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AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 22-9 Hanau-Lichtenberg; Bitte um Einrichtung einer kaiserlichen Kommission und um weitere Verfügungen in Schuldenangelegenheit; Bitte um Schutz vor Kriegsbelastungen, 1627-1629 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 22-9 |
Titel: | Hanau-Lichtenberg; Bitte um Einrichtung einer kaiserlichen Kommission und um weitere Verfügungen in Schuldenangelegenheit; Bitte um Schutz vor Kriegsbelastungen |
Entstehungszeitraum: | 1627 - 1629 |
Darin: | Extrakt aus einer Aufstellung der Kosten für den wöchentlichen Unterhalt der Truppen Graf Aldwigs von Sulz, 1627 06 26, fol. 57r-60v; fol. 69r-72v. Abschrift des Nachlaßinventars Graf Johann Reinhards I. von Hanau-Lichtenberg, 1627 03 07 (Datum der Beglaubigung), (begl. Kop.) fol. 16r-29v; 1627 07 02 (Datum der Beglaubigung), (begl. Kop.) fol. 32r-43v. Verzeichnis erlittener Kriegsschäden: für die Jahre 1621 und 1622, undat., fol. 30r-31v; fol. 53r-54v; fol. 65r-66v. für die Jahre 1621, 1622 und 1623, undat., fol. 91rv. Verzeichnis der Einquartierungen in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, undat., fol. 55r-56v; fol. 67r-68v. Verzeichnis der Schulden, die Graf Philipp Wolfgang in den ersten zweieinhalb Jahren nach dem Tod seines Vaters bezahlt hat, undat., fol. 97r-100r. Notariatsinstrument: 1625 11 22, fol. 10r-15v. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Hanau-Lichtenberg, Graf Philipp Wolfgang von, Erbmarschall und Obervogt in Straßburg Intervenient: Österreich, Erzherzog Leopold von |
Gegenstand - Beschreibung: | Graf Philipp Wolfgang von Hanau-Lichtenberg führt aus, er habe von Graf Johann Reinhard I., seinem Vater, Schulden in Höhe von 1.232.974 Gulden geerbt, zum Schutz seines eigenen Besitzes das Erbe jedoch nur gemäß Inventar angetreten. Das von seinem Vater ererbte Vermögen würde nur ausreichen, um etwa die Hälfte der Schuldforderungen zu begleichen. Ein Teil der Gläubiger sei zu Verhandlungen bereit, andere hätten sich bereits an das Reichskammergericht gewendet oder drohten mit einem langwierigen Rechtsstreit. Der Graf bittet den Kaiser um einen Kommissionsauftrag an Erzherzog Leopold V. von Österreich, um eine gütliche Einigung mit den Gläubigern zu erzielen, oder, falls die Verhandlungen scheitern, zügig auf dem Rechtsweg über die Forderungen entscheiden zu lassen. Erzherzog Leopold V. schildert dem Kaiser ebenfalls die Situation des Grafen und bittet in dessen Namen, alle von seinen Gläubigern angestrengten Prozesse so lang zu suspendieren, bis Graf Philipp Wolfgang dem Kaiser auf dem bevorstehenden Deputationstag seine Pläne zum Schuldenabtrag darlegen könne. Als Graf Philipp Wolfgang weitere Belastungen durch den Krieg erleidet (Musterplätze, Nachtlager, Einquartierungen, Kontributionen), bittet er den Kaiser um Kassierung der Kontributionen und Aufhebung der gegenwärtigen sowie ein Salva guardia zum Schutz |
| vor zukünftigen Einquartierungen. Auch Erzherzog Leopold V. bittet erneut um kaiserliche Unterstützung für den Graf. Nach Erteilung des kaiserlichen Kommissionsauftrags an den Erzherzog bittet Graf Philipp Wolfgang um ein kaiserliches Verbot, die Pfandschaften an andere abzutreten, da einige der Gläubiger dies inzwischen getan hätten und der Grafschaft daraus großer Schaden entstünde. Außerdem ersucht er den Kaiser, die am Reichskammergericht bereits gegen ihn begonnenen Verfahren für die Dauer der Kommissionsverhandlungen auszusetzen und den Beginn neuer Prozesse während dieses Zeitraums zu verbieten. |
Entscheidungen: | Kaiserlicher Kommissionsauftrag an Erzherzog Leopold V. zu Verhandlungen mit den Gläubigern Graf Philipp Wolfgangs und anschließender Berichterstattung an den Kaiser, 1627 08 06, (Konz.) fol. 73r-76r; fol. 77r-78v. Kaiserliche Mitteilung an Erzherzog Leopold V.: Es ergeht kein kaiserliches Schreiben an das Reichskammergericht. Graf Philipp Wolfgang soll seinen Antrag wegen Suspendierung der laufenden und Verbot von neuen Prozesse selbst dort vorbringen lassen, 1628 02 17, (Konz.) fol. 87rv. Erzherzog Leopold V. soll bei den Gläubigern akzeptable Fristen aushandeln, unbeeinträchtigt der Prozesse am REICHSKAMMERGERICHT. Graf Philipp Wolfgang im zweiten Punkt an den Kriegsrat zu verweisen, 1628 10 23, (Vermerk) fol. 101v. Kaiserlicher Befehl an den kaiserlichen Hofkriegsrat, Möglichkeiten zur Entlastung Graf Philipp Wolfgangs (Einquartierung, Kontributionen) zu erwägen. Die Ausführung der Maßnahmen soll Graf von Collalto aufgetragen werden, 1628 10 23, (Konz.) fol. 106r-107v. Kaiserliche Bitte an Erzherzog Leopold V., auch weiterhin die Kommissionsverhandlungen zu führen, die nach Entlastung Graf Philipp Wolfgangs nun zum Erfolg führen können, 1628 11 23, (Konz.) fol. 108r-109r. Erinnerung des Reichshofrats an den Kaiser wegen der Fürbitte Erzherzog Leopolds V. für Graf Philipp Wolfgang, 1628 11 13, fol. 111r-113v. |
Bemerkungen: | Früher Antiqua 23/8. Zu diesem Vorgang s. auch Antiqua 22/10. |
Umfang: | Fol. 1-121 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1659 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211624 |
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