AT-OeStA/AdR HBbBuT BMfHuV Allg Reihe Allgemein (Handel/Gewerbe/Industrie), 1918 - 1940 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR HBbBuT BMfHuV Allg Reihe
Titel:Allgemein (Handel/Gewerbe/Industrie)
Entstehungszeitraum:1918 - 1940
Stufe:Teilbestand
Frühere Signaturen:05R102/1

Angaben zum Umfang

Anzahl:3986
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Staatsamt für Gewerbe, Industrie und Handel 1918-1918; Staatsamt für öffentliche Arbeiten 1918-1918; Staatsamt für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten 1918-1920; Bundesministerium für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten 1920-1923; Bundesministerium für Handel und Verkehr 1923-1938; Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Aufgabenkreis Wirtschaft 1938-1940
Verwaltungsgeschichte:Nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie und der Neugründung der Republik Österreich wurden gemäß § 13 des Beschlusses der Provisorischen Nationalversammlung vom 30. Oktober 1918 (StGBl. Nr. 1/1918) auch die Staatsämter für Gewerbe, Industrie und Handel (entsprechend dem k. u. k. Handelsministerium), für öffentliche Arbeiten, sowie für Kriegs- und Übergangswirtschaft (entsprechend den gleichnamigen k. u. k. Ministerien) gegründet, die am 14. März 1919 zum Staatsamt für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten vereinigt wurden (StGBl. Nr. 180/1919, Art.9). In diesem neuen Staatsamt fanden sich mit Ausnahme der Schifffahrtsangelegenheiten und der Post-, Telegraphen- und Telephonangelegenheiten, die zum Staatsamt für Verkehrswesen übergingen, alle Zuständigkeitsbereiche der drei erwähnten Staatsämter.

Gemäß § 26 des Verfassungsgesetzes vom 1. Oktober 1920 (BGBl. Nr. 2/1920) wurde das Staatsamt in Bundesministerium für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten umbenannt, was aber auf die innere Struktur keine Auswirkungen hatte. Es bestand weiterhin aus einem Präsidium und den Sektionen I/Arb., IIa/Arb., IIb/Arb., IIc/Arb., III/Arb. und IV/Arb. des ehemaligen Staatsamtes für öffentlichn Arbeiten, sowie den Sektionen I/Hand. und IV/Hand. des ehemaligen Staatsamtes für Gewerbe, Industrie und Handel, und einigen Referaten außerhalb des Sektionsverbandes, wie die Verwaltung der Staatsmontanwerke, dem Handelsstatistischen Dienst oder der Fachgruppe für Maschinenbau und Elektrotechnik.

Das Jahr 1923 brachte einschneidende Änderungen im Ministerium: so wurde vorerst mit 1. März 1923 eine neue Geschäftseinteilung wirksam (ÖStA/AdR, BMfHuV/Präs., Zl. 6004/1922). Es gab nun 9 Sektionen, wobei das Präsidium zur Sektion I wurde und auch die anderen Geschäftsbereiche neu gestaltet wurden. Die etwas verwirrenden Sektionsbezeichnungen mit Bezug auf die einstigen Staatsämter und k.u. k. Ministerien wurden durch eine durchgehende Bezeichnung von Sektion I bis IX ersetzt und außerhalb des Sektionsverbandes kamen Dienststellen wie das Technische Versuchswesen, die Industriewerke, der Gewerbliche Rechtsschutz und die Bundesgebäudeverwaltung dazu.

Im Zuge der Reform- und Einsparungsmaßnahmen wurden dann aufgrund des Ministerratsbeschlusses vom 27. Juli 1923 (ÖStA/AdR, MRP1 Nr. 291/7) die Geschäfte des Bundesministeriums für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten und des Bundesministeriums für Verkehrswesen im Sinne der Bundesregierungsverordnung vom 9. April 1923 (BGBl. Nr. 199/1923) vereinigt und ein Bundesministerium für Handel und Verkehr gegründet. Die Anzahl der Sektionen wurde auf 8 reduziert, obwohl durch die Zusammenlegung zwei neue hinzukamen, nämlich als Sektion VII die Verkehrssektion und als Sektion VIII die Generaldirektion für das Post-, Telegraphen-und Fernsprechwesen (ÖStA/AdR, BMfHuV/Präs., Zl. 4475/1923).
Im Jahr 1925 kam es zu einer weiteren Einsparungsmaßnahme: das Präsidium wurde nach Ministerratsbeschluss vom 25. Mai 1925 (ÖStA/AdR, MRP1 Nr.380/2) wieder aus dem Sektionsverband herausgelöst und die Sektionsanzahl auf 4 verringert. Es waren dies eine technische Sektion, eine handels- und industriepolitische Sektion, eine Rechts- und Gewerbesektion, sowie als Sektion IV die Verkehrssektion. Die Generaldirektion für die Post- und Telegraphenverwaltung wurde ebenfalls aus dem Sektionsverband herausgelöst und bestand in weiterer Folge als nachgeordnete Dienststelle neben der Obersten Bergbehörde, dem Handelsstatistischen Dienst und der Bundesgebäudeverwaltung (ÖStA/AdR, BMfHuV/Präs., Zl. 14048/1925). Diese Grundstruktur sollte bis 1938 Bestand haben.

Im Zuge der politischen Entwicklung im März 1938 wurde das Bundesministerium für Handel und Verkehr aufgelöst und dessen Agenden vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit übernommen. Dieses Ministerium ging aus den österreichischen Bundesministerien für Handel und Verkehr und für soziale Verwaltung, Teilen des Bundesministeriums für Finanzen und des Bundeskanzleramtes hervor und gliederte sich in die Aufgabenkreise Wirtschaft und Arbeit (Geschäftsverteilung ÖL Nr. 340/1938). Die Zuständigkeitsbereiche des ehemaligen Handelsministeriums wurden in den Aufgabenkreis Wirtschaft verlagert (ÖL Nr. 339/1938), der aus 6 Abteilungen und einer überleitenden Verkehrssektion bestand, wobei die Abteilung I die Angelegenheiten des einstigen Präsidiums übernahm und die anderen Bereiche sich in den Abteilungen III (Rechtsangelegenheiten), IV (Industrie und Handel), V (Technische Angelegenheiten) und VI (Berg- und Hüttenwesen) wiederfanden. Nach der Auflösung des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit im April 1940 übernahm das Reichswirtschaftsministerium diese Agenden.
Archivierungsgeschichte:Die Bestände des Handelsministeriums der 1. Republik wurden in den Jahren 1940 bis 1942 in mehreren Lieferungen an das damalige Staatsarchiv des Innern und der Justiz (ab 1945 Allgemeines Verwaltungsarchiv) abgetreten und von diesem im Jahr 1987 dem Archiv der Republik übergeben.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Bauangelegenheiten; Brückenbau; Bundesbaudienst; Eichwesen; Ein-, Aus- und Durchfuhren; Elektrotechnik; Gewerbeförderung; Gewerberecht; Gewerbetechnik; gewerbliches Bildungswesen; Handelspolitik; Hochbau; Hydrographie; Industriepolitik; Industrietechnik; Maschinenbau; Rechtsangelegenheiten; Straßenbau; technische Angelegenheiten; Vermessungswesen; Wasserbau; Wasserkraftwirtschaft; Zollangelegenheiten; Zollbeirat
Ordnung und Klassifikation:Der Bestand ist nach einem Signaturensystem geordnet, das sich stark an jenem des ehemaligen k. u. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten orientiert. Die Aufgabenbereiche dieses Ministeriums waren mit den selben Signaturen versehen wie diejenigen des neuen Staatsamtes bzw. Ministeriums. So stehen zum Beispiel die Signaturen 11 bis 27 für Angelegenheiten des Bauwesens, wie schon in der Zeit der Monarchie. In den Signaturen bis 460 spiegeln sich die gesamten Augabenbereiche jenes Teiles wider, der der Nachfolger des k. u. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten war. Die Signaturen ab 500 sind dann den Zuständigkeitsbereichen vorbehalten, die aus dem k. u. k. Handelsministerium hervorgegangen sind, von 500 bis 538 handelt es sich um Gewerbeangelegenheiten, ab Signatur 550 um Bereiche des Handels und der Industrie. Die Akten sind innerhalb der einzelnen Signaturen nach Jahr und Zahl hinterlegt, eine Ausnahme bilden lediglich die Materialien der Sektion IV/Hand. der Jahre 1919 und 1920, die nicht nach Signaturen, sondern nur nach Geschäftszahlen geordnet sind, und die Materialien der Jahre 1939 bis 1941 des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit, wobei die Akten zwar ebenfalls nach Signaturen, aber getrennt nach Abteilungen liegen.

Der Bestand enthält auch Serien:
Ingenieurtitel 1918-1938: Hochschulabsolventen (Aufzählung der Studien siehe RGBl. 130/1917) mussten beim betreffenden Ministerium Gesuch um Führung der Standesbezeichnung "Ingenieur" einbringen.
Sektion IV 1919: Diese Serie ist keine Sonderlegung. Mangels vorhandener Behelfe (Bombentreffer!) wurde ein Einzelaktenverzeichnis angelegt.
Ziviltechniker (Privattechniker): Befugnisverleihung durch Ministerium (RGBl. 77/1913 und StGBl. 171/1920)

Der Suchvorgang gestaltet sich duch die Tatsache, dass die Geschäftsbücher zum Zeil unvollständig und aufgrund von Bombentreffern aus der Zeit des 2. Weltkrieges (10. September 1944, zwei Bomben auf das Gebäude Wallnerstraße 6 und 6a) teilweise beschädigt sind, manchmal sehr schwierig, doch sind die Akten generell mit Hilfe der Indizes und Protokolle sehr gut zugänglich.

Die Akten sind mit Ausnahme einiger ebenfalls durch diese Bombentreffer beschädigten Teile fast lückenlos vorhanden, da im Bereich des Handelsministeriums in der Zeit der 1. Republik kaum skartiert wurde.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Protokolle, Indizes, Signaturenverzeichnis, Aufstellungsverzeichnis

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Fink, Manfred (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1: Das Archivgut der Ersten Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945. Wien 1993
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1970
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5666
 

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