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AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 68-3 Goslar Stadt, Bürgermeister und Rat contra Braunschweig[-Wolfenbüttel], Julius Herzog von; Auseinandersetzung wegen Nichtigkeit eines Vertrags, auch wegen obrigkeitlicher Rechte;, 1570-1587 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Archivplan-Kontext |
AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 68 Braunschweig, Goslar, Gemmingen, Gleichen, Gruber, Goss, Grünthal, Graf, Griesauer, Jülich-Kleve-Berg, 1570-1597 (Karton (Faszikel))
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Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 68-3 |
Titel: | Goslar Stadt, Bürgermeister und Rat contra Braunschweig[-Wolfenbüttel], Julius Herzog von; Auseinandersetzung wegen Nichtigkeit eines Vertrags, auch wegen obrigkeitlicher Rechte; |
Entstehungszeitraum: | 1570 - 1587 |
Darin: | Privileg König Adolfs [von Nassau] für Stadt Goslar (Besteuerungsrecht) 1294 [11 29], fol. 73rv; Schreiben Kaiser Ludwigs [IV. von Bayern] an Bürgermeister und Rat der Stadt Goslar (gewaltsame Übergriffe auf Territorium der Stadt) 1331 [06 20], fol. 65r-66v; Privileg Kaiser Karls IV. (Strafgerichtsbarkeit auf Territorium der Stadt Goslar) 1357 [10 26], fol. 67r-70v; Privileg König Wenzels für Stadt Goslar (Auszug, freie Wahl von Schutzherren betreffend, auch Bestätigung der Reichsfreiheit der Stadt) 1390 [11 11], fol. 425r-428v; Aufnahme in den königlichen Schutz und Bestätigung aller Rechte bezüglich Holzmarken, Wasser und Weide für Stadt Goslar durch König Ruprecht 1410 [01 08], fol. 71r-72v; Befehl König Friedrichs [III.] an Bischof von Halberstadt, Herzog von Braunschweig-Lüneburg und Graf von Hohnstein, Rechte der Stadt Goslar zu schützen 1446 [04 09], fol. 429r-430v; Mandat Kaiser Karls V. (Suspendierung der Reichsacht gegen Stadt Goslar bis zu Ende des reichskammergerichtlichen Verfahrens) 1548 07 24, fol. 49r-50v; Schreiben Kaiser Karls V. an Reichskammergericht (nach gescheitertem Güteversuch Zurückverweisung der Auseinandersetzung zwischen Stadt Goslar und Heinrich [II.] Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel] an Reichskammergericht) 1548 10 01, fol. 47r-48v; Schreiben Kaiser Karls V. an Heinrich [II.] |
| Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel] (Einlassung vor Reichskammergericht, Einstellen von Übergriffen auf Stadt Goslar) 1548 10 06, fol. 85r-86v; Mandat Kaiser Karls V. gegen Heinrich [II.] Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel] (Einstellen von Übergriffen auf Stadt Goslar) 1551 05 13, fol. 87r-88v; Vertrag zwischen Heinrich [II.] Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel] und Stadt Goslar 1552 [06 13], fol. 51r-60v, 75r-84v; Rechtsgutachten zur Frage der Nichtigkeit des Vertrags zwischen Stadt Goslar und Heinrich [II.] Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel] 1552, s.d., fol. 407r-422v, 431r-446v; Vertrag zwischen Heinrich [II.] Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel] und Stadt Goslar wegen Berg- und Hüttenwerk bei Goslar, vermittelt durch Römischen König Ferdinand und Moritz Herzog von Sachsen 1553 [04 21], fol. 61r-64v, 423r-424v (Auszug); Vertrag zwischen Beklagtem auf der einen und Priorin und Konvent des Klosters Neuwerk in Goslar auf der anderen Seite 1583 12 30, fol. 269r-272v; Bescheid der zum Reichstag versammelten Stände und Gesandten für Kläger (Weisung an Kaiser) 1570 12 02, fol. 89r-90v, 91r-92v; Gutachten der zum Reichstag versammelten Stände und Gesandten 1576 09 14 (Weisung der Kläger an zukünftigen Moderationstag, in der Zwischenzeit Verlängerung der Kläger 1566 bewilligten Verringerung der Reichsste |
| uern), s.d., präsentiert 1582 09 09 (kaiserliches Schreiben an Beklagten, kaiserliche Kommission, laut Vermerk vom Kaiser gebilligt), fol. 190r-191v, 229r-232v; Bericht Wilhelms [IV.] Landgraf von Hessen[-Kassel] als kaiserlicher Kommissar (eigentliche Kommissionsakten fehlen) 1575 06 04, fol. 167r-168v; Bericht Augusts Kurfürst von Sachsen und Ulrichs Herzog von Mecklenburg[-Güstrow] als kaiserliche Kommissare 1585 01 08, fol. 320r-371v; Fürbittschreiben der Reichsstädte zugunsten der Kläger [1586] 01 06, fol. 534r-535v; Reichskammergerichtliche Ladung der Kläger (auf Antrag des Beklagten, diverse Vertragsverletzungen) 1585 02 06, fol. 403r-406v |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Goslar Stadt, Bürgermeister und Rat |
Beklagter/Antragsgegner: | Braunschweig[-Wolfenbüttel], Julius Herzog von |
Gegenstand - Beschreibung: | Kläger beziehen sich auf einen Vertrag mit Heinrich [II.] Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel], dem Vater und Regierungsvorgänger des Beklagten, von 1552, in dem sie auf wesentliche Einkünfte und Rechte der Stadt verzichtet hätten. Kläger behaupten, der Vertrag sei durch eine Belagerung erzwungen worden und daher nichtig. Darüber hinaus berichten Kläger über zahlreiche Übergriffe des Beklagten auf ihre Rechte (Bergwerk Rammelsberg, Kloster Neuwerk, Bautätigkeit innerhalb der Goslarer Landwehr, Einrichtung einer Apotheke, Waaggeld, Braurecht, Zollerhebung, Vertragsbruch, außerdem Behinderungen, Beleidigungen und Steuerforderungen durch Amtleute des Beklagten). Kläger behaupten, eigene Rechte auf das Bergwerk Rammelsberg zu haben, die sie durch Kauf und durch Investitionen erworben hätten. Außerdem berufen sie sich auf die Privilegien der Stadt. Kläger bitten, den Vertrag von 1552 zu kassieren und Beklagten durch einen kaiserlichen Befehl, später durch ein kaiserliches Mandat, später durch die Androhung der Reichsacht dazu zu bewegen, alle Übergriffe einzustellen. Außerdem bitten Kläger um die Einsetzung einer kaiserlichen Kommission, später um die Ladung des Beklagten an den Kaiserhof oder die Durchführung eines Kompromißverfahrens. Kläger regen einen kaiserlichen Befehl an den kaiserlichen Fiskal am Reichskamm |
| ergericht an, wegen der von Kläger aufgrund ihrer Zahlungsunfähigkeit infolge des Vertrags von 1552 nicht beglichenen Reichssteuern ein Verfahren gegen Beklagten anzustrengen. Außerdem solle der Oberst des Niedersächsischen Reichskreises aufgefordert werden, die Stadt vor weiteren Übergriffen zu schützen. Darüber hinaus beantragen Kläger die Erneuerung ihrer Privilegien. Kläger wenden sich auch an die Reichshofräte sowie an den Supplikationsausschuß des Reichstags von 1582. Beklagter beruft sich auf seine Rechte als Landesherr, in dessen Territorium das Bergwerk Rammelsberg liege. Alle von Kläger monierten Neubauten seien auf Braunschweiger Territorium errichtet worden. Auch in den übrigen Fragen habe Beklagter nur seine Rechte als Landesherr bzw. aus dem Vertrag von 1552 wahrgenommen. Beklagter bittet, Kläger abzuweisen. Beklagter weigert sich, sich vor einer kaiserlichen Kommission einzulassen, da damit sein Recht auf einen Prozeß vor den Austrägen verletzt werde. Aus den Akten geht hervor, daß Beklagter darüber hinaus ein Achtverfahren gegen Kläger wegen Zerstörung von Klöstern vor dem Reichskammergericht wiederaufnehmen und die Vollstreckung der Acht beantragen läßt. |
Entscheidungen: | Kaiserlicher Kommissionsauftrag an Bischöfe von Münster oder Bremen oder Verden (nach Weisung der Kläger an Kaiser durch die zum Reichstag versammelten Stände und Gesandten) 1570 12 14, fol. 92v (Vermerk), 97r-98v (s.d. Zusammenfassung); Kaiserliche Ermahnung an Beklagten, Rechte der Kläger zu respektieren 1571 09 27, wiederholt 1572 07 31, als Befehl wiederholt 1572 11 04, wiederholt 1572 12 01, als Befehl wiederholt 1575 05 02, wiederholt 1575 11 29, wiederholt 1576 10 20, wiederholt 1582 09 12, als Befehl wiederholt 1585 05 20, fol. 105r-106v, 111r-112v (Konzept) und 113r-114v, 131r-132v, 155rv, 164rv, 173r-174v, 202r-203v, 233r-236v, 451r-452v; Kaiserliche Ermahnung an Bischof von Münster und Wilhelm [IV.] Landgraf von Hessen[-Kassel] als kaiserliche Kommissare, Kommissionsauftrag durchzuführen 1571 09 27, wiederholt 1572 11 04, fol. 107r-108v, 133rv (Konzept) und 134rv; Zustellung der Stellungnahme des Beklagten an Kläger 1572 11 28 (Vermerk), fol. 144v; Zustellung der Stellungnahme des Beklagten an Bischof von Münster und Wilhelm [IV.] Landgraf von Hessen[-Kassel] als kaiserliche Kommissare, zugleich Ermahnung, Kommissionsauftrag durchzuführen 1572 12 01, fol. 156rv (Konzept), 157r-158v (Ausfertigung, laut Vermerk nicht zugestellt); Kaiserliche Aufforderung an Wilhelm [IV.] Landgraf von Hessen[-Kassel] als |
| kaiserlichen Kommissar, Bericht einzuschicken 1574 11 29, fol. 161rv; Reichshofrätliches votum ad imperatorem (Weiterleitung des Berichts der kaiserlichen Kommissare an die zum Reichstag versammelten Stände und Gesandten), laut Vermerk gebilligt durch Kaiser 1576 04 11, fol. 177rv, 178rv; Information der Parteien über Weiterleitung des Berichts der kaiserlichen Kommissare an die zum Reichstag versammelten Stände und Gesandten 1576 04 18, fol. 179rv; Zustellung der Bitte des Gesandten der Kläger um Vortrag der Angelegenheit vor den zum Reichstag versammelten Ständen und Gesandten an kurfürstlich-mainzischen Kanzler 1582 07 06 (Vermerk, Entscheidung des Kaisers), fol. 212v; Kaiserlicher Kommissionsauftrag an August Kurfürst von Sachsen und Wilhelm [IV.] Landgraf von Hessen[-Kassel] (gemäß Gutachten der zum Reichstag versammelten Stände und Gesandten) 1582 09 12, fol. 237r-240v; Kaiserlicher Befehl an Beklagten, Übergriffe einzustellen und sich vor kaiserlicher Kommission einzulassen 1584 03 22, fol. 317r-318v; Kaiserliche Aufforderung an Wilhelm [IV.] Landgraf von Hessen[-Kassel], Akten der von ihm und Bischof von Münster durchgeführten kaiserlichen Kommission an die neu eingesetzten Kommissare (August Kurfürst von Sachsen, Ulrich Herzog von Mecklenburg[-Güstrow]) weiterzuleiten 1584 03 22, fol. 319rv; Kaiserlich |
| es Dekret für Abgesandten der Kläger (Berufung des Beklagten auf ordentlichen Rechtsweg, wiederholter Befehl an Beklagten, Übergriffe einzustellen, Vorschlag eines Kompromißverfahrens) 1585 04 15, fol. 392rv; Kaiserliches Dekret für Kläger (Weisung an Reichskammergericht, wiederholter Befehl an Beklagten, Übergriffe einzustellen, Erneuerung eines kaiserlichen Schutzbriefs sowie eines kaiserlichen Privilegs gegen Beschlagnahmen) 1585 05 07, fol. 449r-450v; Kaiserlicher Bescheid an Kläger (Ablehnung des Antrags auf kaiserlichen Befehl an kaiserlichen Fiskal am Reichskammergericht) 1586 01 07, fol. 531rv; Kaiserlicher Befehl an Adolf [I.] Herzog von [Schleswig-]Holstein[-Gottorp] als Oberst des Niedersächsischen Reichskreises, gewaltsames Vorgehen gegen Kläger zu unterbinden 1586 01 07, fol. 532r-533v |
Umfang: | fol. 37-549; Akten unvollständig |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1617 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4290764 |
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