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AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 169-5 Hohenems contra Reichshoffiskal; (1) Streit um die Belehnung mit dem Markt-, Gerichtsrecht und dem Blutbann über die paumgartische Hälfte der Herrschaft Kißlegg, insbesondere über die Frage der Vergabe dieses Reichslehens in weiblicher Erbfolge bzw. als
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 169-5 |
Titel: | Hohenems contra Reichshoffiskal; (1) Streit um die Belehnung mit dem Markt-, Gerichtsrecht und dem Blutbann über die paumgartische Hälfte der Herrschaft Kißlegg, insbesondere über die Frage der Vergabe dieses Reichslehens in weiblicher Erbfolge bzw. als ein mit der Herrschaft unauflöslich verbundenes Regal; (2) Streit um die Eventualbelehnung Schellenbergs mit dem paumgartischen Teil dieses Reichslehens (Fortsetzung: Antiqua 170-1, 171-1 und 172-1) |
Entstehungszeitraum: | 1610 - 1653 |
Frühere Signaturen: | Antiqua, Fasz. 178, Nr. 1; Fasz. 179, Nr. 1; Fasz. 180, Nr. 1; Fasz. 181, Nr. 1 |
Darin: | Gutachten des Reichshoffiskals Johann Wenzel zur Frage, ob das Markt-, Gerichtsrecht und der Blutbann allodiale Pertinentien der Herrschaft Kißlegg, Kunkel- oder Reichslehen seien, mit einer Übersicht über die Belehnungen 1550-1610, undat. [1610], fol. 11r-20v; weiterer Antrag des Reichshoffiskals: 1615 09 02, fol. 150r-157v; Abschriften der von 1610 bis 1615 von Wenzel in Sachen des Kißlegger Reichslehens an den Reichshofrat gerichteten Anträge, fol. 104r-137v; kaiserliche Belehnungen mit dem Markt-, Gerichtsrecht und dem Blutbann der paumgartischen Hälfte der Herrschaft Kißlegg: Karls V. für Ferdinand von Freyberg, dessen Vater Friedrich von Freyberg die Hälfte der Herrschaft Kißlegg von Veronika von Schellenberg und deren Sohn Hans Marquard gekauft habe, 1547 12 13 (Abschr.), fol. 159r-160r (u. a.); dess. für Hans Jakob von Schönau anstelle von dessen Schwester Salome von Freyberg, geb. von Schönau, und von Helena von Freyberg, Tochter des verstorbenen Ferdinand von Freyberg, 1550 07 22 (Abschr.), fol. 160v-162r (u. a.); Ferdinands I. für Graf Gabriel von Hohenems anstelle von dessen Frau Helena, geb. von Freyberg, 1562 02 20 (Abschr.), fol. 162v-164r (u. a.); Maximilians II. für dens., 1566 03 08 (Abschr.), fol. 164v-165v (u. a.); dess. für den Vormund Hans Sigmund von Freyberg stellvertretend für die Vormünder Helenas von Hohenems, geb. von Freyberg, 1572 07 04 (Abschr.), fol. 166r-167v (u. a.); Rudolphs II. für Hans Friedrich vom Stein als Vormund anstelle von Gräfin Helena von Hohenems, geb. von Freyberg, und deren Vormünder, 1577 07 31 (Abschr.), fol. 84r-86v; dess. für Hans Kaspar von Schönau als Miterbe anstelle der Erben Gräfin Helenas von Hohenems, 1589 05 24 (Abschr.), fol. 88r-90v (u. a.); dess. für Hans Ernst und Ferdinand von Paumgarten, Brüder, 1592 09 02 (Abschr.), fol. 23r-24v (u. a.); dess. für Ferdinand von Paumgarten nach dem Tod von dessen Bruder Hans Ernst, 1604 05 29 (Abschr.), fol. 81r-82v (u. a.); Matthias’ für Georg Christoph von Riedheim bzw. dessen Bevollmächtigten Christoph Günther, den Agenten der Schwäbischen Reichsritterschaft und des Herzogtums Württemberg am kaiserlichen Hof, in Stellvertretung für Gräfin Maria von Hohenems, geb. von Paumgarten, und Eleonora von Paumgarten, Schwestern, 1616 08 08 (Abschr.), fol. 398r-400v; Ferdinands II. für Jost Ludwig von und zu Katzenried bzw. dessen Bevollmächtigten Jeremias Pistorius, den pfalz-neuburgischen Agenten am kaiserlichen Hof, in Stellvertretung für die dies., 1620 07 16 (Abschr.), fol. 402r-404v; dess. für dies. in Stellvertretung für Gräfin Maria von Hohenems, geb. von Paumgarten, 1623 06 03 (Abschr.), fol. 406r-408v; Hans Kaspar von Schönau verkauft Hans Ernst und Ferdinand von Paumgarten seine Hälfte der Herrschaft Kißlegg, 1592 07 07 (Abschr.), fol. 45r-53v (u. a.); “Kurzer Bericht über der Herkommenheit und Bewandtnus Kysleggischer Reichslehen”, undat. [1616], fol. 191r-196v; Fürbittschreiben für Hans Christoph von Schellenberg und dessen Gesuch um Eventualbelehnung mit der paumgartischen Hälfte des Kißlegger Reichslehens von: Kurfürst Maximilian I. von Bayern,1624 03 28 (Ausf.), fol. 223r-225v; dems., 1626 05 06 (Ausf.), fol. 592r-593v; Kurfürst Johann von Mainz, 1624 03 07 (Ausf.), fol. 227r-229v; dems., 1626 04 21 (Ausf.), fol. 629r-630v; Memoriale der Hofkammer an den Reichshofrat: Schellenberg soll bei der einmal bewilligten Eventualbelehnung belassen werden, da die Sache sonst eine “schädtliche consequentz” habe (z. B. Rückzahlung der Schellenberger Laudemiengelder von 9.000 Gulden), 1626 06 25 (Ausf.), fol. 656r-657v; Fürbittschreiben |
| für Gräfin Maria von Hohenems, geb. von Paumgarten, und ihr Gesuch um das Recht zur Vererbung ihres Teils des Reichslehens zusammen mit der ihr gehörenden Herrschaftshälfte von: Erzherzog Leopold V. von Tirol, 1625 05 24 (Ausf.), fol. 270r-271v; dems., 1625 09 06 (Ausf.), fol. 463r-464v; der Schwäbischen Reichsritterschaft, Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee, 1625 07 17 (Ausf.), fol. 278r-279v; Kurfürst Ferdinand von Köln, 1627 03 19 (Ausf.), fol. 96r-97v; Gutachten des Reichshoffiskals Bartholomäus Immendorf zugunsten des Heimfalls des Lehens nach dem Tod der Gräfin Maria von Hohenems und der Beibehaltung der Eventualbelehnung Hans Christoph Schellenbergs, undat. [1625], fol. 272r-275v; weitere Anträge Immendorfs: 1625 (Ausf.), fol. 443r-448v; 1625 (Ausf.), fol. 470r-474v; 1625 (Ausf.), fol. 499r-518v; 1626 (Ausf.), fol. 590r-591v; 1626 (Ausf.), fol. 612r-613v; 1626 (Ausf.), fol. 626r-628v; 1626 (Ausf.), fol. 660r-663v, usw.; Konrad und Burkhard von Schellenberg, Brüder, verkaufen ihren Anteil an dem Erbe Gebhards von Schellenberg, nämlich den vierten Teil der Herrschaft Kißlegg und den halben Teil der Herrschaft Sulzberg, für 6.000 Gulden an Marquard von Schellenberg, 1477 02 26 (Abschr.), fol. 350r-352v; Auszug aus einer von Berthold von Schellenberg und Hans von Rechberg vermittelten gütlichen Einigung zwischen Gebhard von Schellenberg und seinem Leibeigenen Peter Häßlich, 1454 09 11 (Ausf.), fol. 353r-354v; Karl V. bestätigt den zwischen den Brüdern Ulrich, Hans und Wolf von Schellenberg vereinbarten Familienfideikommiss betr. die Herrschaften Kißlegg und Waltershofen, 1527 05 18 (Abschr.), fol. 355r-358v; Wenzel überträgt Marquard, Dolzer und Mark von Schellenberg das Markt-, Gerichtsrecht und den Blutbann in Kißlegg, 1394 02 28 (Abschr.), fol. 359r-360v (u. a.); Rudolph II. bestätigt einen Vertrag zwischen den Herrschaften Wolfegg und Kißlegg, 1594 07 29 (Abschr.), fol. 410r-426v; Vertrag zwischen Hans Ernst und Ferdinand von Paumgarten als Besitzer der einen und Hans Ulrich von Schellenberg als Besitzer der anderen Hälfte der Herrschaft Kißlegg, 1603 01 03 (Abschr.), fol. 427r-430v; Ferdinand II. belehnt Hans Christoph von Schellenberg mit dem Blutbann über dessen Hälfte der Herrschaft Kißlegg, 1621 12 16 (Abschr.), fol. 557r-558v (u. a.); Notariatsinstrument über die 1626 05 30 erfolgte Eventualhuldigung der Kißlegger Untertanen paumgartischen Teils gegenüber Friedrich von Waldburg-Trauchburg und dessen Ehefrau Susanna, geb. Khuen von Belasy, Erbin der Gräfin Maria von Hohenems, 1626 05 30 (Abschr.), fol. 599r-609v; Notariatsinstrument über die Entbindung von den Huldigungseiden, 1626 11 10 (Abschr.), fol. 559r-564v; Rudolphs II. Privileg für die Schwäbischen Reichsritterschaft betr. den Blutbann über ihre Rittergüter, 1609 11 03 (Abschr.), fol. 717r-721v; Erneuerung dieses Privilegs durch Ferdinand II., 1620 03 18 (Abschr.), fol. 723r-730v; Notariatsinstrumente. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | (1) Hohenems, Gräfin Maria von, geb. von Paumgarten; Paumgarten, Eleonora von, Schwestern; (2) Hohenems, Gräfin Maria von, geb. von Paumgarten, für sie: Scheiterberg, Thomas, Pfleger zu Kißlegg, Hohenemser und Paumgartener Gesandter in Wien; Waldburg-Trauchburg, Erbtruchsess und Graf Friedrich von; Waldburg-Trauchburg, Susanna von, geb. Khuen von Belasy, seine Witwe; Vitzthum von Eckstedt, August, Kommandant in Lindau, deren Ehemann; Waldburg-Trauchburg, Erbtruchsess und Graf Johann Ernst von, deren Sohn |
Beklagter/Antragsgegner: | (1) Wenzel, Johann, Reichshoffiskal; (2) Immendorff, Bartholomäus, Reichshoffiskal; Schellenberg, Hans Christoph von, kaiserlicher Rat; Schellenberg, Johann Jakob von, sein Sohn |
RHR-Agenten: | Schellenberg, Hans Christoph von: Michael Sartorius (1626), Johann Franz von Immendorf (1642), Matthias Wolsching (1651); Eckstedt, August Vitzthum von: Johann Jakob Kellner (1640), dessen Witwe Susanna: Georg Melchior Gans (1644) |
Entscheidungen: | (1) (1.) Votum ad imperatorem zur Belehnung der Schwestern Paumgarten mit dem Kißlegger Reichlehen für deren Hälfte der Herrschaft Kißlegg: Da sowohl Anna Katharina von Mantua, die Schwiegermutter des Kaisers, als auch Kaiserin Anna und Erzherzog Maximilian III. für die Belehnung der beiden Schwestern interveniert hätten, könne die Belehnung entgegen den schwerwiegenden Einwänden des Reichshoffiskals aus besonderer Gnade geschehen, zumal Kaiser Rudolph 1609 der Schwäbischen Reichsritterschaft gewährt habe, dass künftig der lehnbare Blutbann als unabtrennbare Pertinenz der adeligen Rittergüter in Schwaben gelten solle, 1615 05 04, fol. 200r-207v; (2) (2.) Votum ad imperatorem zum Antrag Schellenbergs auf Eventualbelehnung mit dem Kißlegger Reichslehen für die paumgartische Hälfte der Herrschaft Kißlegg nach dem Tod der Gräfin Maria von Hohenems, geb. von Paumgarten: da es sowohl zur Beförderung der katholischen Religion als auch zur Erhaltung des Friedens in der zweigeteilten Herrschaft Kißlegg nützlich sei, wenn das Markt-, Gerichtsrecht und der Blutbann in einer Hand lägen, könne dem Gesuch Schellenbergs entsprochen werden; jedoch solle sich Schellenberg hinblicklich der Ausübung des Rechts bis nach dem Tod der Gräfin gedulden und für die dann vorzunehmende Neubelehnung Laudemiengelder bezahlen; darüber solle der Reichshofratspräsident Vratislaw von Fürstenberg mit Schellenberg Verhandlungen führen, 1624 05 17, fol. 234r-235v; gebilligt im Geheimen Rat 1624 05 21 (Verm.), fol. 235v; Befehl an den schellenbergischen Gesandten die für die Eventualbelehnung geforderten und als Abschlag für die rückständigen Gehälter bestimmten Laudemiengelder in Höhe von 9.000 Gulden an den Reichshofrat zu bezahlen, 1624 06 14 (Reinschr.), fol. 239rv; Zwischenurteil: Schellenberg bekommt kein Mandat, welches den Untertanen im Todesfall der Gräfin Maria die Huldigung befiehlt, sondern muss auf die Klageschrift der Gräfin innerhalb von zwei Monaten antworten; er muss ferner die Rechte der Gräfin achten und darf auch, wenn diese stirbt, ohne ausdrückliche kaiserliche Bewilligung deren Rechte nicht übernehmen, 1625 10 23 (Konz.), fol. 495rv; Eventualbelehnung Schellenbergs mit dem paumgartischen Teil des Reichslehens, 1624 06 08 (Abschr.), fol. 580r-582r; Befehl an den Abt von Kempten, den strittigen paumgartischen Teil des Reichslehens im Todesfall der Gräfin bis zur endgültigen Entscheidung des Streits als Kommissar provisorisch zu übernehmen, 1625 12 01 (Konz.), fol. 526r-527v; Befehl an dens., den Kommissionsbefehl zurückzuschicken, da die Kommission kassiert ist, 1626 06 25 (Konz.), fol. 658rv; Urteil: Trotz der Einwände der Gräfin bleibt es bei der Eventualbelehnung Schellenbergs, 1626 06 25 (Konz.), fol. 664rv; Mandat sine clausula an die Gräfin, die Untertanen von den 1626 05 30 Friedrich von Waldburg-Trauchburg und dessen Ehefrau Susanna, geb. Khuen von Belasy, als ihrer Erbin lite pendente geleisteten Huldigungseide zu entbinden, 1626 09 28 (Konz.), fol. 685r-690r; Mandat sine clausula an dies. und Friedrich von Waldburg-Trauchburg, die Schellenberger Güter und Untertanen nicht zu schädigen, 1626 09 28 (Konz.), fol. 693r-695r; Kommissionsauftrag an Abt Johann Eucharius von Kempten, im Todesfall der Gräfin nach Kißlegg zu reisen und gemäß der Eventualbelehnung die Untertanen des paumgartischen Teils der Herrschaft Kißlegg auf Schellenberg zu verpflichten, 1627 01 22 (Konz.), fol. 918r-922v. |
Umfang: | Fol. 1-932 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1683 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3382046 |
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