AT-OeStA/AdR ZNsZ RK Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, 1938 - 1940 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR ZNsZ RK
Titel:Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich
Entstehungszeitraum:1938 - 1940
Stufe:Bestand
Frühere Signaturen:04R001/1; 04R001/2

Angaben zum Umfang

Anzahl:440
Archivalienart:Akten

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich 1938 - 1940
Verwaltungsgeschichte:Als Rechtsgrundlagen sind die Beauftragung des Gauleiters Bürckel durch Adolf Hitler in Linz am 13. März 1938 anzusehen sowie der Erlass des Führers und Reichskanzlers über die Bestellung des Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vom 23. April 1938 (RGBl. I, S. 407/1938; GBl. für Österreich Nr. 93/1938).

Der Reichskommissar für die Wiedervereinigung verfügte über ein Aufsichts- und Weisungsrecht gegenüber der vorerst weiter bestehenden Regierung des Landes Österreich bzw. dem Amt des Reichsstatthalters (Seyss-Inquart) und den Verwaltungsbehörden der ehemaligen Bundesländer sowie der Partei und ihren Gliederungen. Nach schrittweiser Überleitung der Kompetenzen der ehemaligen österreichischen Zentralbehörden auf die Reichsbehörden bzw. die Statthaltereien in den Gauen erlosch die Behörde des Reichskommissars durch Erlass des Führers und Reichskanzlers über Beendigung der Tätigkeit des Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vom 15. März 1940 (RGBl. I, S. 539/1940) mit 31. März 1940.
Archivierungsgeschichte:Kurz nach Erlöschen der Dienststelle wurde 1941 der Bestand dem damaligen Reichsarchiv Wien (Abteilung Archiv des Innern und der Justiz) übergeben. Durch Aktenentlehnungen seitens der Reichsstatthalterei Wien sowie der Gerichte und Verwaltungsbehörden nach 1945 wurde das Schriftgut kaum beeinträchtigt. Nach Kriegsende wurde es vom Allgemeinen Archiv übernommen. 1987 wurde der Bestand dem Archiv der Republik abgetreten.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Arbeits- und Sozialrecht; Arisierungen; Auswärtiges; Auszeichnungen; Bahnen; Banken; Beamten; Bergwesen; Börsen; Deutsche Arbeitsfront; Energiewirtschaft; Film; Finanzfragen; Forstwesen; Fürsorge; Gaue; Gemeindewesen; Gesundheitswesen; Grenzverkehr; Hochschulen; Holzwirtschaft; Justizwesen; Kinos; Krankenkassen; Kreditwesen; Kultus; Kultur; Kunst; Landwirtschaft; Luftfahrt; Musik; Parteiangelegenheiten; Pensionsrecht; Personalangelegenheiten; Polizei; Preisbildung; Presse; Propaganda; Rassengesetzgebung; Raumordnung; Reichsarbeitsdienst; Rundfunk; Sammlungswesen; Schifffahrt; Schulen; Sport; Städtebau; Steuern; Tabakregie; Tarife; Theater; Vereine; Verkehr; Vertretungsbehörden im Ausland; Versicherungsrecht; Volksabstimmung; Wirtschaft; Wohnungswesen; Siedlungswesen; Zoll
Bewertung und Kassation:Geringfügig skartiert wurde im Wiener Reichsarchiv unmittelbar nach der Ablieferung des Schriftguts nur die "Namensregistratur".
Ordnung und Klassifikation:Der Bestand bildet in jeder Hinsicht die Grundlage für die Erforschung nicht nur der politisch-verwaltungsrechtlichen und parteimäßigen Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich, sondern auch der inneren, kulturellen, wirtschaftlichen und personellen Vorgänge und Entscheidungen der Jahre 1938 bis 1940. Bereits in der Registratur wurden drei Aktenserien angelegt:

MATERIENREGISTRATUR
Die nach den einzelnen Behörden und Betreffen angelegten Mappen sind im Behelf nach Materie (= vierstellige Zahlen) aufgelistet, und darüber hinaus auch durch eine Kartei erschlossen. Ein Index über die vorkommenden Namen und Einzelfälle ist nicht überliefert.

NAMENSREGISTRATUR
Bei der Namensregistratur handelt es sich um eine alphabetische Aktenreihe mit Zuschriften aus der Bevölkerung, aus welchen allerdings häufig Geschäftsfälle entstanden waren. Da die Schreiben in der Regel nur nach dem Namen des Absenders abgelegt wurden, sind die Betreffe (Arisierung, Schutzhaft, usw.) zumeist schwer festzustellen. An einer vollständigen Erfassung des Schriftguts wird gearbeitet. Vorläufig ist die Namensregistratur nur mithilfe eines Namensverzeichnisses zugänglich.

ABTEILUNGEN
In dieser Serie sind Unterlagen einiger Abteilungen des Reichskommissariats überliefert. Geordnet, einkartoniert und verzeichnet wurde das Material erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Allgemeinen Verwaltungsarchiv. Um die Bestellweise einfacher zu gestalten, wurden später die einzelnen Konvolute zusätzlich durchnummeriert. Zugänglich ist das Material anhand eines Archivbehelfs.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Mappenverzeichnis, Namensverzeichnis, Konvolutenverzeichnis, Kartei

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Reichsstatthalter in Österreich; Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten 1938-1940; Gauakten; Nationalsozialistische Parteistellen
Veröffentlichungen:Fink, Manfred (Hg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1: Das Archivgut der 1. Republik und der Zeit von 1918 bis 1945 (Wien 1993)

Botz, Gerhard: Die Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich. Planung und Verwirklichung des politisch-administrativen Anschlusses 1938-1940. In: Schriftenreihe des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung, Band 1, 2. Aufl. (Wien 1976)

Botz, Gerhard: Bürckel und die Wiener Stadtverwaltung. In: Wiener Geschichtsblätter 30 (Wien 1975)

Botz, Gerhard: Wien vom "Anschluss" zum Krieg. Nationalsozialistische Machtübernahme und politisch-soziale Umgestaltung am Beispiel der Stadt Wien 1938-1939 (Wien-München 1978)

Höffkes, Karl: Hitlers politische Generäle. Die Gauleiter des Dritten Reiches (Tübingen 1986)

Hüttenberger, Peter: Die Gauleiter. Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP (Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Stuttgart 1969)

Mikoletzky, Lorenz: "Josef Bürckels Dienststelle und die Steiermark 1938/39. Ausgewählte Materialien aus dem Amt des Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" In: Siedlung, Macht und Wirtschaft (Wien 1981), S. 281-291

Paul, Gerhard: Josef Bürckel. Der rote Gauleiter. In: Smelser Ronald, Syring Enrico, Zitelmann Rainer (Hg.): Die Braune Elite II (Darmstadt 1993), S. 51-66
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1970
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5578
 

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