AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Denegata Antiqua 155-2 Heilbronner contra Eichstätt; Beschwerde der Angehörigen des Hoffaktors Joseph Heilbronner gegen den Bischof von Eichstätt wegen Inhaftierung und Rechtsverweigerung und Bitte um dessen Freilassung, 1729-1731 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut,

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Denegata Antiqua 155-2
Titel:Heilbronner contra Eichstätt; Beschwerde der Angehörigen des Hoffaktors Joseph Heilbronner gegen den Bischof von Eichstätt wegen Inhaftierung und Rechtsverweigerung und Bitte um dessen Freilassung
Entstehungszeitraum:1729 - 1731
Entstehungszeitraum, Streudaten:1715 - 1728
Darin:Supplik um Interzession durch die Regierung der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach, Fürth 1727 08 25, fol. 196r-199v; Geleitbrief von Christiane Charlotte Markgräfin zu Brandenburg für Joseph Heilbronner, Ansbach 1727 08 27, fol. 200r-201v; Schreiben der geheimen Hof- und Regierungsräte des Hochstifts Eichstätt an Markgräfin Christiane Charlotte wegen Strafverfolgung gegen Joseph Heilbronner, Eichstätt 1717 11 18, fol. 204r-205v; Schreiben von Heilbronners Diener an seine Frau, Eichstätt 1727 11 12, fol. 208r-210v; Bericht von Joseph Heilbronner, Fürth 1729 03 18, fol. 212r-219v; Supplik der Edel Heilbronner an den Markgraf zugunsten ihres inhaftierten Ehemannes, Ansbach 1727 12 22, fol. 224r-225v; Bericht des Eichstätter Bischofs Franz Ludwig Schenk von Castell, Eichstätt 1729 10 24, fol. 260r-285v

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Edel, Ehefrau, und Kinder des inhaftierten Schutzjuden und hochfürstlich-Eichstättischen Oberfaktors Joseph Heilbronner
Beklagter/Antragsgegner:Bischof von Eichstätt und Regierung des dortigen Hochstifts
RHR-Agenten:Johann Salomon Schülin (Ansbach 1729), Johann Heinrich Middelburg, Christoph Friederich Reuschel (Ansbach 1730), Hugo Xaver von Heunisch
Gegenstand - zeitgenössische Formulierung:rescripti in puncto arresti et mandatum ad relaxandum captivum
Gegenstand - Beschreibung:Ehefrau Edel und Kinder des ehemaligen hochfürstlich-Eichstättischen Oberfaktors Joseph Heilbronner, Dompropsteilich-Bambergischer Hintersasse zu Fürth und Schutzjude der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, beklagten sich im Frühjahr 1729 wiederholt darüber, dass dieser seit über einem Jahr auf der Willibaldsburg bei Eichstätt in Kerkerhaft lag und ihm ein Gerichtsverfahren verweigert wurde, und erbaten seine Freilassung. Zuvor hatten sie vergeblich Suppliken um eine Interzession durch die Regierung der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach oder Markgräfin Christiane Charlotte gerichtet. Als Hoffaktor des vorherigen Eichstätter Bischofs Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen führte Joseph Heilbronner seit 1715 eine rege Handelstätigkeit mit Juwelen und Darlehen, u.a. mit dem Würzburger Hoffaktor Jakob Isaak. Aufgrund einiger ausgefallener Kredite verschuldete er sich jedoch in Höhe von etwa 40000 Gulden bei dem Hochstift Eichstätt. Da er zudem der Komplizenschaft mit dem betrügerischen Kastner in Nassenfels Johann Anton Bertlin bezichtigt wurde, geriet er zunächst in Arrest und dann in Kerkerhaft auf der Willibaldsburg. Gegen die monatelange Inhaftierung, welche seinen Gesundheitszustand verschlechterte und die Einhaltung der religiösen Vorschriften kaum zuließ, beschwerten sich seine Angehörigen und forderten seine Freilassung oder zumindest ein ordentliches Gerichtsverfahren. Nach mehrfachem Schriftwechsel zwischen Eichstätt, Ansbach und Wien erging schließlich ein kaiserliches Reskript an den Bischof von Eichstätt mit der Aufforderung, Joseph Heilbronner einen ordentlichen Prozess mit einem Verteidiger zu gewähren. Ein zusätzliches Gesuch um die Zulassung eines bestimmten Anwalts wurde abgelehnt.
Entscheidungen:An Bischof von Eichstätt: Ksl. Reskript um Bericht, 1729 06 28, fol. 251rv (Abschr.); An Bischof von Eichstätt: Ksl. Excitatorium zur Umsetzung des kaiserlichen Reskripts, 1729 10 27, fol. 254rv (Konzept); Aktenarchivierung 1729 11 24, fol. 308v (Abschr.) u. 1730 11 28 (Entscheidungsvermerk), fol. 325v; An Bischof von Eichstätt: Ksl. Reskript zugunsten Joseph Heilbronners, 1730 01 30, fol. 312rv (Konzept); Ksl. Ablehnung 1731 01 26, fol. 332v (Entscheidungsvermerk)
Bemerkungen:Die Verzeichnungsdaten wurden von Mitarbeitenden des Projekts "Die jüdischen Betreffe des Reichshofrats" zur Verfügung gestellt.
Umfang:fol. 168-332
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1761
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5315463
 

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