AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 4a-5 Hueber contra Ulm; Bitte um kaiserliche Verfügungen in Erbschaftsangelegenheit, 1630-1639 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 4a-5
Titel:Hueber contra Ulm; Bitte um kaiserliche Verfügungen in Erbschaftsangelegenheit
Entstehungszeitraum:1630 - 1639
Darin:Abschied Don Blascos de Aragon, Gouverneur des Herzogtums Mailand, für Georg Hueber, 1599 12 06, (begl. (?) Kop.) fol. 68rv. Abschied Sebastian Rollis von Biberach, Obrist des hochdeutschen Fußregiments in Diensten des Fürstentums Genua, für Georg Hueber, 1603 09 18, (begl. Kop.) fol. 69r-70v. Abschied Adrians von Sittinckhausen, Obrist des hochdeutschen Fußregiments in Diensten des Fürstentums Genua, für Georg Hueber, 1603 12 16, (begl. Kop.) fol. 71rv. Bestätigung des Aloisius von Montecuccoli für Georg Hueber (stark beschädigt), 1604 11 29, (begl. Kop.) fol. 71a. Schreiben Kaiser Ferdinands II. an (?) (stark beschädigt), 1629 [weiteres Datum zerstört], fol. 42r-43v. Fürbittschreiben des Königs Sigismund III. Wasa von Polen für Hueber, 1629 (?) 04 20, (Orig.) fol. 1r-2v. Rechtsgutachten der der juristischen Fakultät der Universität Tübingen, 1630 03 20, fol. 13r-24v. Urteil des Rats der Stadt Ulm (?), 1630 06 23, fol. 7r-8v, fol. 50r-51v (undat.). Zeugenaussage (Judizialaussage) Christoph Rassingers, Schlosser und Bürger der Stadt Augsburg, 1631 05 14, (begl. (?) Kop.) fol. 76rv, fol. 78r, fol. 94rv. Zeugenaussage (Judizialaussage) Moses Fetzers, Bürger der Stadt Ulm, 1631 06 07, (begl. Kop.) fol. 75rv, fol. 78rv, fol. 94rv. Zeugenaussage (Judizialaussage) Ulrich Sepps aus Ulm, 1631 12 13, (Orig. ?) fol. 77rv,
fol. 78v, fol. 94rv. Kommissionsbericht des Abts von Wiblingen, 1639 06 24, (Orig.) fol. 112r-113v. Bestätigung für Georg Hueber, in Rom das Bußsakrament erhalten zu haben, [Datierung zerstört], (begl. Kop.) fol. 74rv. Rechtsgutachten der juristischen Fakultät der Universität Ingolstadt, undat., fol. 9r-12v. Extrakt aus Huebers kaiserlichen Privilegien, undat., fol. 37r-41v, fol. 96r-97v, fol. 98r-99v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Hueber, Michael, Hofdiener des Königs Sigismund III. Wasa von Polen
Beklagter/Antragsgegner:Ulm, Bürgermeister und Rat
Gegenstand - Beschreibung:Michael Hueber beklagt sich beim Kaiser, ihm werde der Nachlaß seines Vaters, seiner Mutter und seines Bruders Georg Hueber vorenthalten. Er bittet um einen Kaiserlicher Befehl, ihm die Hinterlassenschaften herauszugeben und ihn in den Genuß der Privilegien und Exemtionen kommen zu lassen, die der Kaiser ihm verliehen habe. Hinsichtlich des Nachlasses seines Bruders Georg bietet er an, mit seinem Haus in Ulm ausreichend Sicherheit zu leisten. (Rekonstruiert aus dem Protokoll, da die Eingabe selbst stark beschädigt ist.) Später beklagt er sich, die Stadt Ulm habe trotz seiner Privilegien und Exemtionen, die er Dank seiner Nobilitierung besitze, zu Unrecht verschiedene Abgaben von ihm gefordert. Die von ihm vorgebrachten Beweise für den Tod seines Bruders seien von Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm nicht anerkannt worden. Deshalb hätten sie den Anteil, der diesem Bruder am väterlichen Haus zustehe, sequestriert. An die Ausfolgung seines Anteils an dem Haus hätten sie die Bedingung geknüpft, daß er erneut das Bürgerrecht kaufe und die bürgerlichen Pflichten für seine Person anerkenne. Seine Schwäger Konrad Puckhen und Michael Paul Dilger seien von Bürgermeister und Rat zum Reinigungseid zugelassen worden, ohne Inventare über den verwalteten Nachlaß vorlegen zu müssen. Seine Appellation sei dagegen abgewiesen word
en. Hueber bittet den Kaiser, Bürgermeister und Rat aufzufordern, seine kaiserlichen Privilegien und Exemtionen zu respektieren. Sie sollten ihn ohne Erhebung von Abgaben in den Genuß der Hinterlassenschaft von Vater, Mutter und Bruder kommen lassen und ihm gestatten, im väterlichen Haus eine "Materialistenhandlung" einzurichten. Im Rechtsstreit mit seinen Schwägern bittet er darum, die Akten ex officio anfordern zu lassen und darüber zu entscheiden, oder aber eine Kommission zu Güte und Recht einzurichten. Nachdem sich Hueber trotz des kaiserlichen Promotorialschreibens in den folgenden Jahren vergeblich um die Herausgabe der Hinterlassenschaft seines Bruder bemüht, wendet er sich 1637 erneut an den Kaiser und unterrichtet ihn über diesen Sachverhalt. Er legt dar, Bürgermeister und Rat begründeten ihre Haltung mit dem Argument, er habe keine ausreichenden Nachweise für den Tod seines Bruders vorgelegt. Deshalb bittet er um ein weiteres kaiserliches Promotorialschreiben an Bürgermeister und Rat. Diese führen aus, der Tod Georg Huebers sei bisher nicht ausreichend belegt. Sobald dies geschehe und Hueber außerdem Kaution leiste und die Gläubiger bezahle, würde ihm der Nachlaß herausgegeben. Als auch ein weiteres kaiserliches Promotorialschreiben wirkungslos bleibt, bittet Hueber den Kaiser, Bürgermeister und Rat u
nter Androhung einer Strafe von 2.000 Dukaten zu befehlen, ihm sein väterliches und mütterliches Erbe sowie die Hinterlassenschaft seines Bruders herauszugeben. Später bittet er, ihm die Stellung der Kaution zu erlassen, da der Kaiser selbst die Belege für den Tod seines Bruders als ausreichend anerkannt habe. Da sein Bruder nie verheiratet gewesen sei, habe er auch keine erbberechtigten Kinder. Sollte die Kaution aber für die Nachsteuer geleistet werden, sei er durch seine kaiserlichen Privilegien davon befreit. Nachdem Abt Benedikt von Wiblingen vom Kaiser einen Kommissionsauftrag erhalten hat, teilt der Abt dem Reichshofrat Dr. Konrad Hildbrandt mit, daß Bürgermeister und Rat ausreichend Stellung genommen hätten und sich nun Hueber äußern müsse, um die Verhandlungen zum Abschluß zu bringen. Für seine Reise nach Ulm, um dort den Kautionseid zu leisten, bittet Hueber den Kaiser um einen Geleitbrief.
Entscheidungen:Kaiserliches Promotorialschreiben an Bürgermeister und Rat, Hueber umgehend Recht wiederfahren und ihm dasjenige zukommen zu lassen, was ihm zusteht, 1630 08 26, (Konz.) fol. 45rv, fol. 80r-81v. Kaiserliches Promotorialschreiben an Bürgermeister und Rat, Hueber umgehend Recht wiederfahren zu lassen, 1637 05 25, (stark beschädigtes Konz.) fol. 84r-85v, fol. 95rv, fol. 104rv. Hueber die Eingabe von Bürgermeister und Rat zuzustellen, 1638 03 08, (Vermerk) fol. 89v. Kaiserlicher Befehl an Bürgermeister und Rat, Hueber, der den Tod seines Bruders ausreichend belegt hat, umgehend gegen Leistung der Kaution und Bezahlung der Gläubiger die Hinterlassenschaft des Bruders auszuhändigen, [1638] 06 21, (Konz.) fol. 101rv, fol. 105rv. Kaiserlicher Kommissionsauftrag an den Abt von Wiblingen, mit beiden Parteien dahingehend zu verhandeln, daß Hueber gegen Leistung des Kautionseids die Hinterlassenschaft seines Bruders ausgehändigt und die Bezahlung der Nachsteuer erlassen wird, 1638 12 17, (Konz.) fol. 106r-107r, fol. 108rv, fol. 109rv. Kaiserliche Aufforderung an Bürgermeister und Rat, sich vor der dem Abt von Wiblingen übertragenen Kommission einzulassen, 1638 12 17, (Konz.) fol. 110rv. Hueber den Bericht des Abts zuzustellen, 1639 07 12, (Vermerk) fol. 113v, (Extrakte aus dem Protokoll des Reichshofrats) fol. 114rv, fol. 1
15rv. Kaiserliche Aufforderung an den Abt von Wiblingen, mit Bürgermeister und Rat dahingehend zu verhandeln, daß sie Hueber die Nachsteuer möglichst ganz, zumindest aber zum Teil erlassen, 1639 09 15, (Konz.) fol. 118r-119v, (gesiegelte Ausfertigung) fol. 120r-121v. Kaiserliches Promotorialschreiben an Bürgermeister und Rat, Hueber die Zahlung der Nachsteuer möglichst ganz, zumindest aber teilweise zu erlassen, 1639 09 15, (Konz.) fol. 122r-123v, (Fragment einer gesiegelten Ausfertigung ?) fol. 124rv. Die erste Forderung zur Nachsteuer ist bereits im ersten Reskript enthalten. Das Geleit ist zu gewähren, 1639 09 15, (Vermerk) fol. 126v.
Bemerkungen:Starke Schäden durch Schimmelbefall. Restauriert.
Umfang:Fol. 1-128
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1669
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211330
 

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