AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 464-1 Oettingen-Wallerstein; Streit um Regierung, Deputatzahlungen und Dreiteilung der Wallersteiner Hälfte der Grafschaft Oettingen (Fortsetzung von Antiqua 462-1 und 463-1), 1622-1697 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 464-1
Titel:Oettingen-Wallerstein; Streit um Regierung, Deputatzahlungen und Dreiteilung der Wallersteiner Hälfte der Grafschaft Oettingen (Fortsetzung von Antiqua 462-1 und 463-1)
Entstehungszeitraum:1622 - 1697
Frühere Signaturen:Antiqua, Fasz. 481, Nr. 1; Fasz. 482, Nr. 1, Fasz. 483, Nr. 1
Darin:Ferdinand III. beauftragt Bischof Marquard II. von Eichstätt mit der Sequestration der Wallersteiner Regierungsämter, 1640 02 27 (Abschr.), fol. 65r-66v; Fürbittschreiben der Kurfürstin Maria Anna von Bayern für Graf Johann Franz: 1661 04 22 (Ausf.), fol. 115r-118v; 1661 04 29 (Ausf.), fol. 119r-122v; Fürbittschreiben für den Reichshofratspräsidenten Ernst von Oettingen-Wallerstein von den Kurfürsten: Friedrich Wilhelm von Brandenburg, 1662 04 16 (Ausf.), fol. 373r-378v; Johann Georg II. von Sachsen, 1662 03 18 (Ausf.), fol. 379r-384v; Karl Kaspar von Trier, 1662 04 17 (Ausf.), fol. 385r-386v; Maximilian Heinrich von Köln, 1662 04 09 (Ausf.), fol. 387r-391r; Johann Philipp von Mainz, 1662 05 01 (Ausf.), fol. 393r-402v; Bericht des Herzogs Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg über die Teilungskommission, 1668 09 07 (Ausf.), fol. 595r-601v; Teilungsvorschlag der Linie Oettingen-Spielberg, 1670 (Ausf.), fol. 674r-695v; Fürbittschreiben des Bischofs Marquard von Eichstätt für Graf Ferdinand Maximilian von Oettingen-Baldern, 1679 05 30 (Ausf.), fol. 740r-750v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Oettingen-Wallerstein, Graf Ernst von, Reichshofratspräsident, später: Grafen Wilhelm IV. und Wolfgang IV. von, seine Söhne; Oettingen-Baldern, Graf Ernst I. von, später: Graf Martin Franz von; dessen Witwe Isabella Eleonora, geb. von Helfenstein in Vormundschaft für ihren Sohn Ferdinand Maximilian; Oettingen-Spielberg, Graf Johann Albrecht von, später: seine Witwe Maria Gertraud, geb. von Pappenheim, und die Vormünder für seine Kinder; Graf Johann Franz von; dessen Ehefrau Ludovica Rosalia und die Vormünder über dessen Kinder; Oettingen-Katzenstein, Graf Friedrich Wilhelm Ernst von, später Graf Notger Wilhelm von, sein Sohn
RHR-Agenten:Oettingen-Spielberg: Georg Melchior Gans (1653), Karl Rudolf von Aachen (1661), Johann Bernhard Hauser (1670); Oettingen-Wallerstein: Tobias Sebastian Praun (1661); Oettingen-Baldern: Konrad Oswald Garbi (1662); Oettingen-Katzenstein: Johann Christoph Arnstein (1670), Johann Adam Dietrich (1688)
Entscheidungen:Befehl an das Reichskammergericht, den Prozess der beiden Schwestern und geb. Gräfinnen von Oettingen-Baldern, Markgräfin Maria Magdalena von Baden-Baden und Margaretha Anna von Thun und Hohenstein, Töchter des Grafen Ernst I. von Oettingen-Baldern, gegen den Wallersteiner Sequestrator um ihre Forderung von je 6.000 Gulden Heiratsgeld einzustellen und die beiden Klägerinnen an den Reichshofrat zu verweisen, wo die Sache seit langem anhängig sei, 1661 01 23 (Konz.), fol. 9r-11r; Aufforderung an dass., einstweilen keine weiteren Prozesse gegen die Wallersteiner Regierung zuzulassen, 1661 02 23 (Konz.), fol. 38r-39r; nochmaliger Befehl an Graf Johann Franz, die Akten vollständig auszuliefern, 1661 02 22 (Konz.), fol. 40r-41r; Befehl an den Sequestrator, Graf Ernst von Oettingen-Wallerstein die Deputatgelder zu bezahlen, 1661 05 03 (Konz.), fol. 99r-102v, ferner (Abschr.), fol. 103r-106v; an Gräfin Isabella Eleonora: falls ihr einziger Sohn tatsächlich bei seiner Peregrination in Frankreich gestorben sei, soll sie bis auf weiteres die Grafschaftsgüter behalten und niemand anderem übertragen, 1661 05 23 (Konz.), fol. 145r-146r; Patent an die Oettingen-Balderner Untertanen, im Falle des Todes von Ferdinand Maximilian weiterhin dessen Mutter Isabella Eleonora zu gehorchen, 1661 05 23 (Konz.), fol. 147r-148r; Befehl an den Sequestrator Schaller, den Befehl an die Gräfin zu insinuieren, das Patent aber zurückzuhalten, bis er und die Gräfin dessen Publikation für nötig erachteten, und alle fremden Ansprüche auf Oettingen-Baldern notfalls mit Hilfe der Neuburger Regierung abzuwehren, 1661 05 23 (Konz.), fol. 149r-150r; Befehl an dens., die Untertanen betr. ihres Gesuchs um Abgabennachlass wegen Wetterschäden und Fehlernten mit Blick auf die dadurch entstehenden Nachteile für die Gläubiger zur Geduld zu ermahnen und das verlangte Einkünfteverzeichnis einzureichen, 1661 09 22 (Konz.), fol. 273rv; Befehl an dens., u. a. die Nachlassgesuche abzuwehren und dem Reichshofratspräsident das Deputat zu bezahlen, 1662 01 23 (Konz.), fol. 338r-339v; Befehl an dens., 1.500 Gulden Heiratsgelder für die drei Töchter des Reichshofratspräsidenten diesem zu übersenden, 1662 02 21 (Konz.), fol. 349r-350r; Befehl an dens., dem Reichshofratspräsident die Deputatgelder termingerecht zu übermitteln und für 1662 neben einer aktuellen auch eine alte rückständige Rate zu entrichten, 1662 05 19 (Konz.), fol. 367rv; Vota ad imperatorem: 1662 10 03, fol. 456r-494r, 1662 10 13, fol. 498r-506r, gebilligt im Geheimen Rat, 1662 11 04 (Verm.), fol. 456r; Urteile: Im Streit zwischen dem Reichshofratspräsident und Oettingen-Baldern wird der Wallersteiner Vertrag aufgehoben und erkannt, dass dem Reichshofratspräsident ein Drittel des Erbes von Wilhelm II. von Oettingen-Wallerstein zukommen soll, 1662 11 04 (Konz.), fol. 516rv; im Streit zwischen Oettingen-Spielberg und Oettingen-Baldern (über die wechselseitige Regierung Wallersteins) wird der Wallersteiner Vertrag ebenfalls für aufgehoben erklärt, 1662 11 04 (Konz.), fol. 520r; Befehl an Pfalz-Neuburg, die aufgetragene Vollstreckung der Urteile, nämlich die Einsetzung des Reichshofratspräsidenten in die sequestrierten Wallersteiner Regierungsämter sowie Vergleichsverhandlungen zwischen Oettingen-Spielberg und Oettingen-Baldern, wirklich durchzuführen, 1663 02 12 (Konz.), fol. 534r-536r; Votum ad imperatorem, 1664 08 01, fol. 558r-560v; desgl.: da Oettingen-Baldern Auskünfte über die auf den Wallersteiner Regierungsgütern liegenden Schulden verweigert, Graf Ferdinand Maximilian sogar außer Landes gereist sei, um die Sache in die Länge zu ziehen, soll die Kommission eine Zusammenkunft der Gläubiger organisieren und so den Schuldenstand selbst ermitteln, 1664 07 17 (Konz.), fol. 562r-563v;
Aufforderung an den Herzog von Pfalz-Neuburg, seinen Subdelegierten völlige Konzentration auf die Kommissionsarbeit zu ermöglichen, damit der zur Unterstützung derselben nach Wallerstein gereiste Reichshofratspräsident seine Abwesenheit vom Hof nicht mehr damit entschuldigen könne, 1665 09 02 (Konz.), fol. 570r-571r; Befehl an dens., seine Subdelegierten zu zügiger Arbeit anzuhalten, 1665 10 23 (Konz.), fol. 574r-575r; Befehl an dens., seinen Subdelegierten zu befehlen, das Teilungswerk abzuschließen und die Akten samt Gutachten einzuschicken, 1666 10 14 (Konz.), fol. 576r-579v; dergl. Befehle die Teilungskommission betr.: 1667 07 01 (Konz.), fol. 582r-583v; 1667 12 02 (Konz.), fol. 587rv; 1667 12 23 (Konz.), fol. 591r-592r; 1668 07 05 (Konz.), fol. 593r-594r; 1668 10 22 (Konz.), fol. 618r-619v; Befehl an Graf Friedrich Wilhelm Ernst von Oettingen-Katzenstein, innerhalb von vier Wochen diejenigen Personen aus dem Umfeld des Kaiserhofs anzugeben, die ihn informiert und zu seiner verunglimpfenden Klage gegen den Reichshofratspräsident veranlasst hätten, 1669 06 21 (Konz.), fol. 627r-628r; Befehl an Pfalz-Neuburg, die Teilungskommission abzuschließen und die Akten samt Gutachten einzuschicken, 1672 02 16 (Konz.), fol. 729r-730r; desgl., 1673 02 06 (Konz.), fol. 731r-734v; 1676 03 10 (Konz.), fol. 741r-742r; 1679 07 23 (Konz.), fol. 751rv; 1680 04 12 (Konz.), fol. 759r-760r; Umschreibung der Teilungskommission auf Herzog Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, 1690 11 09 (Konz.), fol. 777r-780v.
Bemerkungen:Die umfangreiche Akte enthält 462-1, fol. 1-627, Dokumente 1622-1624, insbesondere Kommissionssachen, zur Entstehung und Modifikation des 1623 geschlossenen Wallersteiner Vertrags, in dem die Güter der Wallersteiner Hälfte des Grafschaft Oettingen im Wesentlichen auf Oettingen-Baldern und Oettingen-Spielberg aufgeteilt wurden, die alternierend auch die Regierung ausüben sollten; der Oettingen-Wallersteiner Linie wurden neben wenigen Gütern lediglich jährliche Deputatzahlungen zugesprochen. Ferner enthält die 1653 wieder einsetzende Akte 463-1, fol. 168-364, die Akten des bayerischen Reichsvikariats 1657-1658. Diese handeln insbesondere über die Aufhebung der 1654 verfügten Sequestration der Wallersteiner Regierungsämter sowie über einen 1657 08 22 zwischen Oettingen Baldern und Oettingen-Spielberg von einer bayerischen Kommission vermittelten Vergleich, der auf Druck des Reichshofratspräsidenten Ernst von Oettingen-Wallerstein nach dem Regierungsantritt Leopolds I. allerdings wieder kassiert und durch Urteile von 1662 11 04 über die Aufhebung des Wallersteiner Vertrags und die Dreiteilung der Wallersteiner Hälfte der Grafschaft Oettingen ersetzt wurde.
Umfang:Fol. 1-802
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3961303
 

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