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AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 102-9 Heiden contra Paderborn, Bischof und Domkapitel; Streit um das Adelsgut Boke (Stadt Delbrück), 1603-1611 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Archivplan-Kontext |
AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 102 Hofer, Haidenreich, Haber, Hiebmaier, Reitmeier, Helmreich, Henning, Höller, Heiden, Heidenreich, Hohenwart, Hoffner, Heugel, Hiller, Hoyos, Huwart, Hoen zu Cartils, Heidegger, Hoff, Holler, 1558-1671 (Karton (Faszikel))
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Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 102-9 |
Titel: | Heiden contra Paderborn, Bischof und Domkapitel; Streit um das Adelsgut Boke (Stadt Delbrück) |
Entstehungszeitraum: | 1603 - 1611 |
Frühere Signaturen: | Fasz. 102, Nr. 17 |
Darin: | Graf Simon VI. zur Lippe (von Lippe-Detmold) belehnt Bade von “Adelevessen” und Dietrich von Heiden “zum Broicke” und ihre männlichen Erben mit der Herrschaft Boke, 1582 05 07 (Abschr.), fol. 43r-44v; Fürbittschreiben für den Kläger von: Herzog Johann Wilhelms von Jülich, Kleve und Berg für den Kläger, 1605 01 08 (Ausf.), fol. 45r-46v; Kurfürst Ernst von Köln, 1607 03 28 (Ausf.), fol. 103r-104v; dems., 1608 10 08 (Ausf.), fol. 135r-136v; Graf Simon VI. zur Lippe, 1609 04 15 (Ausf.), fol. 151r-152v; Urteil des Reichskammergerichts von 1594 05 13, fol. 71v; Übersicht über Abholzungen in den zum strittigen Gut gehörenden Waldungen für Bauvorhaben, fol. 127r-132r; Privileg Kaiser Sigismunds über die westfälischen Freigrafschaften für Erzbischof Dietrich II. von Köln, 1422 03 07 (Abschr.), fol. 137r-138v; dergl. Privileg Friedrichs III. für Erzbischof Hermann IV. von Köln, 1474 10 15 (Abschr.), fol. 139r-140v; Notariatsinstrumente. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Heiden, Bernhard von, Drost zur Lippe |
Beklagter/Antragsgegner: | Paderborn, Bischof Dietrich IV. (von Fürstenberg) und Domkapitel |
Gegenstand - Beschreibung: | Der Kläger trägt vor, sein “Altvater” Franz von Hörde habe einen Adelssitz mit Allodial- und Lehensgütern namens “das Neuhaus Boick” (Boke), neben der Herrschaft Boke gelegen, besessen. Nach dessen Tod sei der Adelssitz an dessen Sohn Philipp, und nach dessen Tod wiederum an Franzens zweiten Sohn Raab gelangt. Als Raab 1575 02 20 ohne Leibeserben verstorben sei, sei der Besitz auf dessen beiden Schwestern Hermanna und Anna übergegangen. Hermanna sei seine, des Klägers, Mutter. Die Allodialgüter seien per Testament auf sie übertragen worden, die Lehngüter durch Belehnung des Kurfürsten von Köln und der Grafen zur Lippe. Dennoch hätten in der Folge die Paderborner Bischöfe Salentin, Heinrich IV. und zuletzt der Beklagte den Besitz eingezogen. Seit 28 Jahren verlange seine Familie die Rückgabe. 1595, 1599 und 1601 habe sie den Beklagten vergeblich ersucht, die Restitution zu verfügen. Der Bischof habe durch die ihm verweigerte Justiz das “beneficium primae instantiae” verloren. Er bittet um einen Kommissionsauftrag an den Herzog Johann Wilhelm von Jülich, Kleve und Berg und der Stadt Köln. Der Bischof erwidert, der Kläger habe sich bereits in der gleichen Sache an das Reichskammergericht gewandt. Dieses sei mit Urteil von 1594 05 31 seiner forideklinatorischen Einrede gefolgt und habe den Streit an die erste Instanz, also an das Paderborner Hochgericht, zurückverwiesen. Wenn überhaupt, dann sei das Reichskammergericht, nicht aber der Reichshofrat zuständig. Der Reichshofrat erkennt mit Zwischenurteil von 1607 die Einrede des Beklagten nicht an und befiehlt ihm, sich zur Sache einzulassen. In der Folge trägt der Kläger vor, der Bischof lasse Bäume in einigen Waldungen der strittigen Güter abholzen; ferner verweigere er die Herausgabe einiger im Jahr 1577 im Kloster Abdinghof deponierter Urkunden über das strittige Gut. Auf die ihm jeweils zugestellten Mandate entgegnet der Bischof, der Kläger habe keinen Anspruch auf das strittige Gut, denn dieses sei ein Lehen, welches zuerst Bischof Heinrich III. von Paderborn 1371 Bernhard von Hörde und seinen drei Söhnen Friedrich, Bernhard und Hermann verliehen habe. Lehen könnten nicht über die weibliche Linie vererbt werden. Das Gut sei vielmehr nach dem Tod Philipps von Hörde 1575 an das Stift Paderborn zurückgefallen. |
Entscheidungen: | Zwischenurteil, 1607 09 04 (Konz.), fol. 107r-108v; Mandat sine clausula de non vastando im Sinne des Klägers, 1608 07 08 (Abschr.), fol. 155v-157v; Befehl an den Bischof, dem Kläger die 1577 im Kloster Abdinghof deponierten Urkunden über das strittige Gut auszuhändigen, 1609 10 20 (Konz.), fol. 197rv. |
Umfang: | Fol. 1-279 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3287328 |
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