AT-OeStA/HHStA SB Nl Bogicevic Bogicevic, Milos: Nachlass, 1876-1937 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA SB Nl Bogicevic
Titel:Bogicevic, Milos: Nachlass
Entstehungszeitraum:1876 - 1937
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:1

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Milos Bogicevic (Boghitschewitsch)
Verwaltungsgeschichte:Studierte am Theresianum in Wien und an der juridischen Fakultät in Berlin. Doktorat 1903, Dozent für internationales Recht an der Belgrader Universität, trat 1904 in den diplomatischen Dienst, diente in Paris und Berlin, wo er von 1907 bis 1914 Geschäftsträger war, quittierte aber im Juli 1915 den Dienst, begab sich in der Absicht einen Friedensschluss herbeizuführen, indem er zwischen Frankreich und Deutschland zu vermitteln versuchte, in die Schweiz. In Paris vertraute er seinen Plan dem früheren französischen Botschafter in Berlin, Jules Cambon, an, dem Bogicevic schon lange wegen seiner betont germanophilen Einstellung verdächtig schien. Cambon sah in diesem Schritt einen neuen Versuch der Deutschen, Frankreich von seinen Verbündeten zu trennen. Trotz des reservierten Empfanges in Paris setzte Bogicevic seine Bemühungen in Berlin fort, wo er bei Zimmermann (Alfred Z., 1911 bis 1916 Unterstaatssekretär) im Außenministerium ein besseres Echo fand. Er kehrte in die Schweiz zurück, von wo er nochmals Cambon besuchte, worauf ihm die Einreise nach Frankreich verwehrt wurde. Die Radikale Partei in Serbien und die Anhänger der „Crna ruka“ beschuldigten einander gegenseitig der Zusammenarbeit mit Bogicevic. Über sein Verhältnis zu Pasic wurde viel diskutiert, weil Bogicevic im September 1915 pensioniert wurde, obwohl er nach dem Gesetze und den Bestimmungen über vakante Stellen wegen Entfernung aus dem Dienst bereits nach 14 Tagen hätte entlassen werden müssen. Es gibt aber keinen Beweis dafür, dass Pasic ihn als Vermittler verwendet hat. Ausgeschlossen ist es aber nicht, dass er dies beabsichtigte, zeigte doch diesem undisziplinierten Beamten gegenüber viel Rücksicht. Pasic brachte erst 1922 auf Betreiben demokratischer Abgeordneter eine gerichtliche Klage gegen Bogicevic ein, die gerichtliche Untersuchung gegen ihn wurde jedoch verschleppt, und der Staatsanwalt bestand nicht auf einer Verurteilung in contumaciam. Einige Monate, nachdem er bei der jugoslawischen Gesandtschaft angesucht hatte, nach Belgrad zurückkehren zu können, verübte Bogicevic unter ungeklärten Umständen Selbstmord.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Private Korrespondenzen, Rechnungen, Notizen, Aufsätze und Dokumente.
Bewertung und Kassation:Dauerhaft aufzubewahren

Angaben zur Benutzung

Sprache:Deutsch
 

Deskriptoren

Einträge: Bogicevic, Milos (1876-1937), Serbien, Diplomat (Person\Beamte und Öffentlich Bedienstete)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1967
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1243
 

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