AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 225-1 Liechtenstein contra Ostfriesland; Streit um die im Berumer Vergleich 1600 Gräfin Agnes von Liechtenstein, geb. Gräfin von Ostfriesland, zugesprochenen Ausgleichszahlungen für den Verzicht auf die Herrschaften Esens, Stedesdorf und Wittmund (Harlinger La

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 225-1
Titel:Liechtenstein contra Ostfriesland; Streit um die im Berumer Vergleich 1600 Gräfin Agnes von Liechtenstein, geb. Gräfin von Ostfriesland, zugesprochenen Ausgleichszahlungen für den Verzicht auf die Herrschaften Esens, Stedesdorf und Wittmund (Harlinger Land), um die Vollstreckung des Revisionsurteils von 1663 durch den Bischof von Münster, die Einhaltung von 1622 und 1665 in Wien geschlossener Vergleiche, die Aufnahme von Krediten in den Generalstaaten und die Bezahlung jeweils ausstehender Restschuldbeträge (Fortsetzung von Antiqua 224-6, Fortsetzung: Antiqua 226-1, 227-1 und 228-1)
Entstehungszeitraum:1608 - 1701
Frühere Signaturen:Antiqua, Fasz. 231, Nr. 1; Fasz. 232, Nr. 1; Fasz. 233 Nr. 1; Fasz. 234, Nr. 1
Darin:Verzeichnis der Liechtensteiner Forderungen und der bezahlten Beträge 1604-1641, fol. 81r-82v; Antwort der Kurfürsten auf die Frage nach dem Verkauf des Bunder Neulands, 1641 10 10 (Ausf.), fol. 104r-105v; Schriftsatz des dem König von Spanien unterstehenden Herzogtums Geldern: die Herrschaften des Harlinger Landes seien geldrische Lehen, der Reichshofratsprozess sei deshalb nichtig, weil alle Forderungen auf diese Lehen vor dem geldrischen Lehensgericht vorgebracht werden müssten, 1645 (Ausf.), fol. 251r-269v; Gräfin Juliane von Ostfriesland, geb. Landgräfin von Hessen-Darmstadt, erneuert die Vollmacht des zehn Jahre zuvor von ihrem Ehemann Ulrich (II.) eingesetzten Wiener Gesandten Hermann Russel, 1649 05 09/19 (Abschr.), fol. 357rv; „Relatio summariae actorum [im Zuge des Revisionsverfahrens?] in causa Principis a Liechtenstein contra die Graffen von Ostfrießlandt debiti et executionis et immissionis uff 300.000 Reichstaler Capital und darvon verfallene Zinßen“, 1650, fol. 376r-427v; ostfriesische Revisionsschrift, 1652, fol. 515r-573v; Notariatsinstrument, Wibet von Stedesdorf überträgt seinem Schwiegersohn Ulrich I. von Ostfriesland die Burg Esens, 1440 06 13 (Abschr.), fol. 625r-627r; der apostolische Nuntius Placidus von Marra entbindet Agnes von Liechtenstein von ihrer eidlichen Zustimmung zum Berumer Vertrag von 1600, 1615 06 06 (Abschr.), fol. 709r; Gesuch des Herzogs Eberhard III. von Württemberg, der von Ostfriesland um Vermittlung gebeten worden sei, seinem Geheimen Regierungsrat Dr. Nikolaus Müller in Wien Audienz zu gewähren, 1662 03 23 (Ausf.), fol. 713r-714v; Fürbittschreiben dess. für Ostfriesland, 1662 10 08/18 (Ausf.), fol. 859r-862v; desgl. 1663 04 15 (Ausf.), fol. 909r-912v, u. a.; Intervention des Fürstentums Geldern, 1663 02 21 (Ausf.), fol. 901r-904r; Graf Anton Günther von Oldenburg bittet um Entbindung von der Vollstreckungskommission gegen Ostfriesland, 1663 04 15/25 (Ausf.), fol. 913r-914v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Liechtenstein, Grafen/Gräfinnen und Fürsten/Fürstinnen von: Agnes, geb. Gräfin von Ostfriesland und Rietberg; Gundaker, ihr Ehemann, Hofkammerpräsident; Hartmann, dessen Sohn; Anton Florian, Philipp Erasmus und Hartmann, Hartmanns Söhne
Beklagter/Antragsgegner:Ostfriesland, Grafen/Gräfinnen und Fürsten/Fürstinnen von: Enno III., Ulrich II., Juliane, Enno Ludwig, Georg Christian, Christine Charlotte, Christian Eberhard; Rietberg, Grafen und Gräfinnen von: Katharina Sabina, Johann III., ihr Onkel und Ehemann; Ernst Christoph, Ferdinand Franz, Johann IV.
RHR-Agenten:Liechtenstein: Petrus Viso von Moilenau (1655), Franz Mayer (1656), Heinrich Deighoff (1664), Tobias Sebastian Praun (1674), Arnold Knoop (1682), Jakob Ernst Plöckner (1691), Johann Adam Dietrich (1695); Ostfriesland: Jodokus Tillmann (1618), Lukas Stupan (1637), Georg Friedrich Lindenspühr (1651), Johann Friedrich Ochsenbach (1652), Jonas Schrimpf (1660), Simon Lorenz Leutner (1696), Friedrich von Klerff (1697), Tobias Sebastian Praun (1698); Rietberg: Heinrich Crane (1639)
Entscheidungen:Votum ad imperatorem (zum Verkauf des Bunder Neulands an Groningen), 1641 05 28, fol. 21r-22v; Beschluss im Geheimen Rat, den Kurfürstenrat zu befragen und dabei „in allweg zu praecaviren, daß die alienation nit an die Staaten geschehe“, 1641 08 30 (Verm.), fol. 22v; entsprechendes Kommunikationsdekret an die Kurfürsten, 1641 08 30 (Konz.), fol. 25rv; Konsens zum Verkauf des Bunder Neulands für den Graf von Ostfriesland mit der Auflage, den Erlös zur Bedienung der Liechtensteiner Forderungen zu verwenden, 1641 12 02 (Konz.), fol. 108r-109r; Kommissionsauftrag an die Reichshofräte Johann Friedrich Krafft und Georg Ludwig Lindenspühr, in Gegenwart von Vertretern beider Parteien die im Streit zwischen Liechtenstein und Ostfriesland eingekommenen Akten zu kollationieren, 1643 06 15 (Konz.), fol. 185r-186v; Urteil, Bestätigung der Liechtensteiner Forderungen in der angegebenen Höhe, 1646 01 27 (Konz.), fol. 276r-277v; an den Kurfürst von Köln: Erweiterung des Kommissionsauftrags auf die in der anerkannten Liquidation zusätzlich enthaltenen Summe, 1647 04 30 (Konz.), fol. 282r-283v, ferner (Abschr.), fol. 623v-625v; Befehl an dens., die Vollstreckung solange auszusetzen, bis über die von Ostfriesland eingelegte Revision entschieden worden sei, 1649 09 17 (Konz.), fol. 352rv; Citatio ad reassumendum für Enno Ludwigs Kinder und für dessen Nachfolger Georg Christian von Ostfriesland, 1660 06 15 (Konz.), fol. 730r-731r; Beschluss über ein Votum ad imperatorem (Auszug aus dem Reichshofratsprotokoll): die Inrotulation der Akten soll ausgesetzt und eine gütliche Einigung angestrebt werden, weil sich die Reichshofräte vermutlich über ein Urteil nicht einig werden würden; die Exekution würde ohnehin schwer fallen, weil die Regierung zu Geldern und die der Vereinigten Generalstaaten wegen der Lehensbindung der Güter dagegen protestieren würden „und dahero leicht erfolgen könnte, daß ihr Khay. May. und des Reichs jurisdiction der orthen gar verlohren gingen“ (fol. 761v); deshalb sollten die Parteien zur Vermittlung eines gütlichen Vergleichs vor eine reichshofrätliche Kommission nach Wien geladen werden; 1661 07 18, fol. 761r-762v; Beschluss im Geheimen Rat: es soll eine gütliche Lösung angestrebt werden; gleichzeitig soll aber für den Fall, dass der Güteversuch keinen Erfolg hat, darüber beraten werden, ob angesichts der forideklinatorischen Einreden das Revisionsverfahren überhaupt zulässig ist; jedoch soll den Parteien über diese Beratung keine Nachricht gegeben werden, 1661 07 25 (Verm.), fol. 761r; weiterer Beschluss für ein Votum ad imperatorem (Auszug aus dem Reichshofratsprotokoll) zur Frage der gütlichen Einigung, 1662 04 21, fol. 795r-798v; dazu zustimmender Beschluss im Geheimen Rat, 1662 04 29 (Verm.), fol. 798v; Kommissionsauftrag für das reichshofrätliche Güteverfahren an die Reichshofräte Johann Heinrich von Nothafft, Gottlieb Amadeus von Windischgrätz, Johann Jakob Goppolt und Johann Heinrich Schütz, 1662 04 29 (Konz.), fol. 799r-800r, ferner (Ausf.), fol. 801r-802v; weiteres Gutachten des Reichshofrats über die Frage der Revision und der Urteilsvollstreckung (Auszug aus dem Reichshofratsprotokoll), 1662 07 07, fol. 823r-824v; desgl. 1662 11 07, fol. 867r-869v, und Beschluss im Geheimen Rat, „der Justiz ihren Lauff zu lassen“, 1662 11 14 (Verm.), fol. 869v; desgl. 1662 12 01, fol. 882r-884v, und Beschluss im Geheimen Rat wie vorher, 1662 12 06 (Verm.), fol. 884v; Urteil im Revisionsverfahren: alle zuvor ausgestellten Mandate und gefällten Urteile (zugunsten Liechtensteins) werden bestätigt, jedoch soll die im Westfälischen
Friedensvertrag enthaltene Bestimmung über die Bezahlung von Schulden berücksichtigt werden, 1663 01 16 (Konz.), fol. 885rv; erneuter Auftrag zu einer Exekutionskommission an den Bischof von Münster und den Graf von Oldenburg, 1663 01 16 (Konz.), fol. 887r-892r; Befehl an den Bischof von Münster, die Vollstreckung notfalls alleine vorzunehmen, 1663 04 03 (Konz.), fol. 899rv.
Umfang:Fol. 1-999
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1731
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3475362
 

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