AT-OeStA/HHStA HausA MvM Archiv Kaiser Maximilian von Mexiko, 1818-1867 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA HausA MvM
Titel:Archiv Kaiser Maximilian von Mexiko
Entstehungszeitraum:1818 - 1867
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:194

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Erzherzog Ferdinand Maximilian, Kaiser Maximilian I. von Mexiko (1832-1867, reg. 1864-1867)
Verwaltungsgeschichte:Erzherzog Ferdinand Maximilian besaß auf seinem Schloss in Miramare ein wohlgeordnetes Archiv, welches nicht nur seinen Briefwechsel, sondern auch Aktenstücke, die bei ihm als Mitglied des Herrscherhauses, als Oberkommandant der Kriegsmarine und als Generalgouverneur Lombardo-Venetiens erwachsen waren, umfasste. Noch bevor Maximilian 1864 Miramare verließ, um Kaiser von Mexiko zu werden, veranlasste er die Absendung des wichtigsten Teiles dieses Archivs, darunter v. a. Privatkorrespondenzen, nach Mexiko. Unverständlicherweise scheint sich unter diesem am 14. April 1864 von Miramare abgehenden „Allerhöchsten Personal-Archiv“ nicht die sehr umfangreiche Korrespondenz befunden zu haben, die aus Maximilians Bewerbung um die mexikanische Kaiserkrone erwachsen war. Als Maximilian im Oktober 1866 die Absicht hatte, Mexiko zu verlassen, ließ er sein Privateigentum und eine beträchtliche Menge von Akten, die vornehmlich seiner Kabinettskanzlei entstammten, auf die Korvette Dandolo verfrachten, die sie nach Europa brachte. Die Angabe, dass zu dieser Zeit „das ganze Geheimarchiv“ des Kaisers in Sicherheit gebracht worden sei, ist irrig. Die aus Mexiko nach Europa geflüchteten Akten wurden nach Miramare gebracht und sind hier mit den schon in Miramare befindlichen, von Maximilian 1864 zurückgelassenen vereint und geordnet worden. Bei dieser Ordnung wurden zwei große Gruppen gebildet, das "Mexikanische Archiv" und das "Miramar-Archiv". Das Mexikanische Archiv gliedert sich in die Serien "I. Vor der Kronannahme" und "II. Nach der Kronannahme". Während in das Miramararchiv die vor Maximilians Abgang erstandenen Akten und Korrespondenzen, soweit sie nicht seine mexikanische Kandidatur betreffen, eingeteilt wurden, wurden dem mexikanischen Archiv I die auf die Kandidatur des Kaisers und seine Kronannahme bezüglichen, dem mexikanischen Archiv II die aus Mexiko fortgeschafften Akten zugewiesen.
Archivierungsgeschichte:Am 20. Mai 1868 übergab der Präfekt von Miramar Eduard Radonetz im Aufträge des Testamentsexekutors des Kaisers Maximilian das mexikanische Archiv und das Miramararchiv dem HHStA. Noch vor der Übergabe an dieses Archiv war ein sehr großer Teil der an den Kaiser gerichteten Schreiben von Personen, welche zur Zeit des Todes des Kaisers und zu jener der Übergabe am Leben waren, diesen zurückgestellt worden. Die Ordnung des Bestandes übernahm Wocher, der sie in voller Wahrung der ihm in Miramar gegebenen Einteilung durchführte und ein neues Zettelrepertorium anlegte, das er am 20. Febr. 1869 abschließen konnte. 1881 übergab das Obersthofmeisteramt auf kaiserlichen Befehl weitere fünf Kisten aus Schloss Miramare. Leider hat Arneth auch diesen Bestand zerschlagen; auf seinen Antrag wurde alles, was den Erwerb und die Verwaltung Miramars betraf, wieder dem Obersthofmeisteramt übergeben, alles, was mit der Kriegsmarine in irgendeinem Zusammenhang stand, der Marinesektion des Kriegsministeriums ausgefolgt, der Rest in die gleichartigen Akten des mexikanischen Archivs und in das Miramararchiv eingeteilt. Juni 1882 empfing das HHStA vom Ministerium des Äußern einige Schriftstücke, die ihm von dem ehemaligen Vertrauten Maximilians und späteren Generalkonsul in Wien Stephan Ritter von Herzfeld übersandt worden waren. Im Jahre 1886 übergab die Witwe des kaiserlichen mexikanischen Präfekten von Miramar Eduard Radonetz das in seinem Nachlass gewesene Präfektursarchiv der Jahre 1864—1867 dem Obersthofmeisteramt, welches es dem HHStA übereignete, wo es dem Archiv Maximilians einverleibt wurde. 1906 übergab Franz Freiherr von Kaska, Apotheker in Mexiko, dem in dieser Stadt residierenden österreichischen Gesandten Karl Freiherrn von Giskra mit der Bitte, sie Kaiser Franz Joseph zu unterbreiten, etwa 3000—4000 Archivalien, die aus dem kaiserlichen Kabinett stammten, mit der Zeit beginnend, da der Kaiser seinen bisherigen Hofkaplan Pater Augustin Fischer zu seinem Kabinettschef ernannte. Einen kleinen Verlust erfuhr das Archiv Maximilians durch die in Durchführung des Archivübereinkommens vom 6. April 1922 (BGBl. 1924, Nr. 159) an Italien am 9. April 1925 erfolgte Auslieferung von Geschäftsstücken des lombardo-venetianischen Generalgouvernements.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Es muss betont werden, dass der Quellenwert der Akten sich nicht auf Mexiko und die amerikanischen Staaten allein beschränkt, sondern sich durch die Gesandtschafts- und Konsulatsberichte auch auf Europa, namentlich Österreich, Belgien, England und Frankreich, erstreckt.

Angaben zur Benutzung

Findhilfsmittel:Datenbank, Archivbehelfe X/9, X/9/2/1, X/9/2/2, X/9/3

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:In diesem Bestand fehlen einige der in den Archivbehelfen beschriebenen Konvolute.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-OeStA/HHStA SB NL Binzer Binzer, Emilie: Nachlass, 1833-1896 (Bestand)

siehe auch:
AT-OeStA/HHStA HausA Varia aus der Kabinettsregistratur 1-12 Briefe von Kaiser Franz Joseph an seinen Bruder Erzherzog Ferdinand Maximilian, 1848-1859 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1897
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=901
 

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