AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 3-1 Andlau contra Andlau; Auseinandersetzung wegen Religionsausübung, 1595-1619 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 3-1
Titel:Andlau contra Andlau; Auseinandersetzung wegen Religionsausübung
Entstehungszeitraum:1595 - 1619
Darin:Lehenbrief des Klosters Andlau für die Edlen von Andlau (Schultheißenamt in Andlau), 1287 [12 25], fol. 5r-6v; Erklärungen der Edlen von Andlau (Belehnung durch das Kloster), 1335 [08 29], 1377 [04 17], 1471 [05 24], 1595 07 29, fol. 7r-10v, 11r-14v, 25r-26v (beglaubigte Abschrift), 15r-18v (beglaubigte Abschrift); Lehenbrief Kaiser Maximilians II. für die Edlen von Andlau, 1574 05 27, fol. 491r-493v; Ladung der Beklagte zur Belehnung mit Mannschaft und Leuten im Tal Andlau durch pfälzisches Reichsvikariat, 1612 04 07, fol. 401r-402v, 420r-421v; Lehenbrief des pfälzischen Reichsvikariats für Beklagte, 1612 05 08 (beglaubigte Abschrift), fol. 410r-411v; Bericht Friedrichs Graf von Fürstenberg als kaiserlicher Kommissar in Auseinandersetzung zwischen Kläger und Friedrich [IV.] von Andlau, 1597 10 16, fol. 33r-50v; Vergleich der Parteien vor kaiserlicher Kommission, 1600 12 11, fol. 336r-343v (Original), 271v-277r, 368r-377v (beglaubigte Abschriften), 320r-325v, 344r-347v; Verzeichnis der nichtkatholischen Andlauer Bürger, s.d., fol. 366r-367v; Bericht Friedrichs Graf von Fürstenberg als kaiserlicher Kommissar, 1601 01 03, fol. 258r-261v; Bericht der Subdelegierten Friedrichs Graf von Fürstenberg, 1600 12 11-13, fol. 328r-335v, 350r-353v, 380r-385v; Notariatsinstrument (Einstellung eines Prädikanten an der Spitalskirche, Religionsverhältnisse in Andlau), 1596 05 28 (Original), fol. 60r-67v; Notariatsinstrument (Zeugenaussagen über Frage der Konfession des Lehrers in Andlau), 1597 01 08, fol. 165rv (Original), 166r-171v; Notariatsinstrument (Gehorsamsleistung der Beklagte), 1597 01 13 (Original), 1597 03 25 (Original), 1616 06 07 (Anerkennung der Lehenshoheit des Klosters Andlau, Original), fol. 162rv, 178rv, 479rv; Notariatsinstrument (Zeugenaussagen zu von Kläger monierten Übergriffen der Beklagte auf katholische Religionsausübung), 1597 06 19 (Original), fol. 185r-222v; Notariatsinstrument (Beschädigung eines kaiserlichen Mandats in Andlau), 1588 [!, 1598] 03 15 (Original), fol. 235rv; Notariatsinstrument (Weinzehnt in Andlau) 1602 07 07, fol. 356r-359v, 386r-387v; Notariatsinstrument (Zustellung der kaiserlichen Ladung der Beklagte), 1603 03 18, fol. 360r-363v; Fürbittschreiben der oberelsässischen Regierung zugunsten der Katholiken unter Beklagte, 1596 10 10, fol. 120r-123v; Fürbittschreiben Friedrichs Graf von Fürstenberg zugunsten der Beklagte (im Rahmen seines Berichts als kaiserlicher Kommissar), 1601 01 03, fol. 260rv; Beschwerdeschreiben Friedrichs [IV.] Kurfürst von der Pfalz wegen Behandlung der Beklagte, 1601 06 12, fol. 298r-301v; Fürbittschreiben Anna [Katharinas (?)] Erzherzogin von Österreich zugunsten der Kläger, 1612 11 05, fol. 396r-397v; Fürbittschreiben Leopolds [V.] Erzherzog von Österreich, Bischof von Straßburg, zugunsten der Kläger, 1615 12 27, fol. 456r-458v; Fürbittschreiben der Reichsritterschaft Unterelsaß zugunsten der Beklagte, s.d., fol. 463r-470v; Bericht der Kläger über Geschichte der heiligen Richardis als Stifterin des Klosters Andlau, 1615 12 07, fol. 459r-460v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Andlau Stift, Äbtissin (Maria Magdalena, später Maria Ursula)
Beklagter/Antragsgegner:Andlau, Edle von
RHR-Agenten:Kläger: Rebman, Johann Martin, Dr. iur. (1615) Beklagte: Heher, Georg, Dr. iur. (Vollmacht 1597 02 18, fol. 174r-177v); Löw, Johann (1616, Bevollmächtigung zum Empfang der Reichslehen der Beklagte 1612 08 14, fol. 494r-497v)
Gegenstand - Beschreibung:Kläger klagt zunächst wegen der Neubestellung eines protestantischen Prädikanten an der Spitalkirche in Andlau durch Beklagte, später auch wegen anderer Übergriffe der Beklagte auf die katholische Religionsausübung (Tätigkeit eines protestantischen Lehrers, Ermutigung Andlauer Bürger zum Besuchen protestantischer Predigten außerhalb des Territoriums des Klosters, Übergriffe auf katholische Bürger etc.). Kläger beantragt ein kaiserliches Mandat gegen Beklagte, später die Verurteilung der Beklagten zu der dort für den Fall des Zuwiderhandelns vorgesehenen Strafzahlung und die Aberkennung ihrer Reichslehen. Kläger beansprucht, als Lehensherrin der Beklagten allein über die Religionsverhältnisse auf dem Gebiet des Klosters zu bestimmen. Kläger wendet sich auch an Kaiserin Anna (1615). Beklagte führen aus, zwar hinsichtlich von Grund und Boden im Tal Andlau Lehensträger des Kloster zu sein, die Stadt Andlau und die Leute im Tal aber als Reichslehen innezuhaben. Als Mitgliedern der Reichsritterschaft stehe ihnen gemäß Augsburger Religionsfrieden von 1555 die Bestimmung der Konfessionsverhältnisse in ihrem Territorium zu. Beklagte erklären auf kaiserliche Verordnungen hin mehrfach ihre Bereitschaft zum Gehorsam und anerkennen in einem durch eine kaiserliche Kommission ausgehandelten Vergleich die Lehenshoheit des Klosters. Das Verfahren gelangt nach der Belehnung der Beklagten mit den Leuten im Tal Andlau durch das pfälzische Reichsvikariat 1612 erneut vor den Kaiser. Beklagte müssen wiederum die Lehenshoheit des Klosters anerkennen.
Bemerkungen:Kaiserlicher Befehl an Beklagte, protestantischen Prädikanten zu entlassen und die Religionsverhältnisse im Gebiet des Klosters zu respektieren, 1595 11 17, fol. 27r-30v; Kaiserlicher Kommissionsauftrag an Friedrich Graf von Fürstenberg (Entscheidung des Streits zwischen Kläger und Friedrich [IV.] von Andlau um einen vor dem Kloster gelegenen Platz gemäß Austrägalordnung), 1595 09 09 (Vermerk), fol. 32v; Kaiserliches Mandat sine clausula gegen Beklagte (Entlassung des Prädikanten), 1596 10 31, fol. 116r-119v, 266r-269r (beglaubigte Abschrift); Verschlossener kaiserlicher Kommissionsauftrag an Friedrich Graf von Fürstenberg (Verkündung kaiserlicher Bescheide, Untersuchung), 1598 08 29, fol. 236r-244v; den Parteien vorgelegte Version, 269v-271r (beglaubigte Abschrift); Reichshofrätliches Urteil (Gehorsamserklärung der Beklagte), 1598 08 29, fol. 246r-247v; Reichshofrätlicher Beschluß (Aufsuchung der einschlägigen Akten und Gutachtenerstellung) (Vermerk), 1614 08 14, fol. 438v; Kaiserlicher Befehl an Beklagte, Urkunde über Belehnung durch das Reichsvikariat an Kaiserhof einzuschicken und Verträge mit Kläger einzuhalten, 1616 03 23, fol. 472r-473v; Kaiserliches Dekret an Reichshofrat (bevorzugte Behandlung der Andlauischen Sache), 1617 05 31, fol. 399r-400v.
Umfang:Fol. 1-502
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1649
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4283141
 

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