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AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 19-12 Rosenschild; Auseinandersetzung wegen des Verhaltens des dänischen Vertreters in Hamburg, 1687 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Archivplan-Kontext |
AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 19 Hamburg, Mecklenburg-Güstrow, Dänemark, Reichshoffiskal, Schweden, Schleswig-Holstein, Müller, Lübeck, England, Rosenschild, 1680-1694 (Karton (Faszikel))
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Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 19-12 |
Titel: | Rosenschild; Auseinandersetzung wegen des Verhaltens des dänischen Vertreters in Hamburg |
Entstehungszeitraum: | 1687 |
Darin: | Schreiben König Christians V. an Kaiser Leopold I., 1687 06 04, (Orig.) fol. 7r-10v. Berichte Haro Burkhards von Fridag an Kaiser Leopold I. 1687 06 21/31 (auch zu den Forderungen des Kurfürsten von Brandenburg an Hamburg), (Orig.) fol. 11r-16v; 1687 10 04/14 (auch zu den Forderungen des Kurfürsten von Brandenburg an Hamburg und Pohlmann (s. Antiqua 19/15)), (Orig.) fol. 41r-52v. Enthält auch: Kaiserliche Anweisungen zu Kurbrandenburger Forderungen an Hamburg (Kirchenbau, Post, Zoll): Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg richtet die Forderung an die Stadt Hamburg, dort eine calvinistische Kirche bauen und eine Poststation einrichten zu dürfen. Außerdem verlangt er, daß seine Schiffe die Stadt zollfrei und ohne anlegen zu müssen, passieren dürfen. Der Kaiser befiehlt seinem Residenten in Hamburg, Haro Burkhard von Fridag, zur ersten und dritten Forderung Brandenburgs keine Stellung zu nehmen. Falls die Stadt jedoch dem Bau einer calvinistischen Kirche zustimme, solle er den Bau auch eines katholischen Gotteshauses fordern. Die Einrichtung einer Poststation würde das kaiserliche Postregal verletzen. In dieser Sache hat sich der Kaiser bereits an die Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen und den Kurfürst von Brandenburg gewendet. Die Stadt Hamburg lehnt alle drei brandenburgischen Forderungen ab. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Pauli von Rosenschild, Jakob Heinrich, Dr., dänischer Rat und Vertreter in Hamburg |
Gegenstand - Beschreibung: | Der Hamburger Magistrat hat dem dänischen Rat Dr. Jakob Heinrich Pauli von Rosenschild Kontakte zu Personen (Kurt Jastram, Hieronymus Snitger) vorgeworfen, die wegen Verrats inhaftiert bzw. inzwischen bereits hingerichtet worden sind (s. Antiqua 18/1, 19/1). Obwohl Pauli in einer schriftlichen Erklärung seine Unschuld dargelegt hat, ließ der Magistrat Plakate aufhängen, auf denen die Vorwürfe gegen ihn wiederholt wurden. Daraufhin veröffentlicht Pauli seine Gegendarstellung im Druck. König Christian V. von Dänemark wertet diese Veröffentlichung als Verteidigung, die in keinem Recht verboten sei. Außerdem habe Pauli die Schrift nicht anonym sondern unter seinem Namen publiziert. Deshalb lehnt er das Ansuchen Kaiser Leopolds I. ab, die Verbreitung der Schrift in seinen Herrschaftsgebieten zu untersagen und den Autor zu bestrafen, und bittet den Kaiser, das kaiserliche Verbot der Schrift, das an die kreisausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises und andere Stände ergangen ist, zu kassieren. Die dänische Regierung in Glückstadt läßt dreimal Ladung (ex lege diffamari) gegen den Hamburger Fiskal Andreas Botticher wegen seines Vorgehens gegen Pauli ergehen und im Herzogtum Holstein werden Plakate aufgehängt, in denen der König von Dänemark das kaiserliche Edikt gegen Pauli für null und nichtig erklärt und das kaiserliche Vorgehen als Eingriff in seine Jurisdiktion bezeichnet. |
Entscheidungen: | Kaiserlicher Auftrag an Haro Burkhard von Fridag, der Stadt Hamburg das kaiserliche Edikt gegen Pauli mitzuteilen und dem König von Dänemark das beiliegende Schreiben zustellen zu lassen, 1687 04 14, (Konz.) fol. 1r. Kaiserliches Ersuchen an den König von Dänemark, Pauli angemessen zu bestrafen und die Verbreitung der Schrift in seinen Herrschaftsgebieten zu verbieten, 1687 04 14, (Konz.) fol. 3r-4r. Kaiserliches Dekret an die Niederösterreichische (!) Hofkanzlei, den Verkauf von Paulis Schrift in der kaiserlichen Residenz zu unterbinden und die Exemplare des Drucks zu beschlagnahmen, 1687 05 26, (Konz.) fol. 5r-6r. Kaiserliches Dekret an den Fiskal in Hamburg, der im Fall Pauli von der dänischen Regierung in Glückstadt gegen ihn ergangenen Ladung keine Folge zu leisten, 1687 08 25, (Konz.) fol. 17r-18r. Kaiserlicher Befehl an den kaiserlichen Bücherkämmerer in Frankfurt, gegen eine weitere Verbreitung der Schriften Paulis vorzugehen und alle kursierenden Exemplare zu beschlagnahmen, 1687 08 25, (Konz.) fol. 19r-20v. Kaiserliches Ersuchen an Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen, dem Buchamt in Leipzig zu befehlen, gegen die Verbreitung von Paulis Schrift vorzugehen, 1687 08 25, (Konz.) fol. 21r-22v. Kaiserliches Inhibitionsmandat gegen die dänische Regierung in Glückstadt. Der Prozeß gegen den Hamburger Fiskal ist bei einer Strafe von 50 Mark lötigem Gold sofort nach Zustellung dieses Mandats einzustellen. Kassierung dieses und aller übrigen Verfahren als widerrechtlich und unzulässig, 1687 08 25, (Konz.) fol. 23r-25v. Kaiserliche Ermahnung an König Christian V., die von der dänischen Regierung in Glückstadt gegen den Hamburger Fiskal ergangenen nichtigen Ladungen zu kassieren und nicht weiter gegen ihn vorzugehen, 1687 08 25, (Konz.) fol. 27r-28r. Kaiserliches Ersuchen an die kreisausschreibenden Fürsten des Niedersächsischen Kreises, die Verbreitung von Paulis Schrift zu verbieten und die im Umlauf befindlichen Exemplare zu kassieren (laut Aktenvermerk in gleicher Form an Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, den Niederrheinisch-Westfälischen Kreis und die Stadt Frankfurt), 1687 08 25, (Konz.) fol. 29r-30r. Kaiserliches Schreiben an Haro Burkhard von Fridag (auch zum Konflikt zwischen Dänemark und Hamburg wegen Eppendorf (s. Antiqua 19/14), zu den Forderungen des Kurfürsten von Brandenburg an Hamburg und der innenpolitischen Situation in Hamburg), 1687 08 25, (Konz.) fol. 31r-37v. Kaiserliche Anweisung an Franz Heinrich von Fridag, den Kurfürst von Brandenburg über das unrechtliche Vorgehen der dänischen Regierung in Glückstadt gegen den Hamburger Fiskal zu informieren, 1687 08 25, (Konz.) fol. 39rv. |
Umfang: | Fol. 1-52 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1717 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211579 |
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