AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 181-8 Inn- und Knyphausen contra Inn- und Knyphausen; Streit um die von dem ostfriesischen Häuptling Unico Manninga seiner einzigen Tochter Hyma als Familienfideikommiss mit Primogeniturregelung vererbten Herrschaft Lütetsburg und die Knyphauser Güter in Tidof

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 181-8
Titel:Inn- und Knyphausen contra Inn- und Knyphausen; Streit um die von dem ostfriesischen Häuptling Unico Manninga seiner einzigen Tochter Hyma als Familienfideikommiss mit Primogeniturregelung vererbten Herrschaft Lütetsburg und die Knyphauser Güter in Tidofeld und Westekelbur sowie um die Litispendenz beim Reichshofrat (Forsetzung in Antiqua, 182-1)
Entstehungszeitraum:1670 - 1697
Frühere Signaturen:Antiqua, Fasz. 192, Nr. 1; Fasz. 193, Nr. 1
Darin:Fürstin Christine Charlotte von Ostfriesland befiehlt ihren Amtleuten in Norden und Berum Dodo II. im Besitz der Güter in Tidofeld und Westekelbur zu schützen, in den ihn Karl Friedrich von Inn- und Knyphausen eingesetzt hat, 1669 09 01/11 (Abschr.), fol. 8r-9v; Karl Friedrich von Inn- und Knyphausen bestätigt die Übertragung seines Besitzes in Tidofeld und Westekelbur sowie seines adeligen Sitzes in Visquard an Dodo II., 1669 09 30 (Abschr.), fol. 10r; ostfriesische Landtagsbeschlüsse gegen die Gewalttaten des Beklagten in Tidofeld und zugunsten Dodos II. von 1669, fol. 12r-29v; Zitation des Beklagten durch das ostfriesische Hofgericht in Aurich: Obwohl in dem Streit um den Besitz eine Kommission eingesetzt worden sei, habe der Beklagte pendente lite Tidofeld verwüstet und folglich einen schweren Landfriedensbruch begangen, 1669 11 19 (Abschr.), fol. 30r-34v; genealogische Tafel der Freiherren von Inn- und Knyphausen im 16. und 17. Jahrhundert, fol. 37r-38r; Dodo II. erklärt, sich an den Reichshofrat wenden zu wollen, weil er vom ostfriesischen Hofgericht keine unparteiische und schnelle Hilfe bekommen könne, und das Juramentum perhorrescentiae ablegen zu wollen (er habe seine Ansprüche auf Lütetsburg nicht durchsetzen können, weil Johann Wilhelm Freitag, ein Onkel des Beklagten, dort der Assessor primarius ex nobilitate sei), 1670 05 09 (Ausf.), fol. 46r; Vollmacht Dodos II. für den Reichshofratsagenten Jonas Schrimpf zur Ablegung des Juramentum perhorrescentiae, 1670 09 01 (Ausf.), fol. 66r-67v; Fürbittschreiben für Dodo II. von: Königin Hedwig Eleonora von Schweden für, beantragt von Okka Johanna von Ripperda, Dodos Mutter, 1671 01 15 (Ausf.), fol. 146r-147v; Herzog Eberhard III. von Württemberg, 1671 03 15 (Ausf.), fol. 165r-167v; Fürbittschreiben für Haro Kaspar von: den niederländischen Generalstaaten bzw. deren Wiener Residenten Gerhard Hamel Bruyninx (forideklinatorische Argumente), 1671 02 06 (Ausf.), fol. 161r-162v; Memoriale des kurbrandenburgischen Residenten Andreas Neumann für die Rücknahme des Mandats gegen Haro Kaspar, undat., präsent. 1671 06 18 (Ausf.), fol. 237r-238v; Gesuch des Residenten der Generalstaaten Gerhard Hamel Bruyninx, zwei Reichshofräte damit zu beauftragen, ihn über die Stand der in den Niederlanden erfolgten Vergleichsverhandlungen zwischen den Parteien zu befragen und die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen, undat., präsent. 1671 06 24 (Ausf.), fol. 241r-242v; weitere Gesuche und Memorialen dess.: 1671 10 06 (Ausf.), fol. 258r-259v; undat., präsent. 1671 11 07 (Ausf.), fol. 332r-337r (Streit soll beim Reichskammergericht verhandelt werden); Auszüge aus dem Resolutionsregister der niederländischen Generalstaaten (Instruktion für den Wiener Residenten), 1671 06 05, fol. 248r-250r; 1671 09 18, fol. 330rv; Druckschriften:
1) Deductio Lutzburgica oder Gründliche und warhaffte Außführung der rechtlichen Ursachen, welche den Wollgebohrnen Herrn, Herrn Haro Caspar Freyherrn zu In- und Kniephausen, edlen Herrn zu Lützburg, Bergum und Westekelbuhrec., besagte Herrlichkeit Westekelbuhr, das Haus Tidofeldt und das übrige von weil. Tidone Freyherrn zu In- und Kniephausen ec. in der Oster Marsch und sonsten hinterlassene und dem Lützburgischen Fiedeicommisso annex gemachte Güter, mit demselben Fiedeicommisso zu conjungiren bewogen, o. O., 1670 (70 S.), fol. 95r-132v;
2) Antideductio Lutzburgica oder Kurtze und warhafte in jure & facto vestgegründete Informatio, warum Herr Haro Caspar, Freyherr von Kniphausen, so wenig zu der Herrschaft Lützburg als denen von wayl. wayl. Herrn Tidone und Herrn Carl Friedrichen, Freyherren zu In- und Kniphausen hinterlassenen Gütern, dem Hause Tidefeld, der Herrschaft West Eckelbuhr und andern Stücken oder pertinentien,
berechtiget sey; auch derselbe daher (mit Verachtung der von seiner hohen Landes-Obrigkeit, der Durchleuchtigsten Princessinnen zu Ostfriesland ec. beschehenen landes-mutterlichen Warnungen, abgelassenen Mandaten und ertheilten Sauveguarde) durch die am 11. Octobr. 1669 beschehene feindliche attaquir-, anzünd- und demolirunge des Hauses Tidefeld, im Fürstenthumb Ostfriesland, wie auch dadurch erfolgete gewaltsame depossidirung des wolgebornen Herrn, Herrn Dodo, Freyherrn zu In- und Kniphausen, edlen Herrn zu Lützeburg, Bergum, West Ekelbuhr und Jendeltm wie auch Visquardt, Hauptlingen, als rechtmässigen Erben und respektive Besitzern der gemelten Güter, inauditu hactenus in imperio Romano-Germanico, inter cives mediatos, exemplo, vorsetzlicher weiße ein crimen fractae pacis publicae verübet habe. Der im vorigen 1670. Jahre im Truck ausgangenen ganz unjustificirlichen zu Bemäntelung des Friedebruchs ertichteten Decuctioni Lutzburgicae entgegen gesetzet, o. O., 1671 (88 S.), fol. 188r-235v; 3) Dass., fol. 278r-323v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Inn- und Knyphausen, Dodo II. von
Beklagter/Antragsgegner:Inn- und Knyphausen, Haro Kaspar von; seine unmündigen Erben
RHR-Agenten:Kläger: Jonas Schrimpf (1670), Franz von Mayersheim (1670), Adam Ignaz Heunisch (1695); Beklagte: Johann Jakob Kellner (1671), Tobias Sebastian Praun (1674), Johann Dietrich Glandorf (1677), Simon Lorenz Leutner (1696)
Entscheidungen:Gesuch um ein strafbewehrtes Mandat gegen den Beklagten zur Übergabe von Lütetsburg wird abgelehnt, 1670 06 25 (Verm.), fol. 7v; Mandat sine clausula an den Beklagten, Lütetsburg dem Kläger zu übergeben und den angerichteten Schaden zu ersetzen, 1670 11 05 (Konz.), fol. 68r-73r, ferner (Ausf.), fol. 152r-157r; Befehl an den kaiserlichen Gesandten Johann Kramprich in Den Haag, die niederländischen Generalstaaten wissen zu lassen, dass deren Garantie für ostfriesische Ständeverträge, denen zufolge keine Rechtssache in erster Instanz unmittelbar an den Reichshofrat gelangen dürfe, Befremden erregt habe und dass die Jurisdiktion über den Friedensbruch von Reichsunmittelbaren sehr wohl dem Kaiser zustehe, 1671 07 10 (Konz.), fol. 239r-240r; Votum ad imperatorem (Begründung für das Mandat sine clausula, Einbeziehung der Generalstaaten in den Konflikt durch den Beklagten und ungebührliche Einmischung derselben in die Jurisdiktion des Reichshofrats): Kramprich soll die kaiserliche Position in Den Haag verdeutlichen, 1671 10 06, fol. 260r-265r; gebilligt im Geheimen Rat, 1671 10 30 (Verm.), fol. 265r.
Umfang:Fol. 1-345
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1727
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3382144
 

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