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AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 12-4a Hamburg und Magdeburg contra Braunschweig-Lüneburg und Lüneburg; Bitten um kaiserliche Verfügungen (Mandat, Privileg, Fürbittschreiben) in Auseinandersetzung um die freie Schiffahrt, 1569-1579 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 12-4a |
Titel: | Hamburg und Magdeburg contra Braunschweig-Lüneburg und Lüneburg; Bitten um kaiserliche Verfügungen (Mandat, Privileg, Fürbittschreiben) in Auseinandersetzung um die freie Schiffahrt |
Entstehungszeitraum: | 1569 - 1579 |
Darin: | Urkunde Kaiser Friedrichs III., 1442 07 26, (begl. Kop.) fol. 296r-298v. Urkunden Kurfürst Joachims I. von Brandenburg, 1534 05 10, (begl. Kop.) fol. 300r-303v, (begl. Kop.) fol. 306r-307v; 1536 02 04, (begl. Kop.) fol. 308r-309r. Entwurf für eine Regelung der freien Schiffahrt auf der Elbe, 1540 08 12, fol. 253r-256r. Urkunde Kaiser Karls V., 1544 04 03, (begl. Kop.) fol. 310r-314r. Urkunde Herzog Johann Albrechts von Mecklenburg, 1553 04 18, (begl. Kop.) fol. 317r-328v. Urkunde Herzog Ulrichs von Mecklenburg, 1557 04 23, (begl. Kop.) fol. 330r-342v. Beschwerde der Kaufleute von Magdeburg an die Stadt Magdeburg wegen Übergriffen Herzog Wilhelms d. J., 1570 01 13, (Orig.) fol. 369r-371v. Verzeichnis der Schäden, die einigen Personen aus der Sperrung der Schiffahrt auf der Elbe zwischen 1568 und 1569 entstanden sind, [1571 02 15], fol. 374r-375v. Instruktionen der Stadt Lüneburg für die Gesandtschaft ihres Sekretärs Johannes Bering an Kaiser Maximilian II., 1571 10 25, (Orig.) fol. 80r-86v. Instruktionen Herzog Wilhelms d. J. für die Gesandtschaft Dr. Friedrichs von Weihe an Kaiser Maximilian II., 1571 11 01, (Orig.) fol. 65r-74v. Schreiben Dr. Sigmund Vieheusers an Peter Obernburger, 1574 08 10, (Orig.) fol. 420rv; undat., (Orig.) fol. 273r-274v. Vergleich zwischen Herzog Otto II. von Braunschweig-Lüneburg und |
| der Stadt Hamburg über Grenzstreitigkeiten zwischen dem Lüneburger Haus Harburg und dem Hamburger Haus Moorburg, 1576 04 19, fol. 160r-165v. Bitte des Herzogs Franz von Sachsen-Lauenburg, Herzog Ulrichs von Mecklenburg und seiner Vettern sowie der Stadt Hamburg, der Bitte Herzog Wilhelms d. J. um eine Zollerhöhung nicht stattzugeben, 1576, fol. 168r-170v. Zollsätze für Hitzacker, undat., fol. 235r-241v. Zollsätze für Schnackenburg und Bleckede, undat., fol. 243r-249v. Notariatsinstrument: 1571 09 22, (Orig.) fol. 25rv. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Hamburg, Stadt; Magdeburg, Stadt |
Beklagter/Antragsgegner: | Braunschweig-Lüneburg, Herzog Heinrich d. J. von; Braunschweig-Lüneburg, Herzog Wilhelm von; Lüneburg, Stadt |
Gegenstand - Beschreibung: | Hamburg und Magdeburg führen aus, sie seien seit jeher im Besitz der freien Schiffahrt auf der Elbe gewesen und hätten auf diesem Verkehrsweg Handel getrieben. 1567/68 sei die Schiffahrt von den Herzögen Heinrich und Wilhelm d. J. von Braunschweig-Lüneburg gesperrt worden. Sie hätten verlangt, die Waren in Lüneburg auszuladen und von dort auf dem Landweg zu transportieren. Die beiden Städte befürchten, daß sich diese Maßnahme nicht nur für ihre Bürger, Händler und Schiffer, sondern auch für alle anrainenden Fürstentümer nachteilig auswirken werde. Deshalb ersuchen sie den Kaiser um ein Mandat, das Herzog Wilhelm d. J. den Eingriff in Schiffahrt und Handel auf der Elbe verbietet. Das Zuwiderhandeln solle unter eine besonders hohe Strafe gestellt werden, da sonst nicht zu erwarten sei, daß Herzog Wilhelm d. J. Gehorsam leiste. Außerdem bitten sie um ein kaiserliches Privileg, das ihnen bei weiteren Übergriffen auf der Basis des Reichskammergerichtsordnung-Artikels "Von Pfändung" (Reichskammergerichtsordnung Teil II, Art. 22) ermöglicht, Restitutionsmandate sine clausula beim Reichskammergericht zu erlangen. Nachdem den beiden Städten Mandat und Privilegien gewährt wurden, beschuldigen sie Herzog Wilhelm d. J., den Zoll für auf der Elbe transportierte Wolle erhöht zu haben. Sie bitten den Kaiser um ein Mandat, das ihm jede eigenmächtige Zollerhöhung verbietet und die Rückerstattung der unrechtmäßig eingezogenen Zölle auferlegt. Herzog Wilhelm d. J. schlägt als Kompromiß vor, den Transport der Waren auf der Elbe, mit Ausnahme von Salz und einigen anderen Artikeln, freizugeben und ihm als Ausgleich für die Einbuße bei den Landzöllen die Erhöhung der Elbzölle in Bleckede und Schnackenburg um 50 % zu gestatten. Da für eine solche Anhebung die Zustimmung der Kurfürsten erforderlich sei, bittet er den Kaiser um entsprechende Fürsprache. |
Entscheidungen: | Kaiserliches Mandat gegen die Herzöge Heinrich und Wilhelm d. J. von Braunschweig-Lüneburg: Schiffahrt und Warentransport auf der Elbe zwischen Hamburg und Magdeburg sind gegen die Bezahlung angemessener Zölle uneingeschränkt zuzulassen, 1569 08 06, (Konz.) fol. 11r-14v, (begl. Kop.) fol. 34r-38v, fol. 193r-196v, fol. 197r-200v. Kaiserliches Privileg für die Stadt Hamburg, 1569 08 06, (begl. Kop.) fol. 39r-42v. Kaiserliches Privileg für die Stadt Magdeburg, 1569 08 06, fol. 43r-46v. Kaiserliche Bekräftigung des Mandats gegen Herzog Wilhelm d. J. mit Information über die Einrichtung einer Kommission zu Güte und Recht unter der Leitung Herzog Johann Albrechts von Mecklenburg und F. Joachim Ernsts von Anhalt, 1570 03 30, fol. 202r-206v, fol. 207r-209r, fol. 380r-383v. Kaiserliches Dekret: Bekräftigung des kaiserlichen Mandats gegen die Herzöge Heinrich und Wilhelm d. J. von Braunschweig-Lüneburg. Einrichtung einer Kommission zu Güte und Recht unter der Leitung Herzog Wilhelms von Jülich-Kleve-Berg und Landgrafs Wilhelm IV. von Hessen, undat., (Konz.) fol. 286r-289v; Extrakt aus dem kaiserlichen Dekret, 1570 12 04, fol. 209v. Kaiserliche Bekräftigung des Mandats gegen Herzog Wilhelm d. J., 1571 07 01, fol. 392r-397v, fol. 398r-405v. Kaiserlicher Befehl an Herzog Wilhelm d. J., die Zollerhöhung rückgängig zu machen und |
| die unrechtmäßig eingezogenen, erhöhten Zölle zurückzuerstatten, 1571 10 31, (Konz.) fol. 406r-407v. Kaiserliche Aufforderung an die Städte Hamburg und Magdeburg, sich konstruktiv an den Kommissionsverhandlungen unter Leitung des Herzogs von Jülich-Kleve-Berg und des Landgrafen von Hessen zu beteiligen, 1571 12 10, (Konz.) fol. 102r-103r. Kaiserliche Aufforderung an Herzog Wilhelm d. J., sich konstruktiv an den Kommissionsverhandlungen unter Leitung des Herzogs von Jülich-Kleve-Berg und des Landgrafen von Hessen zu beteiligen, 1571 12 10, (Konz.) fol. 104rv; 1574 06 04, (Konz.) fol. 115rv. Kaiserliche Bestätigung eines Privilegs für Kurfürst Johann Georg von Brandenburg, 1571 05 19, (begl. Kop.) fol. 105r-110v. Erneuter Kaiserlicher Befehl zur Einrichtung einer Kommission zur Güte an den Herzog von Jülich-Kleve-Berg und den Landgrafen von Hessen, 1571 12 10, (Konz.) fol. 111r-112v. Kaiserliches Begehren an die Stadt Magdeburg, sich konstruktiv an den Kommissionsverhandlungen zu beteiligen, 1574 03 01, (Konz.) fol.118rv. Kaiserliche Weiterleitung der Bitte Herzog Wilhelms d. J. an die Kurfürsten, seine Zölle in Bleckede und Schnackenburg auf die Höhe des Zolls in Hitzacker anheben zu dürfen, mit Ersuchen, eine Entscheidung unter Berücksichtigung des Allgemeinwohls und der gerechtfertigten Interessen des Herzogs |
| zu fällen, 1574 10 20, (Konz.) fol. 116r-117v, (an Kurfürst August von Sachsen, Konz.) fol. 119r-120r, (an Kurfürst Johann Georg von Brandenburg) fol. 426r-427v. Den Akten zugefügt, 1574 08 23. Auch an die beiden Kommissare. Bis ans Ende der Verhandlungen zur Güte aufzuheben, damit kein Streit entsteht. Die Ladung geht nicht an die Stadt Lüneburg, nur wenn der Herzog sie hinzuzieht. Die Gesandten des Herzogs haben keinen Befehl, sich darauf einzulassen, (Vermerk) fol. 126r. Kaiserliche Zusage an die Stadt Lüneburg, ihre Eingabe wohlwollend zu berücksichtigen, 1575 02 03, (Orig.) fol. 425r. Kaiserlicher Befehl an Herzog Wilhelm d. J., die vorgenommene Zollerhöhung wieder rückgängig zu machen und bei den alten Zöllen zu bleiben, bis die Kurfürsten einer Erhöhung zugestimmt haben und ein entsprechendes Zollprivileg ausgestellt wird, 1575 04 04, (Konz.) fol. 157r-158v. Kaiserliche Mitteilung an die Stadt Hamburg über das dem Kurfürst von Brandenburg gewährte Privileg, 1575 10 26, (Konz.) fol. 159rv. Kaiserliche Mitteilung an den Kurfürst von Brandenburg über den eingetroffenen Bericht der Stadt Hamburg, 1577 12 06, (Konz.) fol. 177rv. Bei Herzog Wilhelm d. J. zu insistieren, daß er den Mandaten gehorcht und die Schiffahrt, wie von altersher, frei läßt, 1578 06 11, (Vermerk) fol. 181a. Den Zoll betreffend, bleibt es bei dem vorigen Bescheid. Allerdings soll es den kurfürstlichen Gesandten auf dem Reichsdeputationstag in Worms zugestellt werden, um ihren Rat dazu einzuholen, damit der Kaiser danach weiter entscheiden kann, 1578 06 17, (Notiz der Reichshofräte an Peter Obernburger) fol. 428rv. Dem vorigen kurfürstlichen Mandat zuwider, das auf Bitten der Stadt Hamburg ausgegangen ist. Dem Herzog erneut mitzuteilen, daß es nichts neues gibt, 1579 03 23, (Vermerk) fol. 192v. Es bleibt bei dem vorherigen Beschluß, 1579 03 23, (Vermerk) fol. 214v. An die Reichskanzlei. Von der böhmischen Kanzlei herübergegeben, 1579 03 24, (Vermerk) fol. 431v. Kurfürstliches Bedenken zur Bitte Herzog Wilhelms d. J. um Genehmigung für die Erhöhung zweier Wasserzölle an der Elbe (Einholen von Gutachten der Anrainer), undat., fol. 187rv. |
Umfang: | Fol. 1-431 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1609 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211487 |
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