AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 88-20 Khrell (Kröll), Johann Ludwig contra Khrell (Kröll), Jos; Auseinandersetzung wegen Gültigkeit eines Vergleichs über Erbansprüche; Einsetzung einer kaiserlichen Kommission, 1572-1575 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia APA 88-20
Titel:Khrell (Kröll), Johann Ludwig contra Khrell (Kröll), Jos; Auseinandersetzung wegen Gültigkeit eines Vergleichs über Erbansprüche; Einsetzung einer kaiserlichen Kommission
Entstehungszeitraum:1572 - 1575
Darin:Urteil des Geistlichen Gerichts in Konstanz (Gültigkeit der Ehe der Eltern des Kläger) 1552 04 09, fol. 505r-506v; Testament von Agatha Khrell geborene von Essendorf 1556 04 10, fol. 405r-414v, 513r-520v; Inventar des Nachlasses von Agatha Khrell, s.d., fol. 415r-466v; Vergleich zwischen Jos Khrell sowie den Vormündern von Oswald Khrell auf der einen und den Vormündern des Kläger auf der anderen Seite über Erbansprüche des Klägers 1565 09 19, fol. 399r-404v, 507r-512v; Reichskammergerichtliche Ladung des Klägers (ex lege diffamari) auf Antrag der Beklagten 1574 01 18, fol. 377r-380v, 539r-542v; Berichte Philipp Schindelins und Adrian Abecks als kaiserliche Kommissare (Scheitern der Vergleichsverhandlungen) 1573 06 05, 1574 03 22, fol. 289r-334v, 349r-466v; Bericht von Bürgermeister und Rat der Stadt Überlingen als kaiserlicher Kommissar 1574 12 08, fol. 483r-564v; Bericht von Bürgermeister und Rat der Stadt Lindau 1574 09 06, fol. 481r-482v

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Khrell (Kröll), Johann Ludwig, Bürger der Stadt Lindau (Bodensee)
Beklagter/Antragsgegner:Khrell (Kröll), Jos, später dessen Kinder und Erben, für sie ihre Vormünder; Khrell (Kröll), Alexander, Kinder und Erben, für sie ihre Vormünder
Gegenstand - Beschreibung:Kläger führt aus, Beklagte hätten einen Vergleich mit ihm geschlossen, in dem er gegen eine geringe Abfindung auf alle Erbansprüche als Sohn Ludwig Khrells verzichtet habe. Deswegen sei er nicht angemessen an dem Erbe seiner Großmutter Agatha Khrell beteiligt worden, die ein Vermögen von rund 30.000 Gulden hinterlassen habe. Der Vater des Klägers sei verunglückt, bevor er die Mutter des Klägers habe heiraten können, ein Eheversprechen habe jedoch vorgelegen. In einem Prozeß vor dem Geistlichen Gericht in Konstanz sei durch Urteil festgestellt worden, daß eine Ehe vorliege und Kläger damit ehelich geboren sei. Eine Appellation der Verwandten des Vaters des Klägers sei nicht weiterverfolgt worden, so daß das Urteil des Geistlichen Gerichts rechtskräftig geworden sei. Danach sei es zu dem Vergleich mit Beklagten gekommen. Kläger argumentiert, der Vergleich sei nichtig, da Kläger zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses minderjährig gewesen sei. Seine Vormünder seien Handwerker ohne juristische Kenntnisse und zudem nicht gemäß dem Herkommen bestellt gewesen. Kläger beantragt die Einsetzung einer kaiserlichen Kommission, um ihm zu seinen Ansprüchen auf das Erbe von Agatha Khrell zu verhelfen. Darüber hinaus bittet er, den Vergleich mit Beklagten zu kassieren und ihm einen kaiserlichen Schutzbrief ausstellen zu lassen, d
amit er vor Übergriffen der Beklagten sowie von Bürgermeister und Rat der Stadt Lindau geschützt sei. Nach dem Scheitern der Bemühungen der kaiserlichen Kommissare wiederholt Kläger seine Bitte, den Vergleich zu kassieren. Beklagte halten vor den kaiserlichen Kommissaren daran fest, daß der Vertrag mit Kläger gültig sei. Sie bieten an, die Frage in einem Schiedsverfahren klären zu lassen. Später lassen sie Kläger vor das Reichskammergericht laden, da er durch sein Vorgehen ihre Ehre verletzt habe. Damit sei der Streit am Reichskammergericht rechtshängig.
Entscheidungen:Kaiserlicher Kommissionsauftrag an Philipp Schindelin und Adrian Abeck zur Güte 1572 06 24, wiederholt 1573 09 01, fol. 303r-306v und 342r-343v, 346r-347v (Konzept) und 353r-356v; Kaiserliches Schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt Lindau (Einsetzung einer kaiserlichen Kommission, Aufforderung, nicht gegen Kläger vorzugehen) 1572 03 24, neu ausgefertigt 1572 06 24, wiederholt 1573 09 01, wiederholt 1574 07 27, fol. 285r-288v und 344r-345v, 348rv, 479r-480v; Verschlossener kaiserlicher Kommissionsauftrag an Bürgermeister und Rat der Stadt Überlingen zur Güte 1574 07 27, fol. 477r-478v (Konzept), 489r-490v; Abweisung des Klägers (Rechtshängigkeit der Auseinandersetzung am Reichskammergericht) 1575 02 28 (Vermerk), fol. 565rv; Kaiserlicher Befehl an Bürgermeister und Rat der Stadt Lindau, Parteien zur Durchführung eines Schiedsverfahrens vor dem Reichskammergericht aufzufordern 1575 03 02, fol. 566r-567v
Umfang:fol. 281-567
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1605
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4293116
 

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