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AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 81-5 Hessen, Maria Landgräfin von contra Hessen[-Kassel], Moritz Landgraf von; Auseinandersetzung wegen Witwenguts, auch wegen Zuständigkeit;, 1605-1606 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Archivplan-Kontext |
AT_OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 81 Hund, Geroldseck, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Heut, Hessen, Hessen-Darmstadt, Braunschweig, Hofflich, Hausen, Trier, Hämmerle, 1599-1608 (Karton (Faszikel))
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Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 81-5 |
Titel: | Hessen, Maria Landgräfin von contra Hessen[-Kassel], Moritz Landgraf von; Auseinandersetzung wegen Witwenguts, auch wegen Zuständigkeit; |
Entstehungszeitraum: | 1605 - 1606 |
Darin: | Ehevertrag zwischen Ludwig [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] und Klägerin (vertreten durch Mutter [Margarete geborene Herzogin von Braunschweig-Lüneburg] und Brüder) 1591 05 30, fol. 188r-199v (beglaubigte Abschrift), 176r-183v; Übertragung des Ludwig [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] zustehenden Teils an Stadt und Amt Butzbach an Klägerin (Morgengabe) 1591 07 05, fol. 200r-203v (beglaubigte Abschrift), 77r-80v; Übertragung von Stadt, Schloß und Amt Grünberg durch Ludwig [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] an Klägerin (Witwengut) 1591 07 08, fol. 204r-209v (beglaubigte Abschrift), 63r-68v; Erklärung Ludwigs [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] (Heiratsgut der Klägerin) 1591 07 14 (beglaubigte Abschrift), fol. 210r-213v; Erklärung Ludwigs [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] (Heiratsgut der Klägerin) 1598 09 17 (beglaubigte Abschrift), fol. 228r-231v; Erklärung Margaretes Gräfin von Mansfeld [geborene Herzogin von Braunschweig-Lüneburg], Ernsts [VI.] Graf von Mansfeld sowie Friedrich Christophs Graf von Mansfeld als Mutter und Brüder der Klägerin (Witwengut der Klägerin) 1591 07 14 (beglaubigte Abschrift), fol. 218r-219v; Testament Ludwigs [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] (Auszüge, Ansprüche der Klägerin betreffend), s.d., Abänderung zugunsten der Klägerin 1601 12 30, Depositionsurkunde des Reichskammergeric |
| hts 1602 04 22, fol. 220r-225v (beglaubigte Abschrift) und 73r-76v, 234r-249v (beglaubigte Abschrift) und 86r-95v; Anerkennung der Abänderungen am Testament Ludwigs [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] zugunsten der Klägerin durch Beklagte (1) und (2) 1601 11 01, fol. 250r-255v (beglaubigte Abschrift), 96r-99v, 162r-165v; Schenkung eines Hauses in Marburg durch Ludwig [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] an Klägerin 1597 02 01, fol. 226r-227v (beglaubigte Abschrift), 81r-82v; Schenkung des Rodenhofs und eines Gartens in Marburg durch Ludwig [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] an Klägerin 1599 12 16, fol. 232r-233v (beglaubigte Abschrift), 83r-84v; Schenkung von 10.000 Gulden durch Ludwig [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] an Klägerin 1604 10 07, fol. 256rv (beglaubigte Abschrift), 85rv |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Hessen, Maria Landgräfin von, geb. Gräfin v Mansfeld, Witwe von Hessen, Ludwig [IV.] Landgraf v, für sie z. T. Mansfeld, Ernst Graf von, ihr Bruder, auch Braunschweig, Ernst Herzog von; Solms, Hermann Adolf Graf von, als Bevollmächtigte (curatores ad litem) |
Beklagter/Antragsgegner: | Hessen[-Kassel], Moritz Landgraf von (1); Hessen[-Darmstadt], Ludwig [V.] Landgraf von (2); Hessen[-Butzbach], Philipp [III.] Landgraf von; Hessen[-Homburg], Friedrich [I.] Landgraf von (3); Hessen, Landgrafen von, mit dem Fall befaßte Räte (4); Marburg Stadt[, Bürgermeister und Rat]; Marburg Universität, Juristische Fakultät (5) |
RHR-Agenten: | Beklagter (1): Lehmann, Gabriel, Lic. iur., Vollmacht 1605 09 19 (beglaubigte Abschrift), fol. 503r-504v; Beklagter (2): Fleischmann, David, Vollmacht 1604 05 21 (beglaubigte Abschrift), fol. 505r-506v |
Gegenstand - Beschreibung: | Klägerin beansprucht unter Bezug auf ihren Heiratsvertrag und ergänzende Verträge, das Testament ihres Ehemanns sowie diverse Schenkungen Bargeld, Wertgegenstände und Einkünfte aus Städten und Ämtern der Landgrafschaft Hessen (Schloß und Amt Grünberg, Schloß Werlau, Stadt und Amt Butzbach, Amt Bingenheim, Rodenhof in der Stadt Marburg). Obwohl Beklagter als Erben ihres Ehemanns ihre Ansprüche schriftlich anerkannt hätten, weigere sich insbesondere Beklagter (1), ihr die fraglichen Einkünfte zukommen zu lassen, wobei er sich auf die noch nicht erfolgte Teilung unter den Erben Ludwigs [IV.] Landgraf von Hessen[-Marburg] beziehe. Beklagter (1) lasse den Rodenhof in Marburg bewachen und hindere Kläger daran, ihre persönliche Habe und ihren Hausrat in Besitz zu nehmen. Kläger beantragt ein kaiserliches Mandat gegen Beklagten (1) sowie seine Amtleute, Klägerin nicht an der Inbesitznahme der ihr zustehenden Vermögenswerte zu hindern. Außerdem bittet sie, ihr Vormünder (curatores ad litem) zu benennen. Später beschuldigt Klägerin Beklagte, insbesondere Beklagten (1), sie unter Hausarrest gestellt und ihre Dienerschaft verhaftet zu haben. Darüber hinaus habe Beklagter (1) unter Rückgriff auf alte Vorwürfe gegen sie und ihren Hofmeister Philipp Ludwig von Baumbach sowie unter dem Vorwurf der Zauberei ein Strafverfahren ge |
| gen sie angestrengt. Klägerin behauptet, als Reichsfürstin nur vor dem Kaiser beklagt werden zu können. Sie beantragt ein kaiserliches Mandat gegen Beklagten (1), sie und ihre Dienerschaft freizulassen und das Strafverfahren einzustellen, die Zustellung des Mandats durch einen kaiserlichen Herold, später ein verschärftes Mandat und im Fall des Zuwiderhandelns einen kaiserlichen Befehl an Heinrich Julius Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel], hessische Schiffe auf der Weser anzuhalten und die hessische Herrschaft Plesse im Herzogtum Braunschweig einzunehmen. In Vertretung seiner Schwester reicht Ernst Graf von Mansfeld am Kaiserhof eine Reihe von Dokumenten ein, die die Ansprüche der Klägerin belegen sollen. Er bittet, die Einreden der Beklagten gegen das durch einen kaiserlichen Kurier zugestellte Mandat zur Freilassung seiner Schwester zurückzuweisen, da das Mandat nach rechtlicher Prüfung der Sachlage ergangen sei. Die Anwälte der Beklagten sollten zur Vorlage ihrer Legitimationen aufgefordert werden. Darüber hinaus beantragt Ernst Graf von Mansfeld die Ladung der Beklagten (4) (Otto von Starschedel, Rudolf Wilhelm Rau, Dr. Konrad Pistorius) und (5), da sie am Strafprozeß gegen Klägerin mitgewirkt und damit gegen einen kaiserlichen Schutzbrief für Klägerin verstoßen hätten. Ernst Graf von Mansfeld wendet sich |
| auch an den Reichshofratspräsidenten [Georg Ludwig Landgraf von Leuchtenberg] und die Reichshofräte sowie an den kaiserlichen Geheimen Rat. Beklagter (1) hatte, auch im Namen der Beklagten (2) und (3), Einreden gegen das kaiserliche Mandat erhoben und darin Klägerin beschuldigt, die Sachlage inkorrekt dargestellt zu haben. Außerdem hatte er strafrechtlich relevante Vorwürfe gegen Klägerin geäußert. Die Einreden werden nach der Einigung zwischen Klägerin auf der einen und Beklagten (1), (2) und (3) auf der anderen Seite an Beklagte (1), (2) und (3) zurückgeleitet. |
Entscheidungen: | Kaiserliche Ermahnung an Beklagten (1), Klägerin nicht an Inbesitznahme der ihr zustehenden Güter und Wertgegenstände zu hindern 1605 01 17, fol. 118r-121v; Kaiserlicher Kommissionsauftrag an Karl [I.] Herzog von Mecklenburg (Vereidigung von Heinrich Julius Herzog von Braunschweig[-Wolfenbüttel], Ernst [II.] Herzog von Braunschweig[-Lüneburg], Ernst [VI.] Graf von Mansfeld und Hermann Adolf Graf von Solms[-Hohensolms] als Vormünder der Klägerin (curatores ad litem)) 1605 01 17, fol. 122r-123v; Kaiserliches Mandat gegen Beklagte (1), (2) und (3) [?], s.d. Auszug, fol. 490rv; Reichshofrätliches votum ad imperatorem (despektierliche Äußerungen der Beklagten (4)) 1605 05 17, laut Vermerk gebilligt im Geheimen Rat 1605 06 23, fol. 166r-169v, 170r-173v; Zustellung des Antrags der Räte der Beklagten (1), (2) und (3) auf Terminverlängerung für Eingabe einer Stellungnahme an Ernst [VI.] Graf von Mansfeld in Vertretung der Klägerin 1605 07 21 (Vermerk), fol. 347v; Reichshofrätliches votum ad imperatorem (Inhibitionsschreiben an Beklagte (4) und (5), Schreiben an [Heinrich Julius] Herzog von Braunschweig) 1605 07 07, laut Vermerk gebilligt im Geheimen Rat 1605 08 01 (trotz Bedenkens, die Schreiben würden Klägerin nicht helfen), fol. 377r-385v; Kaiserlicher Befehl an Beklagte (1) und (2) sowie deren Amtsträger und Gerichte, |
| kaiserlichem Mandat (Freilassung der Klägerin und ihrer Dienerschaft, Freigabe der Güter der Klägerin, Verbot des Vorgehens gegen Klägerin) Folge zu leisten 1605 08 01, fol. 386r-393v (Konzept), 394r-399v, 400r-407v; Kaiserliche Aufforderung an Ernst [II.] Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Informationen über angebliche Verleumdung der Klägerin durch Räte des Beklagten (1) einzuziehen 1605 08 01, fol. 408r-409v (Konzept), 410r-412v, 413r-414v; Kaiserliche Aufforderung an Heinrich Julius Herzog von Braunschweig-Lüneburg, die ihm übertragene Vormundschaft über Klägerin wahrzunehmen 1605 08 01, fol. 415r-416v (Konzept), 417r-418v, 419r-420v; Kaiserlicher Bescheid an Parteien (vorläufig Ablehnung des Antrags auf Verurteilung der Beklagten (1), (2) und (3) zu der im kaiserlichen Mandat für den Fall des Zuwiderhandelns vorgesehenen Strafzahlung, Terminverlängerung für Einreichen einer Stellungnahme durch Beklagte (1), (2) und (3)) 1605 08 27, fol. 431r-432v (Konzept), 489rv; Reichshofrätliches votum ad imperatorem (Suspendierung des Verfahrens, Vermittlung eines Vergleichs durch kaiserliche Kommissare) 1605 09 10, laut Vermerk vom Geheimen Rat an Reichshofrat zurückgeleitet wegen etwaiger Ergänzungen 1605 10 08, fol. 465r-470v, s.d. Nachtrag [?] 471r-472v; Zustellung der Einreden der Beklagten (1), (2) und (3) gegen k |
| aiserliches Mandat an Klägerin 1605 10 17 (Vermerk), fol. 567v; Reichshofrätliches votum ad imperatorem (kaiserliche Kommission) 1605 10 18, Stellungnahme des Geheimen Rats: Fortsetzung des Prozesses mit Zustellung der Einwände des Beklagten (1) gegen Mandat an Klägerin anstelle von Vergleichsverhandlungen 1605 10 22 (Vermerk), fol. 499r-502v; Zustellung der Vollmacht für Gabriel Lehmann an Ernst [VI.] Graf von Mansfeld 1605 10 27 (Vermerk), fol. 504v; Weiterleitung einer Eingabe Ernsts [VI.] Graf von Mansfeld vom Geheimen Rat an Reichshofrat zur Gutachtenerstellung 1605 11 23 (Vermerk), fol. 550v; Reichshofrätliches votum ad imperatorem (kaiserliche Schreiben an Beklagte (4) und (5)) 1605 11 24, gebilligt im Geheimen Rat 1605 12 15, fol. 551r-552v; Rückgabe der Einreden der Beklagten (1), (2) und (3) gegen kaiserliches Mandat an Agent Gabriel Lehmann 1606 (Vermerk), fol. 567v |
Umfang: | fol. 58-567; Akten unvollständig |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1636 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4292377 |
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