AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 51-2 Frundsberg, Georg von contra Frundsberg Regiment, Soldaten der sechs Fähnlein; Auseinandersetzung wegen Soldzahlung, auch Landfriedensbruchs;, 1578-1582 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 51-2
Titel:Frundsberg, Georg von contra Frundsberg Regiment, Soldaten der sechs Fähnlein; Auseinandersetzung wegen Soldzahlung, auch Landfriedensbruchs;
Entstehungszeitraum:1578 - 1582
Darin:Bestallungsurkunde [Philipps II.] König von Spanien für deutsches Kriegsvolk 1569 05 01 (Auszug), fol. 257rv; Schuldurkunde des Klägers zugunsten der Beklagten (Auszahlung der nach Abzug von Zahlungen des spanischen Königs noch ausstehenden Besoldung) 1577 10 03 (anderes Exemplar: 1577 10 04), fol. 242r-243v (beglaubigte Abschrift), 25r-26v, 39r-40v; Einverständniserklärung der Beklagten mit Schuldurkunde des Klägers 1577 10 03, fol. 27r-28v und 41r-42v; Vergleich zwischen Juan d'Austria als königlich-spanischem Statthalter in den Niederlanden und Hauptleuten von sieben Fähnlein des Frundsbergischen Regiments 1577 12 07, fol. 258r-259v; Befehl Ferdinands Erzherzog von Österreich an Kläger, sich mit Beklagten zu vergleichen, unter Bezug auf Eigenschaft vieler Beklagten als erzherzoglich-österreichische Untertanen 1578 06 20, fol. 60rv; Berichte Ludwigs Herzog von Württemberg 1578 05 20 (Einschalten des Schwäbischen Reichskreises), 1578 08 30 (Berichte von Albrecht Graf von Löwenstein, Jakob Truchseß von Waldburg, Markus Fugger [zu Nordendorf, Biberach und Welden oder zu Kirchheim, Glött und Stettenfels], des Abts von Ochsenhausen, der Stadt Augsburg sowie des Bischofs von Augsburg über Versammlungen der Beklagten), 1579 05 28 (Zurückweisung eines Güteversuchs durch Kläger), fol. 49r-50v, 80r-129v, 234r-237v; Beri
chte Ludwigs Herzog von Württemberg sowie der Stadt Ulm als kaiserliche Kommissare (Zurückweisung des Güteversuchs durch Kläger) 1579 04 16, 1579 05 04, fol. 209r-226v, 228r-231v; Fürbittschreiben der Grafen des Schwäbischen Reichskreises zugunsten des Klägers 1579 01 09, fol. 155r-156v; Fürbittschreiben Ottheinrichs Graf von Schwarzburg zugunsten des Klägers 1579 02 [.], fol. 181r-183v; Fürbittschreiben des königlich-spanischen Statthalters in den Niederlanden Alessandro [Farnese] Herzog von Parma zugunsten des Klägers 1579 05 20, fol. 232r-233v; Notariatsinstrument (Vollmacht des Ausschusses der Beklagten für Kaspar Eckersteiner und Peter Kleinweck zur Vertretung ihrer Interessen gegenüber Kläger) 1580 01 17, fol. 244r-249v

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Frundsberg, Georg von, für ihn während seiner Abwesenheit in spanischem Kriegsdienst (1578-1579) Frundsberg, Barbara, seine Ehefrau; vice versa
Beklagter/Antragsgegner:Frundsberg Regiment, Soldaten der sechs Fähnlein, die als Besatzung in Breda gedient haben, vice versa
Gegenstand - zeitgenössische Formulierung:Kläger führt aus, mit Zustimmung Kaiser Maximilians II. 13 Fähnlein Kriegsvolk im Reich geworben und in den Krieg in den Niederlanden geführt zu haben. Bei einem Aufenthalt in Breda hätten Beklagte ihn dazu genötigt, eine Erklärung zu unterschreiben, wonach er die Auszahlung des noch ausstehenden Solds übernehmen werde. Als die Gelder zum vereinbarten Zeitpunkt nicht ausbezahlt worden seien, hätten Beklagte gedroht, sich an den Gütern des Klägers in und um Mindelheim schadlos zu halten. Kläger behauptet, die fragliche Zahlungsvereinbarung sei erzwungen worden und damit nichtig. Er bittet um ein offenes kaiserliches Mandat gegen Beklagte, nicht gewaltsam gegen ihn und seine Güter vorzugehen, außerdem um die Kassation des erzwungenen Vertrags. Darüber hinaus beantragt Kläger einen kaiserlichen Befehl an den Herzog von Württemberg als Oberst des Schwäbischen Reichskreises, ihn gegebenenfalls gegen die sich zusammenrottenden Beklagte zu schützen. Kläger beschuldigt Beklagte außerdem des Landfriedensbruchs, weil sie sich Pfingsten 1578 bei Pfaffenhausen mit dem Leutnant des Schwäbischen Reichskreises Albrecht Graf von Löwenstein auf eine bewaffnete Auseinandersetzung eingelassen hätten. Eine Schlichtung des Streits durch eine kaiserliche Vermittlungskommission lehnt Kläger unter Hinweis auf ein Angebot des königlich-
spanischen Statthalters in den Niederlanden Juan d'Austria, die Soldzahlung zu übernehmen, ab. Sollten Beklagte damit nicht zufrieden sein, seien sie auf den Rechtsweg zu weisen. Angesichts weiterer Drohungen und Versammlungen der Beklagten bitten Kläger bzw. seine Ehefrau um den kaiserlichen Schutz, außerdem um kaiserliche Fürbittschreiben an den König von Spanien, dessen Statthalter in den Niederlanden Alessandro Herzog von Parma sowie den spanischen Befehlshaber in den Niederlanden, den Herzog de Nova Terra. Beklagte rufen ihrerseits den Kaiser an, wobei sie sich auf das Zahlungsversprechen des Klägers beziehen, das freiwillig erfolgt sei. Daher richte sich ihr Anspruch gegen Kläger, nicht gegen den spanischen König oder dessen Statthalter in den Niederlanden. Der langwierige Rechtsweg sei den verarmten Beklagten, die nur ihre rechtmäßige Besoldung einforderten, nicht zuzumuten. Beklagte verwahren sich gegen den Vorwurf des Landfriedensbruchs. Die Gewalttätigkeiten bei Pfaffenhausen seien vom Grafen von Löwenstein ausgegangen. Sie bitten um kaiserliche Verfügungen an Kläger, den Besoldungsrückstand zu begleichen, später um die Einsetzung einer kaiserlichen Kommission. Beklagte reichen schließlich Klage vor dem Reichskammergericht ein und bitten um ein kaiserliches Vermittlungsschreiben an den König von Spanie
n.
Entscheidungen:Kaiserliches Dekret (Verbot weiteren Zusammenrottens der Beklagten, Auftrag an [Ludwig] Herzog von Württemberg, gütliche Einigung zwischen den Parteien zu vermitteln) 1578 06 18, fol. 53r-54v; Kaiserliches Schreiben an Kläger (wegen Kassation des Zahlungsversprechens Weisung an Reichskammergericht, Einsetzung einer kaiserlichen Kommission) 1578 06 18, fol. 112r-113v; Kaiserliches Schreiben um Bericht an [Ludwig] Herzog von Württemberg, zugleich Aufforderung zu Vermittlung zwischen den Parteien 1578 06 18, fol. 51r-52v; Kaiserliches Dekret an Beklagte (Weisung an königlich-spanischen Statthalter in den Niederlanden [Alessandro Farnese] Herzog von Parma gemäß Zahlungsangebot von Juan d'Austria) 1578 10 29, fol. 133r-134v; Kaiserlicher Kommissionsauftrag [an Ludwig Herzog von Württemberg und Stadt Ulm] zur Güte 1579 02 14 (Vermerk), Entscheidung bestätigt 1579 02 17 (Vermerk), fol. 160v, 170v; Weiterleitung der Bitte des Bevollmächtigten der Beklagten um Vermittlungsschreiben an [Philipp] König von Spanien an [Sekretär der Reichskanzlei Peter] Obernburger zur Berichterstattung, s.d. Vermerk, fol. 251v; Zustellung einer Eingabe der Beklagten an Kläger, laut Vermerk direkte Entscheidung des Kaisers 1582 08 15 (Vermerk), fol. 255v
Umfang:fol. 18-262; Akten unvollständig
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1612
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4289093
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en fr it nl