AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 30-1 Hansestädte; Kaiserliche Bemühungen um ein Handelsbündnis zwischen den Hansestädten und Spanien, 1626-1629 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 30-1
Titel:Hansestädte; Kaiserliche Bemühungen um ein Handelsbündnis zwischen den Hansestädten und Spanien
Entstehungszeitraum:1626 - 1629
Darin:Privilegien der Kgg. von Portugal und Spanien für deutsche Kaufleute und die Hansestädte, 1511 - 1623, fol. 155r-182v. Privileg König Philipps IV., 1624 10 04, fol. 194r-209v. Berichte des Grafen von Schwarzenberg und Wenzels an den Kaiser, 1627 10 09, (Orig.) fol. 31r-34v; 1627 11 24, (Orig.) fol. 48r-50v; 1627 12 10, (Orig.) fol. 71r-76v; 1628 01 07, (Orig.) fol. 96r-98r; 1628 01 14 (auch zur Ausweisung des britischen Gesandten), (Orig.) fol. 101r-104v; 1628 01 21 (auch zur Ausweisung des britischen Gesandten), (Orig.) fol. 107r-108v; 1628 03 31 (auch zur Ausweisung des britischen Gesandten), (Orig.) fol. 148r-151v; 1628 04 07, (Orig.) fol. 185r-186v. Berichte des Grafen von Schwarzenberg an den Kaiser, 1627 10 21, fol. 38r-41r; 1627 10 30, fol. 44rv; 1627 11 27, fol. 53r-58r, (Extrakt) fol. 59r-60v; 1627 11 27, fol. 61rv; 1627 12 09, fol. 69rv; 1627 12 24, fol. 90r, 1628 01 21, fol. 109r-110v; 1628 02 14, fol. 126r; 1628 03 31, fol. 183r-184v; 1628 05 01, (Orig.) fol. 212r-215v. Schreiben des Grafen von Schwarzenberg an Matthias Arnoldin, 1627 12 08, fol. 67r; 1627 12 15, fol. 77r; undat., fol. 92r, 1627 12 31, (Orig.) fol. 94r-95v; 1628 01 07, fol. 99rv; 1628 01 14, fol. 105r; 1628 01 21, fol. 111r-112v; 1628 03 10, fol. 140r-141v. Protokoll der mündlichen Beratungen mit Gabriel de Roy, 1628 03 21, 22, fol. 142r-143v. Gutachten des Herzogs von Friedland für den Kaiser (Fortführung der Verhandlungen auf dem Hansetag), 1628 08 08, (Orig.) fol. 234r-236v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Kaiser / Hansestädte
Gegenstand - Beschreibung:König Philipp IV. von Spanien hat am Hof in Madrid einen Handelsrat eingesetzt und in Sevilla einen "Almirantazgo" für deutsche und niederländische Kaufleute eingerichtet und mit königlichen Privilegien (4. Oktober 1624) versehen. Auch in Brüssel und Antwerpen will er ähnlich vorgehen. Der Kaiser bemüht sich darum, daß die Hansestädte unter seiner Protektion und Flagge der spanischen Handelsgesellschaft der "Admirandases" beitreten. Er fertigt seinen Gesandten ab, um am Hof in Brüssel entsprechende Verhandlungen zu führen. Gleichzeitig fordert er die Hansestädte auf, ebenfalls ihre Abgesandten nach Brüssel zu schicken. Graf Georg Ludwig von Schwarzenberg wird vom Kaiser an Herzog Albrecht von Friedland und die Stadt Lübeck als Vorsitzende der Hansestädte abgefertigt. Nachdem die Abgesandten das kaiserliche Anliegen in Lübeck vorgebracht haben, wird eine Versammlung der wendischen Hansestädte Lübeck, Hamburg, Rostock, Wismar, Stralsund und Lüneburg einberufen. Sie beschließen, wegen des vom Kaiser angestrebten Handelsbündnisses mit Spanien für den 4./14. Februar 1628 einen allgemeinen Hansetag einzuberufen. Der Kaiser läßt dieser Versammlung mitteilen, daß aufgrund seiner engen verwandtschaftlichen Beziehungen zum König von Spanien eine Einigung in Handelsfragen möglich sei, von der Hanse und Reich
profitieren könnten. Er fordert die Städte auf, ihre Beschwerden über Beeinträchtigungen im Handel mit Spanien zusammenzustellen und Vorschläge zu deren Abschaffung zu machen. Um zügige Verhandlungen zu ermöglichen, habe König Philipp IV. Gabriel de Roy mit umfassenden Vollmachten nicht nur an den kaiserlichen Hof, sondern auch an den Hansetag abgefertigt. Der Kaiser verspricht den Hansestädten, daß er selbst und König Philipp IV. bereit seien, das Handelsabkommen zu ratifizieren, sobald eine Einigung darüber erzielt worden sei. Auch für die Einhaltung und den Schutz eines solchen Abkommens solle gesorgt werden. Der Hansetag vertagt sich auf den 1. September 1628. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen schätzt der Herzog von Friedland die Chancen gering ein, daß ein Ergebnis im Sinne der Kaisers erzielt werden könne. Der Kaiser fordert die Hansestädte durch seinen Kommissar Dr. Johann Wenzel auf, Abgesandte an den kaiserlichen Hof zu schicken, um ihm dort persönlich die Gründe vorzutragen, aus denen die Verhandlungen bisher nicht zum erwünschten Erfolg geführt haben.
Entscheidungen:Kaiserliches Schreiben an Heinrich Husan: Kritik wegen des fehlenden Berichts über die Reaktion der Hansestädte auf die Kaiserliche Aufforderung, Abgesandte nach Brüssel zu schicken; Information über die Ereignisse in Spanien; Aufforderung, diese Information an den Rat der Stadt Lübeck und andere Hansestädte weiterzugeben; Befehl, dem Kaiser zu berichten, welche Mittel die Hansestädte vorschlagen, um die freie Seefahrt nach Spanien zu erlangen, 1626 10 21, (Konz.) fol. 5r-6r. Protokoll der Verhandlungen des Reichshofrats, 1627 02 18, fol. 13r-14v. Kaiserliche Instruktionen für die Gesandtschaft des Grafen von Schwarzenberg an den Herzog von Friedland und die Stadt Lübeck (Handelsbündnis mit Spanien; Auflösung der hansestädtischen Handelsverbindungen mit Großbritannien und Holland; kaiserliche Unterstützung der Hansestädte gegen die Merchant Adventurers), undat., fol. 15r-22v. Kaiserliches Kredenzschreiben für den Graf von Schwarzenberg und Wenzel: an Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, 1627 09 04, (Konz.) fol. 23rv. an die Hansestädte (laut Vermerk in simile an die einzelnen Hansestädte, den Herzog von Pommern, Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg, die Herzöge Friedrich III. (?) und Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf und Winsauer (?), 1627 09 04, (Konz.) fol. 25r-26r. An die Städte
im Niedersächsischen Kreis, 1627 09 04, (Konz.) fol. 27rv. Kaiserliche Aufforderung an Graf Johann Tserclaes von Tilly, den Graf von Schwarzenberg und Wenzel bei ihrer Mission zu unterstützen (laut Vermerk in simile an den Herzog von Friedland), 1627 09 08, (Konz.) fol. 29r-30v. Kaiserliche Empfangsbestätigung für den Bericht des Grafen von Schwarzenberg und Wenzels vom 9. Oktober 1627, 1627 10 30, (Konz.) fol. 42rv. Kaiserliches (?) Schreiben an den Graf von Schwarzenberg: Ausdruck der Zufriedenheit mit seinem bisherigen Vorgehen, 1627 11 13, (Konz.) fol. 46r. Kaiserliche Zusatzinstruktionen an den Graf von Schwarzenberg (eine Verlängerung des auslaufendes Bündnisses einiger Hansestädte mit den Generalstaaten ist zu verhindern; geheime Beschaffung einer Abschrift der Hanseprivilegien; Ausweisung feindlicher Agenten, die unter dem Deckmantel, Handel zu betreiben, Unruhe im Niedersächsischen Kreis schüren), 1628 01 25, (Konz.) fol. 118r-120v. Kaiserliches Kredenzschreiben für den Graf von Schwarzenberg und Wenzel an die Hansestädte, 1628 01 29, (Konz.) fol. 122rv. Kaiserlicher Befehl an den Graf von Schwarzenberg, Informationen zu den in einem Bericht des Grafen von Tilly genannten Gefahren einzuholen und sein Gutachten dazu abzugeben, sowie beim Rat der Stadt Hamburg auf die Ausweisung der ausländischen Unruhestifter zu
drängen, 1628 02 09, (Konz.) fol. 124r-125r. Kaiserliche Proposition für den Hansetag, 1628 02 23, fol. 128r-139v. Kaiserliche Empfangsbestätigung für die Berichte des Grafen von Schwarzenberg und Wenzels vom 22. und 25. Februar sowie vom 2. und 3. März 1628, 1628 03 20, fol. 144rv. Kaiserlicher Befehl an den Graf von Schwarzenberg, die Erklärung der Hansestädte zur Proposition abzuwarten und sich danach umgehend zum Kaiser zu begeben. Wenzel soll bis zum Abschluß der Verhandlungen in Lübeck bleiben. Schwarzenberg soll vertraulich mit Gabriel de Roy über die Ausweisung des dänischen Gesandten beraten, 1628 03 29, (Konz.) fol. 146r-147r. Vertragsentwurf für ein Handelsabkommen zwischen dem Kaiser und König Philipp IV., 1628 04 05, fol. 187r-193v. Erneuter Kaiserlicher Befehl an den Graf von Schwarzenberg, sich umgehend nach Übergabe einer Stellungnahme der Hansestädte zur kaiserlichen Proposition zum Kaiser zu begeben, und an Wenzel, bis zum Abschluß der Verhandlungen in Lübeck zu bleiben, 1628 04 19, (Konz.) fol. 210r-211r. Gutachten des Reichshofrats zum Bericht des Grafen von Schwarzenberg vom 1. Mai 1628 (Antwort an die Hansestädte zur Schiffahrt; Verhinderung weiterer Bündnisbildung; Ausweisung des Residenten der Generalstaaten bei den Hansestädten Foppius (Vopius)), [nach 1628 05 01], (Konz.) fol. 217r-219v
, fol.221r-224v. Kaiserliches Ersuchen an den Herzog von Friedland um ein Gutachten über zukünftige Verhandlungen mit den Städten nach der Fortsetzung des Hansetags am 1. September 1628, 1628 07 12, (Konz.) fol. 225r. Kaiserliches Schreiben an den Herzog von Friedland: Der Kaiser stellt dem Herzog frei, Obrist Aldringen oder den kaiserlichen Hofkammerrat Reinhard von Walmerode (Walmend) oder beide gemeinsam als kaiserliche Gesandte zum Hansetag zu schicken, und übersendet Kredenzschreiben für alle Eventualitäten, 1628 08 08, (Konz.) fol. 227r-228r, (Ausf. mit Korrekturen) fol. 229r-230v. Kaiserlicher Befehl an Wenzel, als kaiserlicher Kommissar mit Aldringen und/oder Walmerode den Hansetag zu besuchen, 1628 08 08, (Konz.) fol. 231r-232r. Kaiserlicher Befehl an Wenzel, sich nach dem Ende des Hansetags sofort an den kaiserlichen Hof zu begeben, 1628 08 29, (Konz.) fol. 238r. Kaiserliches Ersuchen an den Herzog von Friedland, Wenzel zu entlassen und mit ausreichenden Geldmitteln für seine Rückkehr an den kaiserlichen Hof auszustatten, 1628 08 29, (Konz.) fol. 237rv. Kaiserliche Instruktionen an Aldringen, Wenzel und Walmerode (Handelsabkommen mit Spanien; Unterstützung des Kaisers im Krieg durch Bereitstellen von Schiffen), 1628 08 31, fol. 239r-242r. Kaiserliche Empfangsbestätigung an den Herzog von Friedland für sein Gutachten vom 8. August 1628, 1628 09 02, (Konz.) fol. 243rv. Kaiserliches Schreiben an den Herzog von Friedland (Einholen von Wenzels Gutachten zur Frage, ob der Hansetag fortgesetzt werden sollte), 1628 10 16, (Konz.) fol. 250r-251r. Kaiserlicher Befehl an Wenzel, Erkundigungen über die Stimmung unter den Hansestädten einzuziehen und ihnen anzubieten, eine Gesandtschaft an den Kaiser zu schicken, um ihm die Gründe für die bisherigen Behinderungen der Verhandlungen vorzutragen, 1628 10 17, (Konz.) fol. 252r-253v, (gesiegelte Ausfertigung) fol. 254r-255v. Kaiserliche Aufforderung an den Herzog von Friedland, sein Gutachten zur Eingaben der Hansestädte über die Verhandlungen des Hansetags wegen der freien Schiffahrt und über die Stadt Stralsund abzugeben, 1629 01 13, (Konz.) fol. 256r.
Bemerkungen:Zu diesem Vorgang s. auch Antiqua 30/15, 30/19.
Umfang:Fol. 1-257
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1659
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211740
 

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