AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 17-10 Hamburg contra Niederlande; Bitte um kaiserliches Fürbittschreiben wegen Schadensersatzforderung, 1681-1682 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 17-10
Titel:Hamburg contra Niederlande; Bitte um kaiserliches Fürbittschreiben wegen Schadensersatzforderung
Entstehungszeitraum:1681 - 1682
Darin:Unschuldsbestätigung des Herzogs Julius Franz von Sachsen-Lauenburg für die Stadt Hamburg, 1681 10 12/22, fol. 24r-25r. Bericht Johann Dietrichs von Rondeck, des kaiserlichen Residenten in Hamburg, an den Kaiser, 1681 10 25, (Orig.) fol. 20r-21v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Hamburg, Stadt
Beklagter/Antragsgegner:Niederlande, königlich-spanische, Gouverneur (Farnese, Alessandro, Herzog von Parma; später: Caretto und Grana, Marquis von)
Gegenstand - Beschreibung:Die Stadt Hamburg berichtet, Graf Gabriel von Vecchi habe im Auftrag des Gouverneurs der Spanischen Niederlande mit ihrer Zustimmung eine Truppenwerbung in der Stadt durchgeführt. Dabei sei ein 15-16jähriger Junge betrunken gemacht und angeworben worden. Als seine Großmutter um die Herausgabe ihres Enkels gebeten habe, sei es zu einem Aufruhr gekommen. Die Truppenwerber hätten zu den Waffen gegriffen und drei Hamburger verletzt. Da sich diese Ereignisse in der Neustadt zugetragen hätten, die Mitglieder des Rats aber in der Altstadt wohnten, sei der Tumult von ihnen zunächst nicht bemerkt worden. Als sie benachrichtigt worden seien, hätten sie jedoch sofort Soldaten geschickt, um die Ruhe wieder herzustellen. Obwohl die Truppenwerber den Aufruhr durch ihr eigenes Verhalten ausgelöst, selbst aber keinen Schaden erlitten hätten, sei der Stadt durch den Obristen Bellerose eine Schadensersatzforderung Herzog Alessandros von Parma, des Gouverneurs der Spanischen Niederlande, in Höhe von 100.000 Reichstalern überbracht worden. Hamburg bittet den Kaiser um ein Fürbittschreiben an den Gouverneur und an dessen Premierminister Graf von Archinto sowie um Anweisung an den kaiserlichen Botschafter, dem Resident der Hansestädte am spanischen Hof, Don Gualtero del Bruggen (Brüggen), in dieser Angelegenheit beizustehen. Nachdem
König Karl II. von Spanien die Hamburger Kaufleute in Spanien in Arrest genommen und ihre Waren beschlagnahmt hat, bittet Hamburg den Kaiser um weitere Fürbittschreiben an den spanischen König und an Marquis Otto Heinrich Carretto und Grana, der inzwischen zum neuen Gouverneur der Spanischen Niederlande ernannt worden ist.
Entscheidungen:Gutachten des Reichshofrats: Die Bitten der Stadt Hamburg sind zu erfüllen. Außerdem soll der spanische Botschafter am Kaiserhof unterrichtet werden, 1681 11 20, fol. 32r-37v. Zusatz zum Gutachten des Reichshofrats vom 20. November 1681: Nachdem die Stadt Hamburg die Unschuldsbestätigung des Herzogs Julius Franz von Sachsen-Lauenburg vorgelegt habt, ist ihre Bitte noch um so mehr zu erfüllen, 1681 12 02, fol. 39r. Zusammen mit dem Zusatz dem Kaiser im Geheimen Rat vorgetragen. Kaiserlicher Beschluß, wie geraten, Reskripte an den Herzog von Parma und den Marquis Carretto di Grana ausgehen zu lassen und den spanischen Botschafter am Kaiserhof zu unterrichten, 1681 12 13, (Vermerk) fol. 32r. Kaiserliches Ersuchen an den Herzog von Parma, die Übergriffe gegen die Stadt Hamburg zu unterlassen, 1681 12 13, (Konz.) fol. 41rv, fol. 51r-52v. Kaiserliches Schreiben an den Marquis Carretto di Grana, sich am spanischen Hof für die Stadt Hamburg einzusetzen und del Bruggen zu unterstützen, 1681 12 13, (Konz.) fol. 43r-44r, fol. 49r-50v. Extrakt aus dem Protokoll des Reichshofrats: Die erbetenen Fürbittschreiben an den König von Spanien und den Marquis Carretto di Grana sind zu bewilligen, 1682 05 26, fol. 59r-62r. Kaiserliches Fürbittschreiben für die Stadt Hamburg an den Marquis Carretto di Grana, 1682 06 28, (Konz.) fol. 6
3r-64r. Kaiserliches Fürbittschreiben für die Stadt Hamburg an den König von Spanien, 1682 06 28, (Konz.) fol. 65r-66v. Kaiserliche Anweisung an den kaiserlichen Sekretär am spanischen Hof, del Bruggen zu unterstützen und den Graf von Vecchii, falls er rechtliche Ansprüche geltend machen will, an den Kaiser als zuständigen Richter zu verweisen, 1682 06 28, (Konz.) fol. 67rv.
Umfang:Fol. 1-68
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1712
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211550
 

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