AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 28-7 Hansestädte contra England; Verhandlungen zwischen der kaiserlichen Kommission und den Gesandten Königin Elisabeths I. von England über den Handelsstreit, 1603-1604 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 28-7
Titel:Hansestädte contra England; Verhandlungen zwischen der kaiserlichen Kommission und den Gesandten Königin Elisabeths I. von England über den Handelsstreit
Entstehungszeitraum:1603 - 1604
Darin:Schreiben König Karls IX. von Schweden an Bürgermeister und Rat der Stadt Stade, 1602 04 05, fol. 406r-409v; 1602 07 07, fol. 410r-413v; 1602 07 31, fol. 420r-423v; 1602 08 05, fol. 424r-425v. Schreiben König Karls IX. von Schweden an Herzog Ulrich von Mecklenburg und Bischof Johann Adolph von Lübeck, 1602 07 08, fol. 414r-417v; 1602 08 05, fol. 418r-419v. Protokoll der Verhandlungen zwischen den kaiserlichen Kommissaren (Ehrenfried von Minkwitz sowie Anton Witersheim, des Holstein-Schaumburger Kanzlers Eberhard von Weihe und des Holstein-Schaumburger Rats und Statthalters Theodor von Brink als Subdelegierte Graf Ernsts von Holstein-Schaumburg) und den Gesandten der Königin von England (Radulphus Eure, Baron von Stokeley; John Herbert, Sekretär Königin Elisabeths I.; Daniel Dun, Dr.; Sir Stephen Le Sieur) 1603 03 03 - 04 20, fol. 5r-176v. Darin enthalten: Vertrag zwischen Kaiser Sigismund und König Heinrich V. von England, 1416 08 15, fol. 128r-135v. Mandat Königin Elisabeths I. von England, 1602 08 29, fol. 127rv. Aufstellung der der Hanse in England verliehenen Privilegien, 1260 - 1553, fol. 176rv. Rechtsgutachten zum Handelsstreit zwischen den Hansestädten und England, [nach 1604 April], fol. 178r-335v. Bericht des Minkwitz an den Kaiser (auch zur Beschwerde des Königs von Schweden über die Stadt Lübeck beim Kaiser; Konflikt zwischen Rat und Bürgerschaft der Stadt Lübeck), 1604 08 22, (Orig.) fol. 451r-462v. Darin enthalten: Namensverzeichnis der Lübecker Prälaten und Kanoniker, 1604 06 01, fol. 461r-462v. Notariatsinstrument: 1604 08 04, (Orig.) fol. 441r-444v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Hansestädte
Beklagter/Antragsgegner:England, Königin Elisabeth I. von; Merchant Adventurers
Gegenstand - Beschreibung:In den Verhandlungen mit den englischen Gesandten fordern die Hansestädte die Rückerstattung des Stahlhofs in London, die Jurisdiktion über die Angehörigen der Hanse in England, freien Im- und Export, Erlaubnis zu freien Verhandlungen im englischen Königreich und in London in der "Blatmethalle" sowie die Befreiung von Zöllen und Abgaben. Die englischen Unterhändler erklären die alten Privilegien der Hanse für erloschen, sind aber bereit, ihnen neue zu erteilen. Dieses Angebot lehnt die Hanse ab. Wenn sich England schon weigere, Privilegien zu restituieren, deren Rechtmäßigkeit sich eindeutig nachweisen lasse, bezweifeln die Vertreter der Hansestädte die Verläßlichkeit solcher neuen Privilegien. Nachdem die Gespräche durch den Tod Königin Elisabeths I. ein vorzeitiges Ende finden, legen die kaiserlichen Kommissare, Graf Ernst von Holstein-Schaumburg und der Reichshofrat und böhmische Appellationsrat Ehrenfried von Minkwitz, dem Kaiser ein Verhandlungsprotokoll vor. Die Hansestädte beschweren sich, die englische Seite habe keine wirkliche Verhandlungsbereitschaft gezeigt, sondern die Gespräche lediglich dazu genutzt, die Vollstreckung des kaiserlichen Mandats gegen die Merchant Adventurers hinauszuzögern. Sie bitten den Kaiser, anderslautenden Berichten keinen Glauben zu schenken, sondern jetzt die Vollstreckung gegen die englischen Händler zu verfügen. Dagegen signalisiert Sir Stephen Le Sieur, der Gesandte König Jakobs I. von Großbritannien, weitere Gesprächsbereitschaft und bittet um Kassierung oder zumindest Suspendierung des Mandats. Da die Verhandlungen mit den englischen Abgesandten zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt hätten, schlagen die Hansestädte dem Kaiser vor, eine Gesandtschaft an König Jakob I. abzufertigen, um ihm zu seiner Thronbesteigung zu gratulieren. Sie wollen versuchen, ihr Ziel auf diesem Weg zu erreichen. Gleichzeitig beschweren sie sich beim Kaiser über die Verletzung des Stettiner Friedens durch König Karl IX. von Schweden.
Entscheidungen:Gutachten des Reichshofrats (Zustellung der Botschaft des englischen Gesandten an die Hansestädte mit dem Hinweis, da der Reichstag der gütlichen Einigung zugestimmt hat, sollen sie dieses Mittel nicht ausschlagen; zwischenzeitlich bleibt der Minkwitzsche Rezeß in Kraft; den englischen Gesandten auf die Bereitschaft zu weiteren Verhandlungen hinzuweisen; den Minkwitzschen Rezeß ihm gegenüber möglichst nicht zu erwähnen), 1603 10 03, fol. 384r-351v; (2. abweichende Fassung) fol. 353r-359v, fol. 360r-365r. Gutachten des Geheimen Rats (Information der Hansestädte über die Äußerungen des englischen Gesandten mit der Frage, ob und wo sie die Gespräche wieder aufnehmen wollen, damit der Kaiser die geplante Abordnung nach England entsprechend instruieren kann), 1604 01 09, (Vermerk) fol. 351v.
Bemerkungen:Zu diesem Vorgang s. auch Antiqua 27/1 und 28/1 [29].
Umfang:Fol. 1-462
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1634
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211703
 

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