 

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