AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 158-21 Krieg, spanisch-niederländischer; Initiativen zur Abwendung einer Ausweitung des spanisch-niederländischen Krieges auf das Reich, 1598-1599 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 158-21
Titel:Krieg, spanisch-niederländischer; Initiativen zur Abwendung einer Ausweitung des spanisch-niederländischen Krieges auf das Reich
Entstehungszeitraum:1598 - 1599
Darin:Votum ad Imperatorem des Geheimen Rats, 1599 02 02, fol. 301r-309r; Aufstellung der im Raum Geseke einquartierten reichsständischen Kontingente, für das Kloster Fulda, fol. 582rv; Abschied des Rheinischen und Westfälischen Kreistages in Köln, 1599 02 03 (Abschrift), fol. 642r-649v; Abschiede Obersächsischer Kreistage in Jüterbog, 1599 03 17 (Abschrift), fol. 591r-601v; Darüber hinaus umfangreiche Korrespondenz von/mit: König und Königin von Spanien, Francesco de Mendoza, den Generalstaaten, den Erzherzögen Albrecht, Matthias und Maximilian, Kardinal Andreas von Österreich, Erzherzogin Maria, den Kurfürsten von Mainz, Köln und Brandenburg, dem kursächsischen Administrator, den Herzögen von Jülich, Bayern, Braunschweig und Württemberg, dem Landgrafen von Hessen, Erzbischof von Salzburg, Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg, dem Markgrafen von Brandenburg, Graf Simon zur Lippe, Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg, dem Hochmeister des Deutschen Ordens, den Ständen des Niedersächsischen, Westfälischen, Oberrheinischen und Fränkischen Kreises, der Reichsritterschaft in Franken, den Bischöfen von Bamberg, Speyer und Würzburg, dem Domkapitel zu Magdeburg, dem Mergentheimer Statthalter Johann Eustach von Westernach, Graf Ludwig von Biglia und Ferdinand Lopez de Villanova (Gesandte des Kardinals Andreas), den kaiserlichen Gesan
dten auf dem Deputationstag zu Speyer (Bischof von Worms, Graf Johann von Montfort, Reichshofrat Eberhard Wambolt, Dr. Faber und Dr. Streit (?)), Karl Nützel von Sondersbühel, Stadt Lippstadt.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Krieg, spanisch-niederländischer
Gegenstand - Beschreibung:Zahlreiche Reichsstände - insbesondere Herzog Johann Wilhelm von Jülich, Kurfürst Ernst von Köln und Graf Simon zur Lippe - sowie die betroffenen Reichskreise beklagen gegenüber dem Kaiser die ihren Ländern entstehenden Schäden infolge des Eindringens spanischer Söldner unter Don Francesco de Mendoza ins Rheinland und nach Westfalen (September 1598). Über das dortige Geschehen wird der Kaiser auch über seinen im Herzogtum Kleve anwesenden Gesandten Karl Nützel von Sondersbühel informiert. Mit Blick auf die wachsende Unzufriedenheit im Reich und die ins Stocken geratene Türkenhilfe empfiehlt der Geheime Rat, auf Erzherzog Albrecht als Gubernator der Niederlande einzuwirken und den zuvor ergangenen Mandaten Nachdruck zu verleihen, damit Albrecht die Söldner umgehend aus dem Reich zurückziehe. Der Kaiser solle erwägen, Reichspfennigmeister Zacharias Geizkofler an den Hof des Erzherzog zu entsenden. In der Folge werden Graf Karl Ludwig von Sulz an Vizegubernator Kardinal Andreas von Österreich, Franz von Gonzaga an Erzherzog Albrecht und Karl Magno an Mendoza entsandt, während Graf Hans von Khevenhüller-Frankenburg die kaiserliche Position am Hof des König von Spanien vertreten soll. Sodann richten sich die Bemühungen des Kaisers gegen den auch von mehreren Reichsständen (Erzherzöge Maximilian und Matthias, Herzog M
aximilian von Bayern, Erzbischof von Salzburg) kritisierten Kreisabschied von Koblenz, auf dessen Basis ohne kaiserliche Beteiligung Söldnerkontingente unter dem Kommando Graf Simons aufgestellt werden, um die Spanier aus dem Reich zu vertreiben. Reichshofratspräsident Georg Ludwig von Leuchtenberg erhält vom Kaiser Befehl, in Verhandlungen auszuloten, ob die von den Ständen angeworbenen Söldner nach Ungarn in Marsch gesetzt werden könnten, um im Kampf gegen die Osmanen eingesetzt zu werden. Auch Kurfürst Ernst von Köln berichtet von Verhandlungen, die er mit Herzog Heinrich Julius von Braunschweig und Landgraf Moritz von Hessen über eine Entlassung der Söldner geführt habe. Erzherzog Albrecht erklärt derweil, mit den Ständen des Westfälischen Kreises bereits in Verhandlungen über Entschädigungszahlungen zu stehen. Kardinal Andreas werde zu diesem Zweck die betroffenen Regionen bereisen, um die entstandenen Schäden festzustellen. Allerdings könne er vor einem Abzug der in Westfalen zusammengezogenen reichsständischen Kontingente nicht alle besetzten Plätze räumen, da er eine Vereinigung der deutschen Söldner mit den Truppen der aufständischen Niederlande befürchte. Kurfürst Ernst erhebt indes Bedenken gegen Kardinal Andreas und bittet, stattdessen Nützel von Sondersbühel kommissarisch mit der Erfassung der Schäd
en zu betrauen. Vom Kaiser wird der Kurfürst allerdings an Erzherzog Albrecht verwiesen, an den der Kaiser wiederholt appelliert, seine Söldner zurückzuziehen und den betroffenen Reichsständen Schadensersatz zu leisten. Schließlich klagt Herzog Johann Wilhelm von Jülich auch über Schäden, welche die Söldner der Reichsstände in seinen Landen angerichtet hätten.
Entscheidungen:An Graf Karl Ludwig von Sulz: Ernennung zum kaiserlichen Kommissar und Gesandten bei Erzherzog Albrecht, 1599 02 12 (Konzept), fol. 323r-325v, mit Postskriptum 1599 02 16 (Konzept), fol. 327rv, dazugehöriges Kredenzschreiben 1599 02 12 (Konzept), fol. 372r; Instruktion für Karl Magno, 1599 02 14 (Konzept), fol. 390r-393r;
Bemerkungen:weitere Akten K. 159
Umfang:fol. 180-651
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1629
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4307752
 

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