AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 19-3 Dänemark contra Hamburg; Verfügungen in Auseinandersetzung um reichsrechtliche Stellung der Stadt Hamburg (Erbhuldigung, dänische Kriegsrüstung, Gesandtenkorrespondenz), 1686 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 19-3
Titel:Dänemark contra Hamburg; Verfügungen in Auseinandersetzung um reichsrechtliche Stellung der Stadt Hamburg (Erbhuldigung, dänische Kriegsrüstung, Gesandtenkorrespondenz)
Entstehungszeitraum:1686
Darin:Interimsrezeß zwischen König Christian V. und der Stadt Hamburg, 1679 11 01, (Druck) fol. 201r-204v. Freies Geleit König Christians V. für eine Hamburger Abordnung an ihn, 1686 08 30, fol. 69r-70v. Schreiben des Kurfürsten von Brandenburg an Kaiser Leopold I., 1686 09 10, (Orig.) fol. 46r-62v. Berichte Herwardts und Haro Burkhards von Fridag an Kaiser Leopold I., 1686 09 11, (Orig.) fol. 63r-72v; 1686 09 14, (Orig.) fol. 77r-81v; 1686 09 21, (Orig.) fol. 94r-105v; 1686 09 15/25, (Orig.) fol. 108r-113v; 1686 09 28, (Orig.) fol. 124r-127v; 1686 10 05 (auch zur politischen Situation in der Stadt), (Orig.) fol. 138r-139v; 1686 10 12 (auch zur Restitution Herzog Christian Albrechts von Schleswig-Holstein-Gottorf (s. Antiqua 19/6) und zur Hinrichtung Jastrams und Snitgers (s. Antiqua 18/9, 19/1)), (Orig.) fol. 160r-165v; 1686 10 19 (auch zur Hinrichtung Jastrams und Snitgers und weiteren Untersuchungen in Hamburg (s. Antiqua 18/9, 19/1)), (Orig.) fol. 166r-184v; 1686 10 23 (auch zur Restitution Meurers (s. Antiqua 18/9, 19/1)), (Orig.) fol. 193r-204v; 1686 11 02, (Orig.) fol. 227r-231v; 1686 11 10 (auch zur Restitution Meurers (s. Antiqua 18/9, 19/1)), (Orig.) fol. 232r-235v; Schreiben des Kurfürsten von Brandenburg an Kaiser Leopold I., 1686 09 19, (Orig.) fol. 85r-89v. Schreiben Jean Baptiste Colberts an die Stadt Hamburg, 1686 09 19, fol. 163r-164v. Berichte Franz Heinrichs von Fridag an Kaiser Leopold I., 1686 09 21, (Orig.) fol. 90r-93v; 1686 10 21 (auch zur Restitution des Herzogs von Schleswig-Holstein-Gottorp (s. Antiqua 19/6)), (Orig.) fol. 185r-192v; 1686 11 15 (auch zu Meurer (s. Antiqua 18/9, 19/1)), (Orig.) fol. 236r-238v. Bitte Herwardts an Kaiser Leopold I., wieder nach Wien abreisen zu dürfen, da König Christian V. inzwischen seine Truppen abgezogen hat, die Streitigkeiten zwischen dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg und der Stadt Hamburg beigelegt sind, einer Restitution Meurers damit nichts mehr im Weg steht und der Hamburger Magistrat beschlossen hat, seine Deputierten am Kaiserhof mit weiteren Verhandlungen über die Wiedergutmachung zu beauftragen, 1686 09 25, (Orig.) fol. 114r-115v. Schreiben König Karls XI. von Schweden an Kaiser Leopold I., 1686 09 25, (Orig.) fol. 106r-107v. Schreiben des Herzogs von Braunschweig-Celle an Kaiser Leopold I., 1686 09 28, (Orig.) fol. 129r-131v; 1686 10 02, (Orig.) fol. 135r-137v; 1686 10 12 - 14/24 (auch zur Hinrichtung Jastrams und Snitgers und weiteren Untersuchungen in Hamburg (s. Antiqua 18/9, 19/1)), (Orig.) fol. 205r-224v. Schreiben König Christians V. an Kaiser Leopold I., 1686 09 30, (Orig.) fol. 132r-133v. Bericht Herwardts an Kaiser Leopold I., 1686 12 31
(auch zur Restitution des Herzogs von Schleswig-Holstein-Gottorf (s. Antiqua 19/6)), (Orig.) fol. 245r-246v. Schreiben des Erzbischofs von Trier an Kaiser Leopold I., 1686 10 31, (Orig.) fol. 225r-226v; 1687 01 23, (Orig.) fol. 251r-252v. Berichte Haro Burkhards von Fridag an Kaiser Leopold I., 1686 12 01/11, (Orig.) fol. 243r-244v; 1687 03 26/04 05, (Orig.) fol. 273r-274v. Schreiben des Fiskaladvokaten Dr. Franz Hieronymus (!) Mertloch an Sebastian Wunibald Truchseß, Graf von Waldburg-Zeil, den Vizepräsidenten des Reichshofrats, 1687 01 11, (Orig.) fol. 247r-250v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Dänemark, König Christian V. von
Beklagter/Antragsgegner:Hamburg, Stadt
Gegenstand - Beschreibung:Der dänische Gesandte am Kaiserhof, Christian Gensch von Breitenau, beschwert sich im Namen seines Herrn, die Stadt Hamburg weigere sich, König Christian V. von Dänemark die Erbhuldigung zu leisten, die diesem seit altersher zustehe. Er bittet den Kaiser, entweder ein Mandat gegen die Stadt ergehen zu lassen oder dem kaiserlichen Residenten in Hamburg aufzutragen, sie zu ermahnen, die Forderung des Königs endlich zu erfüllen. Gleichzeitig hat König Christian V. große Truppenverbände um die Stadt zusammengezogen und droht Hamburg mit Belagerung und Bombardement. Er unterbindet den Handel auf der Elbe und beschlagnahmt Schiffe und Güter der Stadt. Nach Abzug der dänischen Truppen kommt es zwischen dem dänischen König und der Stadt zu Verhandlungen über die Wiederherstellung des Handels und die Herausgabe der beschlagnahmten Güter. Der Kaiser drängt darauf, daß die angestrebte Einigung weder dem am Reichskammergericht schwebenden Prozeß in Sachen Reichsunmittelbarkeit der Stadt Hamburg noch deren reichsunmittelbarem Status selbst präjudizierlich sein dürfe. Die dänische Regierung in Glückstadt fordert im Auftrag des Königs von der Stadt die Herausgabe der Korrespondenz des dänischen Gesandten Andreas Pauli von Liliencron. Franz Heinrich von Fridag rät von einer Übergabe ab, weil er befürchtet, daß Dänemark den Briefwechsel nutzen wird, um neue Unruhen in Hamburg auszulösen. Der Kaiser erteilt der Stadt die Anweisungen, diese Schriften nicht ohne seinen ausdrücklichen Befehl herauszugeben.
Entscheidungen:Gutachten des Reichshofrats: Bleibt trotz der Eingabe des dänischen Gesandten bei seinem früheren Rat einer Verordnung. Dem Gesandten per Dekret das kaiserliche Befremden auszudrücken, daß er im Auftrag König Christians V. den Kaiser gegen die Stadt Hamburg anruft, der König sich gleichzeitig aber offenbar selbst mit Gewalt Recht verschaffen will. Mitteilung an den Gesandten, daß der Kaiser in Übereinstimmung mit den Reichskonstitutionen eine Verordnung hat ergehen lassen, 1686 09 09, fol. 1r-8v. Kaiserliches Schreiben an Herwardt und Haro Burkhard von Fridag (Vorgehen König Christians V. gegen Hamburg; Unterwerfung der Stadt; Restitution des Besitzes Heinrich Meurers (s. Antiqua 18/1, 19/1)), 1686 09 09, (Konz.) fol. 9r-11r. Kaiserliches Schreiben an Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Konflikt zwischen Hamburg und Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg; Vorgehen König Christians V. gegen Hamburg), 1686 09 09, (Konz.) fol. 12r-15v. Kaiserliche Aufforderung an König Christians V., die gegen Hamburg rückenden Truppen abzuziehen und die Stadt zur Unterwerfung unter den Kaiser aufzufordern, 1686 09 09, (Konz.) fol. 16r-18r. Kaiserliches Mandat gegen König Christian V., unter Androhung der für Landfriedensbruch vorgesehenen Strafe die militärischen Aktionen einzustellen, 1686 09 09, (Konz.) fol. 20r-21v. Kaiserliches Mandat gegen die dänischen Truppen, die militärischen Aktionen einzustellen, mit Befehl an die Reichsstände, diese Truppen in keiner Weise zu unterstützen, 1686 09 09, (Konz.) fol. 22r-23v. Kaiserliches Schreiben an den Herzog von Braunschweig-Lüneburg (Kommissionsauftrag an den Kurfürst von Brandenburg zur Rettung Hamburgs; Aufforderung, ebenfalls die Stadt zu unterstützen und Kurbrandenburg auf Anforderung behilflich zu sein) (laut Aktenvermerk auch an Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Hannover, Braunschweig-Wolfenbüttel und Hessen-Kassel), 1686 09 09, (Konz.) fol. 24r-25r. Kaiserliche Aufforderung an die kreisausschreibenden Fürsten des Obersächsischen Kreises, der Stadt Hamburg zu Hilfe zu kommen, sollten sie von König Christian V. angegriffen werden (in gleicher Form auch an die kreisausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen und Niederrheinisch-Westfälischen Kreises), 1686 09 09, (Konz.) fol. 26r-27v. Kaiserlicher Befehl an den kaiserlichen Rat und Residenten in den Generalstaaten, Daniel Johann Kramprich, diese über das Vorgehen König Christians V. gegen die Stadt Hamburg zu informieren, 1686 09 09, (Konz.) fol. 30r-33r. Kaiserlicher Befehl an die kaiserlichen Gesandten in Regensburg, den Reichstag über das Vorgehen König Christians V. gegen die Stadt Hamburg zu informieren und sich
um Maßnahmen zur friedlichen Beilegung des Konflikts zu bemühen, 1686 09 09, (Konz.) fol. 34r-36v. Kaiserliches Ersuchen an Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen, ebenfalls König Christian V. aufzufordern, seine Truppen abzuziehen, 1686 09 09, (Konz.) fol. 37r-40r. Kaiserlicher Befehl an Franz Heinrich von Fridag, dem Kurfürst von Brandenburg umgehend die beigelegte Schrift zu übergeben, 1686 09 09, (Konz.) fol. 41rv. Kaiserlicher Befehl an Graf Johann Georg Max von Clary und Aldringen, dem Kurfürst von Sachsen umgehend die beigelegte Schrift zu übergeben, 1686 09 09, (Konz.) fol. 43rv. Kaiserlicher Bescheid an den dänischen Gesandten: Der Kaiser hat Maßnahmen gegen die Bestrebungen König Christians V. angeordnet, seine Ansprüche gewaltsam durchzusetzen. Die von dem Gesandten vorgebrachte Begründung wird als unzureichend angesehen, das gewaltsame Vorgehen des Königs gegen die Stadt Hamburg zu rechtfertigen. Ihm steht aber der Rechtsweg zur Entscheidung des Streitfalls offen. Aufforderung zum Truppenabzug, zur Aufrechterhaltung des Friedens und zur Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen (s. Antiqua 19/4), 1686 09 11, (Konz.) fol. 73r-74v. Kaiserliches Schreiben an Herwardt und Haro Burkhard von Fridag (Information über die Ereignisse und Entscheidungen), 1686 09 11, (Konz.) fol. 75rv. Kaiserliches Schreiben an Herwardt und Haro Burkhard von Fridag. (zu Krull und Meurer sowie der Unterwerfung der Stadt (s. Antiqua 18/1, 19/1); Aufforderung zum Erwägen von Mitteln, wie der Abzug der dänischen Truppen erreicht werden kann), 1686 09 16, (Konz.) fol. 82r-83v. Kaiserliche Bitte an den Herzog von Braunschweig-Lüneburg, sich auch weiterhin um den Schutz Hamburgs zu kümmern und die Stadt selbst durch Bestrafung der Stadt- und Landesverräter zu befrieden, 1686 09 27, (Konz.) fol. 116r-117v. Kaiserliches Schreiben an Bischof Ernst August von Osnabrück (inhaltlich identisch mit demjenigen an den Herzog von Braunschweig-Lüneburg), 1686 09 27, (Konz.) fol. 118r-120r. Kaiserliches Informationsschreiben an Franz Heinrich von Fridag mit dem Auftrag, die Neuigkeiten an den Kurfürst von Brandenburg weiterzuleiten, 1686 09 27, (Konz.) fol. 122rv. Kaiserliches Ersuchen an den Kurfürst von Brandenburg, sich weiterhin um eine gütliche Einigung im Konflikt zwischen König Christian V. und der Stadt Hamburg zu bemühen (Ziel der Verhandlungen: Aufgabe aller Ansprüche des Königs gegenüber der Stadt, möglicherweise gegen Zahlung des Stuhlgelds durch Hamburg) 1686 10 05, (Konz.) fol. 140r-143v. Kaiserliches Schreiben an Herwardt und Haro Burkhard von Fridag (Themen identisch mit denen des Kaiserliches Ersuchens an den Kurfürst von Brandenburg),
1686 10 05, (Konz.) fol. 146r-152r. Kaiserliches Ersuchen an den Herzog von Braunschweig-Lüneburg, sich dafür einzusetzen, daß König Christian V. seine Ansprüche gegenüber der Stadt Hamburg aufgibt, möglicherweise gegen die Zahlung eines Stuhlgelds durch die Stadt, 1686 10 05, (Konz.) fol. 154r-157v. Kaiserliches Ersuchen an Erzbischof Johann Hugo von Trier, zu überprüfen, ob sich Akten, die für einen Prozeß im Streitfall zwischen König Christian V. und der Stadt Hamburg am Reichskammergericht relevant sein könnten, in Frankfurt finden, und Kopien davon an den Kaiser zu senden, 1686 10 05, (Konz.) fol. 158r-159v. Kaiserliche Bitte an den Erzbischof von Trier, die Übersendung der angeforderten Akten zu beschleunigen, 1686 12 04, (Konz.) fol. 239rv. Kaiserliches Schreiben an König Christian V. (Lob der Bereitschaft zu gütlichen Verhandlungen; Aufforderung, die Angelegenheit auf dem Rechtsweg austragen zu lassen, falls die Verhandlungen scheitern), 1686 12 04, (Konz.) fol. 241rv. Kaiserliche Aufforderung an den Fiskaladvokat Dr. Franz Jakob (!) Mertloch, Kopien aller Akten des noch unentschiedenen Verfahrens zwischen König Christian V. und der Stadt Hamburg am Reichskammergericht, an die er gelangen kann, schnell und heimlich zu überschicken, 1687 02 28, (Konz.) fol. 253r. Kaiserliches Ersuchen an den Kurfürst von Brandenburg (laut Aktenvermerk auch an den Herzog von Braunschweig-Lüneburg), Hamburg angesichts der erneuten Kriegsrüstung König Christians V. zu schützen und sich dafür einzusetzen, daß der König das Ergebnis des am Reichskammergericht schwebenden Verfahrens abwartet oder einer gütlichen Einigung zustimmt, 1687 02 28, (Konz.) fol. 255r-256r. Kaiserliches Ersuchen an die kreisausschreibenden Fürsten des Obersächsischen Kreises, Hamburg im Fall eines dänischen Angriffs Hilfe zu leisten, 1687 02 28, (Konz. in drei verschiedenen Fassungen) fol. 257r-262r. Kaiserliches Schreiben an Haro Burkhard von Fridag (Information über die verschickten kaiserlichen Bitten um Unterstützung für die Stadt Hamburg; Aufforderung König Christians V. an die Stadt, die Schriften Paulis von Liliencron herauszugeben; Amnestie für Hamburg (s. Antiqua 18/1, 19/1)); Schreiben des Fiskaladvokaten; kaiserliche Audienz für die dänischen Deputierten (s. Antiqua 18/1, 19/1)), 1687 02 28, (Konz.) fol. 259r-268r. Kaiserliches Ersuchen an die kreisausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises (laut Aktenvermerk auch an die Herzöge von Bremen, Braunschweig-Lüneburg und Magdeburg, den Westfälischen Kreis und die Stadt Frankfurt), Hamburg im Fall eines dänischen Angriffs Hilfe zu leisten, 1687 03 17, (Konz.) fol. 271r-272v.
Bemerkungen:Fol. 73r-74v umgelegt aus Antiqua 12/5. Zu Krull und Meurer s. auch Antiqua 18/1 und 19/1.
Umfang:Fol. 1-274
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1716
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

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