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AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 131-1 Immendorff contra Isenburg-Büdingen; Klage wegen Hochverrat und Landfriedensbruch, 1623-1630 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 131-1 |
Titel: | Immendorff contra Isenburg-Büdingen; Klage wegen Hochverrat und Landfriedensbruch |
Entstehungszeitraum: | 1623 - 1630 |
Frühere Signaturen: | Fasz. 136, Nr. 1 |
Darin: | Klageartikel, undat., fol. 41r-90r; Rekapitulation des Streits zwischen Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg-Büdingen und Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt um die Restitution der Güter in der Dreieich (siehe Nr. 895), undat., fol. 94r-101v; Umfangreiches Gutachten der Reichshofräte Wolfgang Wilhelm Lamminger von Albenreuth, Ferdinand Sigmund Graf Kurtz von Senftenau, Otto Melander, Thomas Hatzold und Justus Gebhardt, überreicht in Regensburg, 1630 08, undat. (Konz.), fol. 253r-358v; es folgen passim ausführliche Voten einzelner Reichshofräte; Schreiben Graf Wolfgang Heinrichs an seinen Vater, Graf Wolfgang Ernst, über einzelne Klagepunkte, 1623 08 21 (Abschr.), fol. 438r-439v; Gutachten über Landfriedensbruch, undat., fol. 565r-576v; Beschreibung der Grafschaft Wolfgang Ernstens und Bericht über einen Vertrag des Kaisers mit Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt, wonach der Kaiser gegen Bezahlung von 4.000 Gulden auf alle seine Rechte an den isenburgischen Gütern in der Dreieich verzichtet habe, und zwar sowohl auf die, die zwischen Isenburg und Hessen-Darmstadt umstritten seien, also auch auf die, die bei einer Niederlage Wolfgang Ernstens im Hochverratsprozess an den Kaiser fielen, undat., fol. 577r-582r; Klage des Reichsfiskals Bartholomäus Immendorff und Antrag, den Beklagten alle ihre Güter zugunsten des kaiserlichen Fiskus’ zu entziehen, undat. (dem Kaiser vorgelegt 1623 05 13, dem Vizekanzler 1623 06 02, entschieden im Geheimen Rat 1623 06 02), fol. 583r-592v; “Puncta principalia so wider Graff Wolff Ernst bewießen worden”(28 Punkte), undat., fol. 609r-617v; Dossier für den Reichshofrat Justus Gebhardt über den Hochverratsprozess und die hessen-darmstädtischen Ambitionen auf die strittigen und unstrittigen Güter in der Dreieich, undat., fol. 627r-674v, darin: Bericht der Räte des kaiserlichen Feldherrn Ambrogio di Filippo Spinola über die militärischen Präferenzen und Aktivitäten des Grafen Wolfgang Ernst, undat. [1621 08], fol. 629r-633v; Schreiben Graf Georgs von Nassau-Dillenburg an Wolfgang Ernst über Truppenstärken und Soldatenwerbung, 1620 06 02 (Abschr.), fol. 633v-635r; Graf Wolfgang Ernst befiehlt seinem Amtmann Johann Meissen in Hayn, den Untertanen zu verbieten, sich in militärische Dienste zu begeben, und keine Soldatenwerbung zuzulassen, 1621 01 25, fol. 635rv, und 1621 02 08, fol. 635v-636r; Schreiben Wolfgang Heinrichs an Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg über Truppenbewegungen, 1622 05 03 (Abschr.), fol. 636r-637r; Fürbittschreiben für Landgraf Georg II. von: Kurfürst Anselm Kasimir von Mainz, 1629 10 17 (Abschr.), fol. 646r-647r, desgl. 1629 12 20 (Abschr.), fol. 648rv; Kurfürst Maximilian I. von Bayern, 1629 03 06 (Abschr.), fol. 652r-653v; Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, 1629 10 14 (Abschr.), fol. 654r; Isabella Clara Eugenia, Infantin von Spanien und Statthalterin der Niederlande, 1630 03 25 (Abschr.), fol. 655r-656r; Schreiben Kurfürst Ferdinands von Köln, 1629 10 28 (Abschr.), fol. 650rv; Bericht über die Schwierigkeiten des kaiserlichen Feldherrn Ambrogio di Filippo Spinola, Kontributionen von den wetterauischen Grafen einzuziehen und in deren Gebieten Soldaten einzuquartieren, undat. [1621], fol. 722r-727r; Auszüge aus dem Protokoll der 1624 10 22 auf Bitte des Fiskals und des Landgrafen beauftragten Kommission, 1624-1629, fol. 773r-782v; Klagepunkte und Zeugenaussagen dazu, undat., fol. 806r-1058v. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Immendorff, Bartholomäus, Reichsfiskal; Hessen-Darmstadt, Landgraf Ludwig V. von; Landgraf Georg II. von, sein Sohn |
Beklagter/Antragsgegner: | Isenburg-Büdingen, Graf Wolfgang Ernst I. von; Graf Wolfgang Heinrich von, sein Sohn |
Gegenstand - Beschreibung: | Die Kläger führen aus, obwohl Graf Wolfgang Ernst am 1622 02 03 eine kaiserliche Salvaguardia erhalten habe, hätten Vater und Sohn die Reichsfeinde unterstützt, indem sie deren Soldaten versorgt und beherbergt hätten. Graf Wolfgang Ernst habe gleich “anfangs der Böhmischen Rebellion” dem Grafen von Anholt [Johann Jakob von Bronckhorst-Batenburg] den Durchzug versperrt, jedoch die Reichsfeinde passieren lassen. Wolfgang Heinrich habe mit Wissen seines Vaters 400 Fußsoldaten und später auch ein ganzes Regiment in der Isenburger Grafschaft geworben und Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg zugeführt. Er sei mit in das Eichsfeld und das Oberfürstentum Hessen eingefallen, sei an der Plünderung des mainzischen Dorfs Schwanheim im Amt Höchst beteiligt gewesen. Ferner habe Wolfgang Ernst seinen jüngsten Sohn Wilhelm Otto in die Dienste Herzog Christians von Braunschweig-Lüneburg gegeben. Wolfgang Ernst habe gegenüber Landgraf Ludwig (wohl in Anspielung auf den Isenburger Verlust der dreieichischen Güter, siehe Nr. 895) verlauten lassen: “Itz sehe man, waß ein Graff thun könte, der Graf von Thuen könte dem Kayser zwingen, daß er thun müste, waß er zuvor in guten nicht zue wege bringen können, also könt auch ein Graff deß Reichs noch einen Fürsten wohl gewachsen sein und ihm wieder nehmen, waß er mit unrecht besesse” (fol. 548r). |
Entscheidungen: | Befehl an Herzog Maximilian I. von Bayern, Graf Tilly anzuhalten, gemäß der Wolfgang Ernst ausgestellten Salvaguardia seine aus 7.000 Soldaten bestehenden Truppen aus den isenburgischen Gebieten abzuziehen und sie bis dahin von Plünderungen abzuhalten, 1623 01 19 (Konz.), fol. 103r-104v; Zitation der Beklagten auf Anklage des Reichsfiskals bei Strafe des Verlustes aller Lehen und Eigengüter, 1623 06 12 (Konz.), 106r-108v; Befehl an den Kurfürst von Mainz, die Abgabe des angeforderten Gutachtens der Kurfürsten zu befördern, 1630 10 20 (Konz.), fol. 125r-126v; Befehl an die Kurfürsten von Mainz, Köln und Bayern, ein Gutachten einzureichen, 1630 11 06 (Konz.), fol. 133r-134v; Gutachten der deputierten Reichshof- und Kammerräte zum möglichen Votum der Kurfürsten, 1630 10 28, fol. 128r-130v, dazu Vermerk über Beschluss im Geheimen Rat, 1630 10 28, fol. 130v; Urteil in Sachen Landgraf von Hessen-Darmstadt gegen die Grafen von Isenburg-Büdingen: Die Grafen haben wegen begangenen Landfriedensbruchs die Strafe von 1.000 Mark lötigen Goldes an die Landgrafen zu bezahlen und diesen alle Schäden und Kosten zu ersetzen, 1630 11 09 (Konz.), fol. 139rv; Kommissionsauftrag zur Vollstreckung des Urteils an den Kurfürsten von Köln, 1630 11 09 (Konz.), fol. 141r-142v. |
Umfang: | Fol. 1-1058 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3287711 |
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