AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 17-12 Müller, Lübeck und Hamburg; Bericht und Gutachten zu militärischen Maßnahmen des dänischen Königs, 1688 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 17-12
Titel:Müller, Lübeck und Hamburg; Bericht und Gutachten zu militärischen Maßnahmen des dänischen Königs
Entstehungszeitraum:1688
Darin:Urkunde Kaiser Friedrichs II., 1226 "Dominica incarnationis", (begl. Kop.) fol. 27r-30v. Schreiben Kurfürst Friedrich Wilhelms von Brandenburg an Kaiser Leopold I., 1688 03 27, (Orig.) fol. 24r-25v. Schreiben des Bischof von Osnabrück an Kaiser Leopold I., 1688 06 18, (Orig.) fol. 59r-62v. Schreiben der ausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises an Kaiser Leopold I., 1688 08 31, (Orig.) fol. 65r-68v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Müller, Heinrich Adrian, kaiserlicher Resident in Lübeck / Lübeck, Stadt / Hamburg, Stadt
Gegenstand - Beschreibung:Heinrich Adrian Müller, der kaiserliche Resident in Lübeck, berichtet, König Christian V. von Dänemark träfe Vorbereitungen, die Stadt Oldesloe zu befestigen und dort ein großes Magazin einzurichten. Dieses Vorgehen verstoße gegen ein Privileg, daß die Stadt Lübeck von Kaiser Friedrich II. erhalten habe und das den Bau von Befestigungen entlang der Trave und bis zu zwei Meilen von ihren Ufern entfernt verbiete. Aus Furcht vor Repressalien des dänischen Königs wende sich die Stadt nicht selbst an den Kaiser. Müller rät, die kreisausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises aufzufordern, ein wachsames Auge auf die Sicherheit ihres Kreises und der beiden Städte Lübeck und Hamburg zu haben. Beiden wäre mit der Annahme von Kreistruppen am besten geholfen. Lübeck sei zu dieser Annahme bereit. Hamburg habe bisher noch keinen Entschluß dazu gefaßt.
Entscheidungen:Gutachten des Reichshofrats: Den Bericht des kaiserlichen Residenten in Lübeck an den kaiserlichen Residenten in Hamburg zu schicken, um mit den kurfürstlichen Abgesandten, die sich dort aufhalten, darüber zu beraten, ob und wie die dänischen Plänen verhindert werden können, 1688 02 10, fol. 4r-5v. Kaiserlicher Befehl an Freiherr von Gödens und Dr. Johann Reichenbach, mit den kursächsischen und kurbrandenburgischen Gesandten darüber zu beraten, ob und wie der dänische König von seinem Plan abgebracht werden kann, und ihren Bericht darüber vorzulegen, 1688 02 14, (Konz.) fol. 6r-7r. Gutachten des Reichshofrats: Sich bei den kursächsischen und dänischen Gesandten über die Ursachen der dänischen Ressentiments gegenüber der Stadt Hamburg zu informieren. Die Stadt zur Mäßigung aufzufordern und Dänemark von Tätlichkeiten abzuhalten. Wegen der gefährdeten Lage Hamburgs und den dänischen Plänen zur Befestigung der Stadt Oldesloe sollten die kaiserlichen Gesandten auch mit den schwedischen und Braunschweiger Gesandten reden. Der Kaiser könnte Gutachten Kursachsens, Kurbrandenburgs und Braunschweigs zur Situation einholen, 1688 02 19, fol. 12r-15v. Vom Kaiser mit dem Zusatz angenommen, daß der kaiserliche Gesandte die Stadt Hamburg auffordern soll, bei drohender Gefahr rechtzeitig Kreistruppen anzufordern, Freiherr von Gödens
zu befehlen, die fehlenden Revisionsakten beizubringen, 1688 03 10, (Vermerk) fol. 15v. Kaiserliche Anweisung an Freiherr von Gödens und Reichenbach entsprechend des Reichshofrats-Gutachtens vom 19. Februar 1688. Mitteilung, daß der Kaiser auch den Rat der Kurfürsten Johann Georg III. von Sachsen und Friedrich Wilhelm von Brandenburg sowie Herzog Georg Wilhelms von Braunschweig-Lüneburg einholen will, 1688 03 10, (Konz.) fol. 16r-17v. Kaiserliche Bitte an den Kurfürst von Sachsen um dessen Gutachten zur Situation (laut Vermerk in simile auch an Kurbrandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Hannover und Braunschweig-Wolfenbüttel), 1688 03 10, (Konz.) fol. 18r-19v. Kaiserliches Schreiben an Freiherr von Gödens und Müller: Der Kaiser hat die ausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises aufgefordert, jeweils 300 Fußsoldaten und soviel Dragoner zu stellen, daß die Kreisgarnison mit mindestens 1.000 Soldaten besetzt ist. Gödens und Reichenbach sollen mit deren Gesandten in Hamburg darüber weiter verhandeln. Außerdem sollen sie mit der Stadt Hamburg Verhandlungen über die Bereitschaft zur Aufnahme von Kreistruppen, deren Unterhalt und Verpflegung führen. Sie erhalten ein kaiserliches Versicherungsschreiben für die Hamburger Bürgerschaft, daß die Truppen nicht vom Rat gegen sie eingesetzt werden. Gödens
wird befohlen, dem König von Dänemark das Privileg Kaiser Friedrichs II. für die Stadt Lübeck vorzulegen und ihn zu ermahnen, sowohl den Festungsbau als auch das Zusammenziehen von Truppen einzustellen. Kopien des Privilegs ebenfalls an die ausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises. Gödens soll den Hamburger Bürgermeister Meurer, der sich allein auf die Hilfe Braunschweigs verlassen will, zur Aufnahme von Kreistruppen bewegen. Im Fall der Gefahr, aber nicht eher, sollen er und Reichenbach dem König von Dänemark das kaiserliche Mandat mit dem Befehl, die militärischen Aktionen einzustellen, zustellen, 1688 05 15, (Konz.) fol. 34r-36v. Kaiserliches Ersuchen an die ausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises, auf die Sicherheit ihres Kreises und der Städte Lübeck und Hamburg zu achten und für angemessene Schutzmaßnahmen zu sorgen, 1688 05 15, (Konz.) fol. 38r-39v. Kaiserliches Ersuchen an den Herzog von Braunschweig-Lüneburg, 300 Fußsoldaten und eine Zahl Dragoner zum Schutz der Stadt Lübeck zu stellen. Gleiche Aufforderungen ergehen an diesem Tag auch an König Karl XI. von Schweden, den Kurfürst von Brandenburg und Bischof Ernst August von Osnabrück, 1688 05 15, (Konz.) fol. 40r-41v. Kaiserlicher Befehl an Franz Heinrich von Fridag: Da der neue Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg den Kaiser noch nicht offiziell vom Tod seines Vaters unterrichtet hat und das kaiserliche Schreiben deshalb noch nicht an ihn ausgehen konnte, soll Fridag ihn mündlich über dessen Inhalt informieren, 1688 05 15, (Konz.) fol. 42rv. Kaiserliche Aufforderung an den König von Dänemark, den Festungsbau in Oldesloe einzustellen, 1688 05 15, (Konz.) fol. 44r-45r. Kaiserliches Ersuchen an den Kurfürst von Brandenburg, 300 Fußsoldaten und eine Zahl Dragoner zum Schutz der Stadt Lübeck zu stellen, 1688 05 15 / 1688 06 03, (Konz.) fol. 46r-48r. Kaiserliches Schreiben an die ausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises: Die kaiserliche Kommission zur Beilegung der Konflikte zwischen dem Lübecker Magistrat und der Bürgerschaft setzt ihre Arbeit fort. Auf ihren Bericht wird der Kaiser weiter entscheiden, 1688 10 27, (Konz.) fol. 69rv.
Bemerkungen:Fol. 44-45 umgelegt aus Antiqua 19. Zu diesem Vorgang s. auch Antiqua 19/8 und die Berichte Haro Burkhards von Fridag in Antiqua 19/15.
Umfang:Fol. 1-70
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1718
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211552
 

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