AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 62-1 Fugger [zu Kirchheim, Glött und Stettenfels], Maria contra Maxlrain, Wolfgang Veit Freiherr von; Auseinandersetzung wegen Erbschaft, später Kaufvertrags, 1587-1616 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 62-1
Titel:Fugger [zu Kirchheim, Glött und Stettenfels], Maria contra Maxlrain, Wolfgang Veit Freiherr von; Auseinandersetzung wegen Erbschaft, später Kaufvertrags
Entstehungszeitraum:1587 - 1616
Darin:Vertrag zwischen Wolfgang Wilhelm von Maxlrain als Erbe Georgs von Frundsberg und Hauptleuten des Frundsbergischen Regiments über rückständige Soldzahlungen 1590 11 27, fol. 145r-152v; Testament Georgs von Frundsberg 1586 03 06 (Auszüge), fol. 52r-55v; Notariatsinstrument (Anfrage Christoph Fuggers bei Wolfgang Veit von Maxlrain: Rechtsverfahren vor RKG oder vor Austrägen) 1606 10 31 (beglaubigte Abschrift), fol. 124r-133v; Notariatsinstrument (Antwort Wolfgang Veits von Maxlrain auf Anfrage Christoph Fuggers: Bereitschaft zur Einlassung vor RKG) 1606 11 28, fol. 18r-24v, 134r-144v; Reichskammergerichtliches Protokoll 1607 02 03-1612 03 28, fol. 84r-87v; Reichskammergerichtliche Ladung Wolfgang Veits von Maxlrain, erwirkt durch Christoph Fugger 1606 12 04 (mit Zustellungsbestätigung), fol. 88r-93v; Bescheide Maximilians Herzog von Bayern bzw. des herzoglich-bayerischen Land- und Hofrats in Verfahren Fugger, Christoph contra Maxlrain, Wolfgang Veit von, betreffend die "spanische Liberanz" (Zahlungsversprechen des spanischen Königs zugunsten Georgs von Frundsberg und seiner Hauptleute bzw. deren Erben) 1609 07 04-1612 11 10, fol. 159r-164v, 175r-176v, 262v (Original);

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Fugger [zu Kirchheim, Glött und Stettenfels], Maria, für sie zunächst Schwarzenberg, [Otto] Heinrich Graf von, ihr Vater, später Fugger [zu Kirchheim, Glött und Stettenfels], Christoph, ihr Ehemann (1), später auch Fugger [zu Kirchheim, Glött und Stettenfels], Hans Ernst [Graf von]; Fugger [zu Kirchheim, Glött und Stettenfels], Otto Heinrich [der Ältere Graf von] (2); als Intervenient: Österreich, Maximilian [III.] Erzherzog von
Beklagter/Antragsgegner:Maxlrain, Wolfgang Veit Freiherr von, für ihn zunächst Maxlrain, Wolfgang Wilhelm Freiherr von (1); Bayern, Maximilian [I.] Herzog von (2)
RHR-Agenten:Kläger: Immendorff, Bartholomäus [von, Lic. iur.]
Gegenstand - Beschreibung:[Otto] Heinrich Graf von Schwarzenberg, später Christoph Fugger hatten für Kläger (1) Anspruch auf das Erbe des kinderlos verstorbenen Georg von Frundsberg erhoben. Das Erbe hatte auch Wolfgang Wilhelm Freiherr von Maxlrain für Beklagten (1) beansprucht. Beide Parteien hatten sich auf das Testament Georgs von Frundsberg berufen, die Beauftragten der Kläger (1) auf eine Bestimmung, wonach Kläger (1) die Hälfte des Vermögens erhalten solle, der Vertreter des Beklagten (1) auf einen Passus, wonach diese Regelung nur gelten solle, wenn Kläger (1) Beklagten (1) heiraten würde. Es war eine kaiserliche Kommission eingesetzt worden. Sie sollte auch die Frage der frundsbergischen Reichslehen behandeln, die Wolfgang Wilhelm von Maxlrain durch kaiserliches Urteil aberkannt worden waren. Die Eigengüter Frundsbergs waren geteilt worden, mit den Reichslehen war Christoph Fugger belehnt worden. Die Erbansprüche beider Parteien waren Gegenstand eines Verfahrens vor dem Reichskammergericht geworden. Unter Hinweis auf die Rechtshängigkeit der Auseinandersetzung bittet Christoph Fugger 1612, den Antrag des Beklagten (1) auf Einsetzung einer kaiserlichen Kommission ab- und ihn an das Reichskammergericht zu weisen. 1614 erwirkt Christoph Fugger am Reichshofrat ein kaiserliches Mandat gegen Beklagten (1), da dieser seine Ansprüche au
f das Erbe an Beklagten (2) verkauft habe, der Verkauf strittiger Güter und Rechte und der Verkauf von Gütern an ein mächtigeres Reichsglied aber nicht zulässig seien. Später bittet Fugger, Beklagten (2) die Inbesitznahme der maxlrainischen Rechte durch die Absendung eigener Verwalter nach Mindelheim zu untersagen. Darüber hinaus beantragt er ein kaiserliches Mandat gegen den maxlrainischen Verwalter Michael Stückel, der seine Tätigkeit wie bisher und nicht im Namen von Beklagtem (2) ausüben solle. Nach der Besetzung Mindelheims durch bayerische Truppen beantragen Kläger (2) ein kaiserliches Mandat. Beklagter (1) beruft sich auf die Rechtshängigkeit der Auseinandersetzung am Reichskammergericht. Darüber hinaus argumentiert er ebenso wie Beklagter (2), der Verkauf von Ansprüchen auf strittige Güter sei in einer Notsituation erlaubt. Die völlige Verarmung des Beklagten (1) durch die Kosten des Verfahrens um die frundsbergische Erbschaft habe nur durch den Verkauf der fraglichen Rechte abgewendet werden können. Außerdem könne der Herzog von Bayern im Hinblick auf Christoph Fugger nicht als mächtigerer Stand angesehen werden, da kein Dienstverhältnis zwischen beiden bestehe. Beklagter (2) betont, die Ansprüche des Beklagten (1) nur in dem diesem zustehenden Umfang weiterverfolgen zu wollen. Er bittet, die Frage der
Gültigkeit des Kaufvertrags durch Urteil zu entscheiden. Nachdem Maximilian Erzherzog von Österreich sich zunächst für eine rasche Entscheidung der Auseinandersetzung vor dem Kaiser eingesetzt hatte, tritt er später als Intervenient in dem Verfahren auf. Dabei beruft er sich auf das Interesse des Hauses Habsburg, da die Herrschaft Mindelheim im Zuständigkeitsbereich des kaiserlichen Landgerichts Schwaben liege. Darüber hinaus habe das Testament Georgs von Frundsberg Ferdinand Erzherzog von Österreich ein Vorkaufsrecht auf die Herrschaft eingeräumt. Der Erzherzog bittet, für die Durchsetzung des kaiserlichen Mandats zu sorgen bzw. den Kaufvertrag zwischen Beklagten (1) und (2) über die Herrschaft Mindelheim für ungültig zu erklären.
Bemerkungen:Weitere Akten K. 55, K. 63;
Umfang:fol. 1-262; Akten unvollständig
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1646
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4289378
 

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