AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 68-11 Jülich-Kleve-Berg, Sibille Herzogin von contra Jülich-Kleve-Berg, Jakobe Herzogin von; Auseinandersetzung wegen Ehebruchs, 1595-1597 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 68-11
Titel:Jülich-Kleve-Berg, Sibille Herzogin von contra Jülich-Kleve-Berg, Jakobe Herzogin von; Auseinandersetzung wegen Ehebruchs
Entstehungszeitraum:1595 - 1597
Darin:Auszüge aus Schreiben der Päpste Gregor [XIII.], Sixtus [V.] und Klemens [VIII.] an Beklagte 1584-1592, fol. 647rv, 667r, 732r-733v;

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Jülich-Kleve-Berg, Sibille Herzogin von (1); Jülich-Kleve-Berg Herzogtümer, herzogliche Räte (2); Pallant, Dietrich von (3)
Beklagter/Antragsgegner:Jülich-Kleve-Berg, Jakobe Herzogin von, geb. Markgräfin von Baden
Gegenstand - Beschreibung:Kläger (1) und (2) hatten Beklagte vor dem Kaiser beschuldigt, sich in vielfältiger Weise ungebührlich verhalten zu haben (Zauberei, Verschwendung, Ehebruch mit dem herzoglich-jülichischen Mundschenk Dietrich von Hall). Damit habe sie die Ehre des Hauses Jülich verletzt und dem Land Schaden zugefügt. Kläger (1) und (2) bitten, Beklagte bestrafen zu lassen oder ein Gericht in Jülich mit ihrer Aburteilung und Bestrafung zu beauftragen. Außerdem bitten sie um einen kaiserlichen Befehl an den Kurfürsten von Köln [Ernst Herzog von Bayern] und die Stadt Lüttich, den sich unter dem Schutz des Kurfürsten in Lüttich aufhaltenden Dietrich von Hall wegen Ehebruchs anklagen und bestrafen zu lassen. Beklagte bestreitet alle Vorwürfe. Sie beschuldigt Kläger (2), sie von ihrem Ehemann getrennt zu haben, ihr ihre Rechte auf Mitregierung des Herzogtums zu entziehen und ihr Einkünfte vorzuenthalten. Die Auseinandersetzung wird einer sich in Jülich-Kleve-Berg aufhaltenden kaiserlichen Kommission übertragen, die eine Untersuchung durchführt und die Akten an den Kaiserhof schickt. Später berichtet Beklagte, Kläger (2) hätten sie unter Hausarrest gestellt und bedroht und enthielten ihr die zu ihrem Unterhalt notwendigen Mittel vor. Außerdem erhebt Beklagte Einwände gegen das von den kaiserlichen Kommissaren durchgeführte Verfahren (V
erweigerung eines Rechtsbeistands, mangelndes rechtliches Gehör, Nichtanhörung von Entlastungszeugen, Anhörung parteiischer Zeugen). Beklagte bittet, zunächst für die Wiederherstellung ihrer Rechte (Zugang zu ihrem Ehemann, Einkünfte, Regierungsrechte) zu sorgen. Anschließend sei das Ergebnis der Untersuchung durch die kaiserlichen Kommissare zu kassieren und Beklagte freizusprechen. Antragsteller (3) berichtet über ihn beleidigende Äußerungen von Zeugen. Er bittet um ein kaiserliches Fürbittschreiben an Kläger (2). Später informieren Kläger (2) über den Tod der Beklagten. Die Akten dokumentieren auch die Tätigkeit der kaiserlichen Kommissare auf anderen Gebieten (Bestellung einer Regierung für Jülich-Kleve-Berg, Einberufung von Landtagen, Regelung der Auseinandersetzungen zwischen jülich-bergischen und kleve-märkischen Räten um Verteilung der Kosten für die herzogliche Hofhaltung und Schulden, Unruhen in der Stadt Aachen etc.).
Entscheidungen:Kaiserlicher Kommissionsauftrag an Reichshofrat Johann Freiherr von Haim und Rat des böhmischen Obersten Appellationsgerichts Daniel Prinz (Untersuchung der Vorwürfe gegen Beklagte) 1595 03 30, fol. 596r-599v (beglaubigte Abschrift; Kaiserliches Dekret an Kläger (2) (Vertraulichkeit der Untersuchungsakten, Beachtung der Rechte der Beklagten) 1595 12 05, fol. 615v-616r (Auszug), 693r-694r (Auszug);
Bemerkungen:Weiter Akten K. 69; Akten aus K. 68 in K. 69, aus K. 69 in K. 68 umgelegt
Umfang:fol. 593-763; Akten unvollständig
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1627
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4290772
 

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