AT-OeStA/KA FA AOK OpAbt Operationsabteilung (OpAbt), 1914-1918 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA FA AOK OpAbt
Titel:Operationsabteilung (OpAbt)
Entstehungszeitraum:1914 - 1918
Entstehungszeitraum, Anm.:1867-1920
Darin:Der Teilbestand enthält Lagekarten und Skizzen.
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:1519
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Wenn auch jedem in der Operationsabteilung eingeteilten Offizier ein bestimmtes Referat zugewiesen war, so bildete die Abteilung doch zunächst ein geschlossenes Ganzes. Lediglich die Referenten der einzelnen Kriegsschauplätze bildeten Untergruppen. Es ergaben sich demnach mit der Zeit die Kriegsgruppen R (Russland), B (Balkan), I (Italien) und Ru (Rumänien), zu denen noch ein Marine- und Pressereferat traten. Ein eigenes Referat bildete auch die Deutsche Westfront. Im März 1917 wurde die bisher bei der Quartiermeisterabteilung des Armeeoberkommandos bestehende Technische Gruppe aufgelöst und der Operationsabteilung angegliedert. Ihr oblagen die Evidenz der technischen Truppen, der Ausbau der Stellungen, Beschaffung von Nahkampfmitteln, Befestigungen und Wasserdienst. Kurz vorher war das Artilleriereferat der Quartiermeisterabteilung des Armeeoberkommandos in die Artilleriegruppe der Operationsabteilung umgewandelt worden. Ihr blieb aber auch weiterhin neben den artilleristischen Aufgaben die Eisen- und Kohlenbewirtschaftung übertragen. Ebenfalls 1917 wurde bei der Operationsabteilung die Luftfahr- und Gasgruppe aufgestellt, aus der im Oktober 1918 der Chef des Luftfahrwesens als selbständige Abteilung hervorging.
Die Organisationsreferate des Operierenden Oberkommandos und des Etappenoberkommandos wurden zu einer gemeinsamen Organisationsgruppe innerhalb der Operationsabteilung vereinigt. Der Radioleitung unterstanden die Radiofronten Austro-Nord, -Ost, -Süd und -West zur Kontrolle des feindlichen Radioverkehrs. 1918 traten zu diesen Gruppen noch die neu gebildete Heimkehrergruppe und eine Ausbildungsgruppe.

Die Operationsabteilung wurde von Generalstabsoberst (Generalmajor) Metzger, die Artilleriegruppe von Generaloberst Pflug geleitet; die Technische Gruppe stand unter der Leitung des Geniestabsobersten (Generalmajors) von Brosch.
Im neuen (zweiten) Armeeoberkommando wurden nach dem Wechsel des Generalstabschefs (statt Feldmarschall Conrad von Hötzendorf wurde sein Nachfolger General der Infanterie Artur Arz von Straußenburg) im Februar 1917 auf Befehl Kaiser Karls zahlreiche Personalveränderungen vorgenommen. So übernahm Generalstabsoberst (Generalmajor) Alfred Freiherr von Waldstätten die Leitung der Operationsabteilung und wurde am 27.3.1917 auch Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
Laut Geschäftseinteilung war die Operationsabteilung mit folgenden Agenden betraut:
Angelegenheiten operativer und taktischer Natur, Weisungen an die anderen Abteilungen und Organe, Verwertung ihrer Beiträge.
Direktiven an das Etappenoberkommando, Abgrenzung der Armeebereiche im Einvernehmen mit dem Etappenoberkommando.
Übertragung der dem Armeeoberkommandanten eingeräumten Befugnisse an Höhere Kommandanten.
Situationsmeldungen und -mitteilungen, Evidenz der eigenen und der feindlichen Situation.
Ordre de bataille.
Frührapporte, Gesamtstandesevidenz.
Militärgeographische Daten, Kommunikationen.
Befestigungen und Kampf um Befestigungen, Minenanlagen.
Verbindungswesen, insbesondere Verbindungen der Armeen untereinander und mit dem Operierenden Oberkommando.
Innenpolitische Angelegenheiten, Ausnahmsverfügungen, Feldpolizei (Leitung und Einflussnahme im Großen - im Einvernehmen mit dem Etappenoberkommando).
Feldelaborate, Karten, Pläne und dergleichen.
Gefechtsberichte, Tagebuch.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:In der Operationsabteilung des Armeeoberkommandos erliegen die operativen Akten allgemeinen Inhalts, die operativen Geheimakten allgemeinen Inhalts sowie die Akten der verschiedenen Kriegsgruppen. Eine genaue Auflistung erfolgt im Feld "Ordnung und Klassifikation".
Ordnung und Klassifikation:Die Registratur der Akten erfolgte in einer vom Kriegsbeginn bis 1918 durchlaufenden Reihe von Operativen Nummern. Die Nr. 1 - 50.000 (Juli 1914 bis Ende Februar 1918) enthalten allgemeine Angelegenheiten und Akten der verschiedenen Kriegsgruppen, wobei der Kriegsgruppe I geschlossene Nummerngruppen vorbehalten waren. Diese reservierten Op. Nr. der I-Gruppe wurden in eigenen Protokollen geführt. Mit dem Zuwachs immer neuer Gruppen wurden nun von Op. Nr. 50.000 an den neu hinzukommenden Gruppen bestimmte Op. Nr. zugewiesen. Es erhielten: die Technische Gruppe die Nr. 50.001 - 60.000, 150.001 - 160.000, 250.001 - 260.000; die Artilleriegruppe die Nr. 60.001 - 92.000, 160.001 - 192.000; die Luftfahr- und Gasgruppe die Nr. 92.001 - 95.000, 97.001 - 100.000, 192.001 - 195.000, 197.001 - 200.000; die Organisationsgruppe die Nr. 100.001 - 130.000; die Heimkehrergruppe die Nr. 130.001 - 140.000. Ab Februar 1918 erhielten die Kriegsgruppen zusammen mit dem Presse- und Marinereferat die Nr. 140.001 - 150.000 (innerhalb des Presse- und Marinereferats waren der Kriegsgruppe I wiederum die Nr. 142.001 - 143.000 reserviert). Als einzige Gruppe führte die Radioleitung neben der allgemeinen Registratur (innerhalb der ihr die Nr. 95.001 - 97.000 und 195.001 - 197.000 zustanden) von 1917 an auch eine Reservat Nummern (Res.-Nr.)-Reihe, aus der von Res.-Nr. 356 an Verlautbarungen in einer besonderen Serie "Reservatbefehle" erfolgten. Neben den Operativen Nummern wurde am 19.6.1916 eine eigene Reihe geheimer Operationsakten (Op. geh.-Nr. 1 - 2.220) begonnen, die bis 1918 reicht und wichtigere operative wie politische Angelegenheiten enthält. Eine eigene Aktengruppe bilden ferner die Akten des Marine-Referenten, soweit sie Marine-Akten-Nummern (Mar.-Nr.) umfassen.
Dieser eben beschriebenen, im Großen und Ganzen einheitlichen Registratur entsprach aber nicht ihre Hinterlegung. Die Akten wurden nicht in der Reihenfolge ihrer Op.-Nr. bzw. Op. geh.-Nr. bei der zentralen Registratur abgelegt, sondern nach dem Betreff-System bei den Referenten, d. h. sie wurden, wenn sie z. B. einen speziellen Kriegsschauplatz betrafen, der dafür zuständigen Kriegsgruppe übergeben, die alle ihr Sachgebiet betreffenden Operativen Nummern und sonstigen Evidenzen sammelte. Es geht daher, zumindest bis zum Jahre 1917, aus der Op.-Nr. eines Aktes allein nicht hervor, bei welchem Referenten derselbe aufzufinden ist. Maßgebend ist der Inhalt. Die mit dem Jahre 1917 einsetzende Aufgliederung der Operationsabteilung in verschiedene Untergruppen für dieselben, brachte es mit sich, dass von diesem Zeitpunkt an gewisse Operative Nummern nunmehr auch einem bestimmten "Betreff" entsprachen und damit auch ein Rückschluss auf den Hinterlegungsort gezogen werden kann.
Die vorhandenen Akten der Operationsabteilung umfassen folgende Bestände: die Operativen Akten allgemeinen Inhalts (unter der Sammelnummer Op.-Nr. 20.000 sind die Fliegerakten bis zur Aufstellung der Luftfahr- und Gasgruppe hinterlegt) und die Operativen Geheimakten allgemeinen Inhalts; die Akten der verschiedenen Kriegsgruppen enthalten für die Gruppen R, B, I, Ru Akten operativen Inhaltes, Meldungen und Nachrichten über eigene und feindliche Situationen sowie verschiedene Sammelfaszikel. An die Kriegsgruppen vom Februar 1918 schließen sich die Akten des Liquidierenden Armeeoberkommandos (Op. Abt.) bis 1919 an. An die Meldungen und Nachrichten über die eigene Situation der R-Gruppe 1918 sind sogenannte "Umsturzberichte" an das Liquidierende Armeeoberkommando angefügt. Von der Deutschen Westfront sind Lagemeldungen und Lagekarten (lückenhaft), diverse Sammelfaszikel über den Einsatz von k. u. k. Truppen sowie über die Kommandierung von k. u. k. Offizieren an die Westfront und die Berichte der österreichisch-ungarischen Bevollmächtigten beim Deutschen Hauptquartier vorhanden (siehe eigene Beschreibung Bevollmächtigte). Die Akten der Technischen Gruppe, der Luftfahr- und Gasgruppe sowie die der Radioleitung sind nur noch in Bruchstücken erhalten. Die Tagebücher der Operationsabteilung reichen vom 23.7.1914 bis 26.8.1915. Von da ab wurden sie nicht mehr geführt, da sich ihr Inhalt mit den sogenannten "Kaiserberichten", d. h. den Tagesberichten des Armeeoberkommandos an die Militärkanzlei Seiner Majestät, deckte. Die Kaiserberichte sind vom 15.8.1914 bis Oktober 1918 vorhanden. Hierher gehört auch die Gruppe "Presse- und sonstige Nachrichten". Sie enthält die österreichisch-ungarischen und deutschen Presseberichte (Heeresberichte), geheime Tagesberichte an den Kriegsminister, den Landesverteidigungsminister, den Stellvertreter des Chefs des Generalstabes und an den Kommandanten des Kriegspressequartiers sowie andere Zusammenstellungen über das neutrale und feindliche Ausland, Nachrichten über staatsfeindliche Tendenzen eigener Heeresangehöriger, Streikmeldungen, Frontwetterberichte (meist nur bruchstückweise).
Eine besondere Gruppe bilden die "Lagekarten".

Die aus 16 Bänden bestehenden Tagebücher des Armeeoberkommandos sind bis Ende August 1915 vorhanden.
Der geplante und tatsächlich durchgeführte Aufmarsch im Jahre 1914 ist soweit mit Aktenmaterial belegt, dass er ein genügend richtiges Bild desselben ermöglicht. Lückenlos vom Kriegsbeginn bis zum Kriegsende sind die Berichte des Armeeoberkommandos an die Militärkanzlei des Kaisers vorhanden.
Das Aktenmaterial der Kriegsgruppe "R" (Russland) enthält operative Akten von 1914 bis 1918, dann geschlossen die Evidenz der eigenen und der feindlichen Situation, sowie Spezialkartons "Przemysl" und "Luck". Ersterer Bestand enttäuscht in seinem Inhalt, während letzterer gutes Material enthält.
Die Kriegsgruppe "I" (Italien) beinhaltet operative Akten vom 9.8.1914 bis zum Kriegsende, Monatsberichte vom August 1917 bis Oktober 1918, Resümees (Tagesberichte der eigenen und feindlichen Situation) vom 25.5.1915 geschlossen bis November 1918.
Die Kriegsgruppe "B" (Balkan) enthält geschlossen operative Akten und die Evidenz der eigenen Situation vom Kriegsbeginn bis zum Oktober 1918.
Die Kriegsgruppe "Ru" (Rumänien) besitzt operatives Aktenmaterial von August bis Mitte November 1916, die Evidenz der eigenen Situation von Mitte August 1916 bis Ende 1917, die Feindevidenz von August 1916 bis April 1917, sowie eigene Maßnahmen und Befestigungen im Militärkommandobereich Temesvar und in Siebenbürgen aus der ersten Hälfte 1916.
Besonders umfangreich sind die Akten allgemeiner beziehungsweise organisatorischer Natur, dann die Akten der Artilleriegruppe (vom 15.1.1917 bis zum Umsturz).
Das Luftfahrwesen ist nur spärlich mit Akten versehen. Jene operativen Inhalts, fehlen gänzlich. Dieses Aktenmaterial umfasst die Jahre 1914 bis 1918 und enthält Daten personeller, organisatorischer und technischer Natur.
Ein sehr interessantes Aktenmaterial der operativen Abteilung des Armeeoberkommandos bilden die operativen Geheimakten und Elenche vom 19.6.1916 bis zum Kriegsende sowie die von 1914 bis 1918 geschlossen vorhandenen Berichte aus dem deutschen Hauptquartier.

Weiteres Aktenmaterial: Die Akten des Liquidierenden Armeeoberkommandos vom 4.11.1918 bis Anfang 1919, Bruchstücke von Akten der Technischen Gruppe, geschlossene Aktenreihe des Marinereferenten und Akten über Feuergewehrstände sowie Standesmeldungen von 1914 bis 1918.
Bemerkenswert innerhalb dieser Abteilung ist das Schrifttum der Artilleriegruppe.
Bis auf die Fliegersammlung Op.-Nr. 20.000 und die Akten der Luftfahr- und Gasgruppe, von denen das Kriegsarchiv nur Bruchteile besitzt, sind die Akten der Operationsabteilung nahezu vollständig vorhanden. Die operativen Akten der Luftfahrgruppe fehlen.
Unvollständig sind die Feldpostämterverzeichnisse und Feldpostadressen vom Kriegsbeginn bis zum Kriegsende: Iim Bestand Kriegsgliederungen befinden sich Feldpostadressierungsbehelfe.

Die Registratur der Akten erfolgte in einer vom Kriegsbeginn bis 1918 durchlaufenden Reihe von Operativen Nummern. Die Nr. 1 - 50.000 (Juli 1914 bis Ende Februar 1918) enthalten allgemeine Angelegenheiten und Akten der verschiedenen Kriegsgruppen, wobei der Kriegsgruppe I geschlossene Nummerngruppen vorbehalten waren. Diese reservierten Op. Nr. der I-Gruppe wurden in eigenen Protokollen geführt. Mit dem Zuwachs immer neuer Gruppen wurden nun von Op. Nr. 50.000 an den neu hinzukommenden Gruppen bestimmte Op. Nr. zugewiesen. Es erhielten: die Technische Gruppe die Nr. 50.001 - 60.000, 150.001 - 160.000, 250.001 - 260.000; die Artilleriegruppe die Nr. 60.001 - 92.000, 160.001 - 192.000; die Luftfahr- und Gasgruppe die Nr. 92.001 - 95.000, 97.001 - 100.000, 192.001 - 195.000, 197.001 - 200.000; die Organisationsgruppe die Nr. 100.001 - 130.000; die Heimkehrergruppe die Nr. 130.001 - 140.000. Ab Februar 1918 erhielten die Kriegsgruppen zusammen mit dem Presse- und Marinereferat die Nr. 140.001 - 150.000 (innerhalb denen der Kriegsgruppe I wirderum die Nr. 142.001 - 143.000 reserviert waren). Als einzige Gruppe führte die Radioleitung neben der allgemeinen Registratur (innerhalb der ihr die Nr. 95.001 - 97.000 und 195.001 - 197.000 zustanden) von 1917 an auch eine Reservat Nummern (Res.-Nr.)-Reihe, aus der von Res.-Nr. 356 an Verlautbarungen in einer besonderen Serie "Reservatbefehle" erfolgten. Neben den Operativen Nummern wurde am 19.6.1916 eine eigene Reihe geheimer Operationsakten (Op. geh.-Nr. 1 - 2.220) begonnen, die bis 1918 reicht und wichtigere operative wie politische Angelegenheiten enthält. Eine eigen Aktengruppe bilden ferner die Akten des Marine-Referenten, soweit sie Marine-Akten-Nummern (Mar.-Nr.) umfassen.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Findhilfsmittel:Lesesaalbehelf 6/2
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3715
 

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